Kirchheim

Frau Holle beschwört die Kraft des Wortes

Adventskalender Bis Heiligabend gibt es vor dem Kirchheimer Rathaus jeden Abend ab 17 Uhr eine besondere Märchenstunde – bei der die Federn nur so fliegen. Von Andreas Volz

Heute um 17 Uhr startet der lebendige Aventskalender am Kirchheimer Rathaus: Herr Segatz sammelt sich schon um 16.45 Uhr mit vie
Heute um 17 Uhr startet der lebendige Aventskalender am Kirchheimer Rathaus: Herr Segatz sammelt sich schon um 16.45 Uhr mit vielen Kindern irgendwo und läuft mit diesen zum Rathaus Frau Holle kommt mit Pferd und Kutsche und übernimmt das Rathaus für 24 Tage. Sie liest ein Märchen, dann regnet's Goldtaler. Wird bis 24. so fortgeführt (am 24. schon um 11 Uhr). Erster Termin sollte einen Aufmacher geben, zudem kann auch gleich auf die Eröffnung des Weihnachtsmarktes hingewiesen werden. Initiator ist Herr Segatz mit der Stadt zusammen.

Schneetreiben in Kirchheim – und das auch noch ohne die eisigen Temperaturen, die sonst mit dem Winterwettertraum verbunden sind! Frau Holle macht‘s möglich. Und sie zeigt großen und kleinen Innenstadtbesuchern, dass der Vergleich ordentlich ausgeschüttelter Betten mit winterlichem Niederschlag tatsächlich seine Berechtigung hat. Historisch zumindest – denn echte Federbetten kennt man heutzutage ja kaum mehr. Aber der Blick in den nächtlichen Himmel vor dem Kirchheimer Rathaus ist in jeder Hinsicht zauber- und märchenhaft, wenn die Federn fliegen.

Sie wiegen sich im Wind und tänzeln herab, so lautlos wie Schneeflocken und ihrem Wettervorbild auch beim Zuschauen zum Verwechseln ähnlich. Ein wichtiger Unterschied ist allerdings festzuhalten: Wer sich am kleinen Hexenhäuschen unter den Rathausarkaden mit Glühwein, Glühbier oder der alkoholfreien Zimt-Apfel-Variante eingedeckt hat, sollte sich zunächst vom Federflockentreiben fernhalten, sonst bietet das Getränk keinen ungetrübten Genuss mehr.

Frau Holles Federbett ist indessen nicht das einzige, was beim Adventskalender am Kirchheimer Rathaus aus vergangenen Zeiten entlehnt ist. Die Figur aus dem gleichnamigen Märchen kommt nämlich „leibhaftig“ nach Kirchheim und fährt dabei auch noch stilgerecht mit einem Pferdewagen ein. Die Gratwanderung zwischen Kitsch und Event scheint zu gelingen: Man muss kein ausgesprochener Nostalgiker zu sein, um das nicht trotzdem als stimmig, stimmungsvoll und schön empfinden zu können. Für eine Art kindliche Freude, die sich selbst bei Erwachsenen einstellen kann, sorgen vor allem die vielen Kinder, die gespannt warten: auf Frau Holle, auf ihr Märchen und auf den künstlichen Federschnee.

Und noch auf etwas ganz anderes warten sie: auf die Goldtaler, die Frau Holle gleichfalls aus dem Fenster wirft. Schokotaler sind schließlich schon seit etlichen Kindergenerationen so eng mit der Advents- und Weihnachtszeit verbunden wie sonst nur Kerzen, Gutsla und der Duft geschälter Mandarinen.

Ja, und dann gibt es noch das, was an der Märchenerzählerin Frau Holle das Allerwichtigste ist und was im Smartphone-Zeitalter ebenfalls aus grauer Vorzeit zu stammen scheint: das dicke Märchenbuch. Es ist das Symbol schlechthin für die gute alte Zeit und für die Vorstellung von gemütlichen langen Winterabenden – auch wenn Frau Holle dann nicht wirklich aus dem dicken Buch vorliest, sondern aus einem „Extrablatt“, das sie dem Buch entnimmt.

