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Kein Luxus, aber dennoch teuer

Erweiterung Der Schlierbacher Gebrüder-Weiler-Kindergarten bekommt einen Anbau.

Schlierbach. Seit September ist der Kindergarten in der Hölzerstraße in Schlierbach eigentlich überbelegt, denn aufgrund des großen Bedarfs an Kindergartenplätzen hat die Gemeinde dort provisorisch eine weitere Gruppe einquartiert. Die Betriebserlaubnis für dieses Provisorium wurde allerdings nur unter der Auflage erteilt, dass schnellstmöglich die benötigten Räumlichkeiten geschaffen werden. Mit dem Entschluss für einen Anbau mit weiteren Gruppenräumen an das bestehende Kindergartengebäude kommt die Gemeinde dieser Anforderung nun nach.

Konkret soll der Neubau im östlichen Teil an den bisherigen Kindergarten anschließen. Im Erdgeschoss sind Garderobe, Gruppenraum und Sanitärräume, im Obergeschoss ist ein Schlafraum für eine Nutzung als Ganztageskindergarten vorgesehen. Dazu werden im Ober- wie im Erdgeschoss Türen zum Altbau eingebaut. Unterkellert werden soll der Anbau nicht. Beheizt werden soll der Anbau mit einer Luftwärmepumpe.

Während sich alle Gemeinderäte darüber einig waren, dass der Anbau nötig ist, sorgte die Kostenschätzung für wenig Freude. Rund 630 000 Euro soll der Anbau, der nach den Worten des Bürgermeisters Paul Schmid „nichts Luxuriöses“ beinhaltet, kosten. „Das ist immer noch eine enorme Summe für einen Bau ohne Keller und Besonderheiten“, meint etwa Ralf Dreizler von den Freien Wählern. Auch für das Grundstück müsse die Gemeinde ja nichts bezahlen, es gehöre der Gemeinde ja bereits.

Sein Fraktionskollege Jörn Feldsieper führt die hohen Kosten für den Anbau auf die derzeitig gute konjunkturelle Lage im Baugewerbe zurück. „Wir können nur auf ein gutes Ausschreibungsergebnis hoffen.“ Eine Hoffnung, die Kurt Moll (CDU) trügerisch findet. „Alle bauen gerade und entsprechend hoch sind die Preise.“

Zähneknirschend ob der hohen Kostenschätzung beauftragte der Gemeinderat letztlich die Verwaltung bei zwei Enthaltungen, in die Genehmigungsplanung einzusteigen und das Projekt voranzutreiben. Eventuell, wie am Rande bekannt wurde, kann die Gemeinde ja wenigsten einen Teil der Kosten mit Mitteln aus einem neuen Förderprogramm der Bundesregierung abdecken. Die Chancen dafür, so Bürgermeister Paul Schmid, stünden zumindest nicht allzu schlecht. Volkmar Schreier