Kirchheim

Nur mit den Bürgern

Kirchheimer SPD begrüßt aktuellen Beschluss

Die SPD-Stadträte begrüßen den aktuellen Beschluss zur Erstunterbringung von Flüchtlingen am Güterbahnhof und an der Tannenbergstraße.

Kirchheim. Die Stadträte der Kirchheimer SPD begrüßen den Beschluss des Verwaltungsausschusses zur Erstunterbringung von Flüchtlingen. Die SPD-Fraktion im Kirchheimer Rathaus ist von Anfang an für so dezentral wie mögliche Unterbringung von Flüchtlingen eingetreten, erklärt Stadtrat Marc Eisenmann in einer Pressemitteilung.

Nur so könne Integration gelingen. Integration sei ohne die Anwohnerschaft eines Quartiers zum Scheitern verurteilt. So hat die SPD im Kirchheimer Rathaus bei allen für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen infrage kommenden Standorte eine Halbierung der geplanten Personenzahlen beantragt, ergänzt Stadtrat Äugle. Leider sei sie bei einigen Abstimmungen unterlegen.

Kreis- und Stadträtin Marianne Gmelin erklärte, dass der Gemeinderat die über 4 000 Bürger und Bürgerinnen, die mit ihrer Unterschrift für eine dezentrale Flüchtlingsunterbringung in Kirchheim eingetreten sind, sehr ernst nehme. Stadträtin Tonja Brinks brachte zum Ausdruck, dass dies auch bedeutet, dass an vielen Standorten in Kirchheim Flüchtlinge leben werden, da die Gesamtzahl der Menschen, für die eine Wohnung benötigt wird, gleich groß bleibt. Der Wunsch, dass viele Familien einziehen mögen, sei verständlich, allerdings könne sich die Stadt die Flüchtlinge nicht aussuchen.

Andreas Kenner verwies darauf, dass der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat nicht geholfen sei, wenn Bürger in zahlreichen E-Mails und Briefen seitenlang erklären, dass sie sehr wohl dafür sind, den Flüchtlingen aus aller Welt zu helfen, aber leider der Standort in ihrer Nachbarschaft dazu nicht geeignet sei.

Stadtrat Peter-Bodo Schöllkopf brachte es so auf den Punkt: Die SPD ist der Überzeugung, dass große Unterkünfte mit 150 Menschen und mehr die schlechteste aller Lösungen sind. Deshalb haben sich bei der Sitzung des Finanz- und Verwaltungsausschusses die Mitglieder der SPD-Fraktion vehement für eine deutliche Verkleinerung der Personenzahl an den Standorten Güterbahnhof und Tannenbergstraße eingesetzt. Der „Kirchheimer Weg der Dezentralität“ muss auch bei der Erstunterbringung gelten, erklärt Stadtrat Gerwin Harand. 150 junge Männer an einem Standort kann auf Dauer nicht wirklich gut sein.

Dass nun einstimmig abgestimmt wurde, mit dem Landkreis zu verhandeln, dass auf den beiden Standorten die Personenzahl halbiert wird, ist für Marianne Gmelin ein wichtiges Zeichen in die Bürgerschaft.

Andreas Kenner erklärte abschließend, dass es keineswegs darum gehe, dem Landkreis auf der Suche nach Standorten für die Erstunterbringung von Flüchtlingen Steine in den Weg zu legen. Es gehe darum, Situationen zu schaffen, die von den Anwohnern angenommen werden. Da müssen Einwände in den Hintergrund treten, etwa wie mühsam die weitere Suche nach Standorten sei oder wie groß der Aufwand für Erschließungen.pm