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Das erfolgreichste Falkstock aller Zeiten

Falkstock Festival auf dem Dach der Kirchheimer Bastion – Mehrere Bands unterhielten die Gäste

Auf dem Dach der Bastion war bei herrlichem Sommerwetter Abtanzen angesagt. Foto: privat
Auf dem Dach der Bastion war bei herrlichem Sommerwetter Abtanzen angesagt. Foto: privat

Kirchheim. Bereits zum 8. Mal veranstalteten die Freunde des verstorbenen Kirchheimer Musikers und Skaters Falko Rupprecht zu ­Ehren, das Falkstock Festival unter dem Motto „Polka, Pils und Pratwurst (sic!)“ auf dem Dach der Bastion.

Entstanden ist die Idee des Festivals, nachdem der Sänger der Band „Donnerstag Abend“ sehr plötzlich durch eine Leukämie-Erkrankungen aus dem Leben gerissen wurde. Da Falkos Freunde nicht in Trauer verharrten, sondern ihrem guten Freund ein Andenken schaffen wollten, das die gemeinsamen Erinnerungen hochleben lässt, war schnell die Idee des Falkstock Festivals geboren.

Das Prinzip ist so einfach wie gut: Eine geeignete Location in Kirchheim – das Dach der Bastion – ein Haufen motivierte Helfer, Falkos Freunde, kühle Getränke und viele Bands aus der Region.

Mittags wurde der Aufbau noch durch eine längere Regenfront unterbrochen, aber pünktlich um 17 Uhr konnte es dann mit der Band „Parallel“ aus Esslingen losgehen: zwei Jungs, eine Gitarre und zwei großartige Stimmen. Die Band bietet deutschen Singer-Songwriter-Pop, mal aus eigener Feder, mal gecovert und neu interpretiert sowie auch auf Zuruf aus dem Publikum. Auf der Bühne hatte es dank der zurückkehrenden Sonne wieder die bereits aus den vergangenen Wochen gewohnten 40  Grad, und das Dach fing langsam an, sich zu füllen.

Pünktlich zum ersten Auftritt der Band Grup Huub aus Bissingen/Nabern war die Bastionsfläche mit etwa 200 Besuchern schon gut gefüllt. Laut Eigenbeschreibung nennt sich ihr Musikstil „SkaPolkaRock“. Was bedeutet, dass zur Bandbesetzung aus Gitarre, Bass und Schlagzeug noch eine, im örtlichen Musikverein kampferprobte Bläsersektion, hinzukommt. Eine beliebte Frage im Publikum war, ob dies der erste Auftritt der Band gewesen sein sollte. Denn dafür haben sich die Grup Huubs angehört wie eine Band, die schon seit Jahren gemeinsam auf der Bühne steht.

Eigentlich sollte an nächster Stelle dann Falkos frühere Band „a Abend“ ein Unplugged-Konzert spielen, musste aber aufgrund einer Erkrankung des Ersatz-Sängers leider am Abend zuvor kurzfristig absagen. Eine Lösung war aber schnell gefunden – und was für eine. Als emotionales Highlight des Festivals hat sich Falkos Vater Achim Rupprecht bereit erklärt, die Gitarre zu schnappen und drei Songs zu Ehren seines Sohnes zu spielen. Im Anschluss versammelten sich die Organisatoren des Festivals auf der Bühne, verteilten Liedtexte und Freibier und sangen zum Gedenken an den vor gut zwei Jahren verstorbenen Falkstock-Festival-Helfer Holger Fritz gemeinsam mit dem Publikum seinen Lieblingssong „Dirty Old Town“ von The Pogues.

Mit der Band „Ernst Heimweh“ aus Kirchheim wurde es dann ein wenig elektronischer. Das Dach war zu diesem Zeitpunkt mit 500 Menschen bereits komplett gefüllt und die „Klangforscher aus Kirchheim“ haben mit einer technischen Apparatur für den perfekten Klangteppich zum Sonnenuntergang über den Dächern Kirchheims und zur Einstimmung auf den Headliner des diesjährigen Festivals gesorgt.

Die Pantasonics aus Tübingen sind eine sechsköpfige Band, die sich dem Spätzle-Reggae-Balkan-Funk verschrieben hat. Was das ist? Enorm tanzbare Musik! Ein charismatischer Sänger, Bläser, eine Hammondorgel, eine laue Sommernacht, ein feierwütiges Publikum, eine Veranstaltung für einen guten Zweck – der Abend darf als mehr als perfekt beschrieben werden, so das Resümee der Veranstalter.

Alle Bands des Abends spielen umsonst, alle Helfer arbeiten umsonst, die Bastion stellt das Dach und die Technik umsonst zur Verfügung und alle Einnahmen werden der Stefan-Morsch-Stiftung gespendet, die seit 1986 die erste deutsche Datei für Knochenmark- und Stammzellenspende betreibt und sich für Erkrankte und deren Familien einsetzt. In diesem Jahr konnten rund 4 000 Euro an die Stefan-Morsch-Stiftung übergeben werden, worauf sich die Gesamtspendensumme der vergangenen Jahre bereits auf 15 000 Euro beziffert. pm