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„Gemeinde braucht Ganztagsangebot“

Ingrid Renz unterstützt als Kindergartenfachberaterin Erzieherinnen, Leiterinnen und Notzinger Verwaltung

Notzingen hat seit einem Jahr eine Kindergartenfachberaterin. Ingrid Renz unterstützt Leiterinnen und Erzieherinnen in ihrer Arbeit, berät bei strittigen ­Fragen und steht der Verwaltung mit Fachwissen zur Seite.

Ingrid Renz im Kindergarten Alemannenweg. Foto: Deniz Calagan
Ingrid Renz im Kindergarten Alemannenweg. Foto: Deniz Calagan

Notzingen. In Notzingen sind Ganztagskindergartenplätze keine Mangelware. 20 Kinder können im „Letten“ täglich von 7 bis 16 Uhr, freitags bis 13 Uhr betreut werden. „Bisher nutzen sieben oder acht Kinder dieses Angebot“, sagt Ingrid Renz. Die anderen würden beispielsweise die verlängerten Öffnungszeiten bis 14 Uhr in Anspruch nehmen. „Ich möchte dieses Ganztagsangebot erhalten, auch wenn es momentan vielleicht nicht voll genutzt wird“, sagt die Fachberaterin. Es sei gut für eine Gemeinde, Eltern Ganztagsplätze zur Verfügung stellen zu können.

Prüfen, ob das, was die Kindergärten vor Ort zu bieten haben, den Wünschen und Bedürfnissen der Eltern entspricht. Das ist nur eine Aufgabe, die Ingrid Renz als Kindergartenfachberaterin auf ihrer „To-do-Liste“ hat. Natürlich in Abstimmung mit den Leiterinnen der Einrichtungen und der Notzinger Verwaltung. Seit rund einem Jahr ist Ingrid Renz bei der Gemeinde angestellt, seit Kurzem unbefristet. Seit sie da ist, gibt es in jedem der drei Kindergärten eine Leitung. Vorher liefen sämtliche Fragen rund um die Kindergärten bei der Amtsleiterin im Rathaus auf. „Jetzt haben wir aus meiner Sicht die ideale Struktur. Die Leitungen und ich können vieles für die Verwaltung vorbereiten und filtern“, sagt Ingrid Renz.

Das Aufgabenfeld der Fachberaterin ist so bunt und vielfältig wie die Kindergärten selbst es sind. „Es kann sein, dass gleich morgens das Telefon klingelt und eine Mutter mit ganz großen Sorgen dran ist. Dann muss alles, was auf dem Schreibtisch liegt, zwei Stunden warten“. Auch für die Erzieherinnen hat Ingrid Renz ein offenes Ohr. „Oft bitten mich Kolleginnen vor einem Entwicklungsgespräch um meine Meinung. Dann hospitiere ich einen Tag im Kindergarten, um das Kind beobachten zu können“. Bei Teamsitzungen und Pädagogischen Tagen ist Ingrid Renz mit von der Partie, um zu erfahren, welche Themen gerade aktuell sind. Die Erstellung der Kindergartenkonzeption war mit ihre Aufgabe. Verwaltungsaufgaben landen ebenfalls auf ihrem Schreibtisch. Ingrid Renz achtet darauf, dass die Betreuungsschlüssel in den Kindergärten eingehalten werden, sprich: Dass immer genügend Erzieherinnen da sind. Gemeinsam mit den Leiterinnen und der Verwaltung stellt sie Personal ein. Renz mag ihren Job. Schön findet sie, dass in Notzingen alles klein und überschaubar ist. Auf diese Weise könne man Probleme schnell und umkompliziert lösen, sagt sie.

Eigentlich ist die 47-Jährige Erzieherin. Dass sie nun Fachberaterin ist, bezeichnet sie als „Schicksal“. „Ich war glücklich in meinem Job. Ich habe gar keine neue Stelle gesucht“, sagt sie. Dann kam der Anruf ihrer Schwiegermutter, die die Stellenanzeige aus Notzingen in der „Esslinger Zeitung“ gelesen hatte. „Ich hatte während meines Jobs eine Weiterbildung zur Fachkauffrau gemacht. Das hat einfach perfekt gepasst“, sagt Renz. Sie bewarb sich und bekam die Stelle. Der Abschied von den Kindern sei ihr schwer gefallen. Noch heute arbeitet Ingrid Renz, die ihr Büro im Alemannenweg 24 über dem Kindergarten hat, am liebsten mit offenen Türen. Damit sie das Kinderlachen hören kann.