Die Besucher jedenfalls werden in eine Märchenwelt versetzt – durch scheinbar ganz altmodische Mittel: Sie bekommen eine Geschichte erzählt, vorgelesen. Da gibt es nichts anderes als eine Stimme und die Kraft des Wortes. Und es stört auch nur am Rande, dass die Mikrofonanlage, zumindest am Eröffnungsabend, mitunter erbärmlich dazwischenkrächzt. Die Geschichte nimmt die Zuhörer trotzdem gefangen.

Begonnen hat es am ersten Abend mit Aschenputtel. Kaum war das Bild enthüllt, wussten es die vielen Kinder schon richtig einzuschätzen. Auf die Frage von Frau Holle brüllten sie lautstark den Namen des Märchens, in dem das stiefmütterlich behandelte Mädchen Zuflucht am Grab der Mutter findet. Bekanntlich erhält sie dort auch ihre Ausstattung zum großen Fest, auf dem sie mit ihrer Schönheit den Königssohn betört. Das alles kennt jeder, und trotzdem ist es am Ende schön zu hören, dass es noch märchenhaft möglich sein kann, „glücklich bis ans Ende aller Tage“ zu leben.

Das Ende der Kirchheimer Märchen-, Frau-Holle-, Adventskalender- und Sandmännchenstunden-Tage kommt an Heiligabend, dann allerdings bereits am Morgen: Bis zum 23. Dezember gibt es jeden Tag um 17 Uhr ein neues Märchen – in verkürzter Fassung wie auch schon „Aschenputtel“. Am „Heiligmorgen“ beginnt der große Abschluss bereits um 11 Uhr.

Advents- oder Weihnachtswinterzauber lässt sich außerdem bis zum 18. Dezember auf dem Kirchheimer Weihnachtsmarkt genießen. Wo‘s langgeht in Richtung Weihnachtsmarkt, zeigt ein Hinweisschild am Rathaus. Zum Märchenzauber gesellt sich somit gleich noch der Budenzauber.

Heute um 17 Uhr startet der lebendige Aventskalender am Kirchheimer Rathaus: Herr Segatz sammelt sich schon um 16.45 Uhr mit vie
Heute um 17 Uhr startet der lebendige Aventskalender am Kirchheimer Rathaus: Herr Segatz sammelt sich schon um 16.45 Uhr mit vielen Kindern irgendwo und läuft mit diesen zum Rathaus Frau Holle kommt mit Pferd und Kutsche und übernimmt das Rathaus für 24 Tage. Sie liest ein Märchen, dann regnet's Goldtaler. Wird bis 24. so fortgeführt (am 24. schon um 11 Uhr). Erster Termin sollte einen Aufmacher geben, zudem kann auch gleich auf die Eröffnung des Weihnachtsmarktes hingewiesen werden. Initiator ist Herr Segatz mit der Stadt zusammen.
Heute um 17 Uhr startet der lebendige Aventskalender am Kirchheimer Rathaus: Herr Segatz sammelt sich schon um 16.45 Uhr mit vie
Heute um 17 Uhr startet der lebendige Aventskalender am Kirchheimer Rathaus: Herr Segatz sammelt sich schon um 16.45 Uhr mit vielen Kindern irgendwo und läuft mit diesen zum Rathaus Frau Holle kommt mit Pferd und Kutsche und übernimmt das Rathaus für 24 Tage. Sie liest ein Märchen, dann regnet's Goldtaler. Wird bis 24. so fortgeführt (am 24. schon um 11 Uhr). Erster Termin sollte einen Aufmacher geben, zudem kann auch gleich auf die Eröffnung des Weihnachtsmarktes hingewiesen werden. Initiator ist Herr Segatz mit der Stadt zusammen.
Heute um 17 Uhr startet der lebendige Aventskalender am Kirchheimer Rathaus: Herr Segatz sammelt sich schon um 16.45 Uhr mit vie
Heute um 17 Uhr startet der lebendige Aventskalender am Kirchheimer Rathaus: Herr Segatz sammelt sich schon um 16.45 Uhr mit vielen Kindern irgendwo und läuft mit diesen zum Rathaus Frau Holle kommt mit Pferd und Kutsche und übernimmt das Rathaus für 24 Tage. Sie liest ein Märchen, dann regnet's Goldtaler. Wird bis 24. so fortgeführt (am 24. schon um 11 Uhr). Erster Termin sollte einen Aufmacher geben, zudem kann auch gleich auf die Eröffnung des Weihnachtsmarktes hingewiesen werden. Initiator ist Herr Segatz mit der Stadt zusammen.