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Bälle, Bewegung und Bombenspaß

Kinder Knapp 40 Kinder hatten mächtig Spaß in Oliver Ottos zweitem „Fussy-Camp“in Schlierbach.

Schlierbach. „Voll ins Netz“, jubelt der etwa neunjährige Knirps über seinen gelungenen Fallrückzieher. „Wie vorhin bei mir“, kommt es postwendend zurück. Mehr oder weniger geduldig wartet eine Handvoll Jungs, bis sie das soeben Gelernte endlich unter Beweis stellen können. Es läuft. „Wichtig ist, sich ohne Angst fallen zu lassen und den Ball beim Hochwerfen im Blick zu behalten, um dann zum richtigen Zeitpunkt drauf zu hauen“, erklärt Mike Rieker das Erfolgsgeheimnis

Nur wenige Schritte entfernt, führen „U-14“-Torwarttrainer Matthias Birgler und der sozialpädagogische Betreuer Nico Kuhnert, beide arbeiten beim VFB, die Kinder an erste Basisübungen eines Torwarts heran. Ob effektives „aus dem Stand Hechten“ oder Augen-Hand-Koordination, die Knirpse geben alles. Insgesamt 37 energiegeladene Jungs im Alter zwischen sechs und 13 Jahren frönen ihrem Lieblingssport in der Sporthalle Bergreute in Schlierbach.

Wohin auch immer die Reise einmal führt, auf die Mini-Müllers oder Nachwuchs-Ronaldos wartet an diesem Wochenende Fußball und Bewegung von früh bis spät. Nachdem 2016 die Premiere des ersten Schlierbacher Fussy-Fußballcamps alle hellauf begeisterte, stand einer Neuauflage nichts im Wege. Zwei Tage lang rennen, schießen, springen, halten, flanken, tricksen, köpfen und natürlich jubeln, was will das Jungenherz mehr?

„Ich find´s cool, man hat Spaß daran und lernt dazu viele Tricks beim Fallrückzieher oder Kopfball“, sind sich Janik und sein Kumpel Christian einig. Beide fußballbegeisterte Achtjährigen kommen aus Hattenhofen und freuen sich wie weitere Wiederholungstäter auf neue Spiele und jede Menge Action. Richtig Bock drauf haben Micha und Jonas, jeweils 13 und aus Schlierbach: „Oli ist ein cooler Typ und das Mittagessen ist auch nicht schlecht“. Gesunde Kalorien gehören genauso zum abwechslungsreichen Programm, wie regelmäßige Trink- und Obstpausen oder das wachsame Auge der Betreuer bei sämtlichen Trainingseinheiten. „Keine Sorge, es kommt jeder gleich oft an jeder Station dran“, versprechen die E-Jugendtrainer vom TSV Schlierbach und natürlich Oliver Otto.

Der VFB-Bundesligaprofi hat das Fussy-Fußballcamp ins Leben gerufen und sich mit Unterstützern die „Koordinative Bewegungserziehung“ auf die Fahnen geschrieben. „Viele Kinder sind medial überfordert. In einer virtuellen Welt aufzuwachsen, ist für sie eine Bedrohung“, warnt Oliver Otto und bedauert: „Leider haben das noch zu wenige wahrgenommen.“ Spielerisch und mit Erfolgserlebnissen gespickt, überlegt er sich variationsreiche sowie aufeinander abgestimmte Bewegungsabläufe oder Wettkämpfe mit dem Ball, wenngleich der ausgebildete Sport- und Gymnastiklehrer betont: „Das Gewinnen steht im Hintergrund, das Erleben im Vordergrund“.

Immer ein Renner sind Spiele wie die „perfekten zwei Minuten“. In diesem Zeitfenster müssen die Kinder versuchen, so genau wie möglich mit einem Ball am Fuß im Viereck zu dribbeln, erklärt der 44-jährige Sportler. Beim „Farbenlauf“ sollte man blitzschnell auf akustische Farbsignale reagieren und der „Sieben-Meter-König“ erklärt sich ja von selbst. Jeder Teilnehmer darf sich über einen „Fussy-Orden“ in Schoko, Silber oder Gold freuen, verrät Sylvana Marrocco.

Oliver Otto berichtet vom Abschlussritual: „Bei dem fassen sich die strahlenden, schwitzenden und auch müden Kinder an den Schultern und beenden als Gemeinschaft das Fussy-Fußballcamp mit einem lustigen Schlachtruf. „Zicke-Zacke, Zicke-Zacke - hoi, toi, toi“, „linke Flanke, rechte Flanke, Schuss – Tor“. Sabine Ackermann