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Mit Apfelpower vor Red Bull

Zwei Ötlinger Brüder wollen mit ihrem „Hepfel“-Cider den Getränkehandel erobern

Auf einer Südafrikareise findet Christopher Hepperle Gefallen am lokalen Apfelschaumwein. Doch zurück in Ötlingen, herrscht absolute Cider-Flaute. Für ihn und seinen Bruder ist das Grund genug, ein eigenes Getränk auf den Markt zu ­bringen – Die Geburtsstunde des „Hepfel“.

Nicolai und Christopher Hepperle präsentieren stolz ihren eigenen Cider. Schon mehrere Kirchheimer Gastronomen haben das Getränk
Nicolai und Christopher Hepperle präsentieren stolz ihren eigenen Cider. Schon mehrere Kirchheimer Gastronomen haben das Getränk in ihr Sortiment aufgenommen.Fotos: Markus Brändli

Kirchheim. Wenn man den südafrikanischen Cider gewöhnt ist, wird man im Ländle nur schwer fündig – Diese schmerzliche Erfahrung mussten Christopher und Nicolai Hepperle machen und beschlossen kurzerhand, das Problem selbst in die Hand zu nehmen. „Wir sind stundenlang rumgefahren und haben nach leckerem Cider gesucht“, erzählt Christopher Hepperle, „doch wir haben hier einfach nichts Schmackhaftes gefunden.“

Die Lösung war schnell klar: „Wir dachten uns: ‚Jetzt sind wir jung, jetzt probieren wir das‘“, fährt er fort. „Später beißen wir uns vielleicht in den Hintern, aber was soll‘s.“ Mit einem Quäntchen Mut und einem Privatkredit der Eltern war der größte Schritt zum eigenen Getränk schon gemacht. Es fragte sich nur noch, wie ihr Werk eigentlich heißen soll. Aus einer Liste von 150 Namensideen machte schließlich „Hepfel“ das Rennen – eine Mischung aus „Hepperle“ und „Apfel“: kein Anglizismus, ganz kurz und griffig und passend zum ländlichen Flair. Zusammen mit einem Abfüller in Ravensburg entwickelten sie die Rezeptur – säuerlich, erfrischend sollte das Getränk schmecken und mit 4,2 Prozent Alkoholgehalt gleichzeitig eine Alternative zu Bier sein. Das Ergebnis füllten sie dann in die handlichen 0,33-Liter-Flaschen – „damit alles bis zum Ende kühl bleibt.“

Trotz des jugendlichen Designs wollen sich die Neulinge im Getränkegeschäft keinesfalls auf eine Zielgruppe festlegen: „Wem‘s schmeckt, der soll‘s trinken“, sagt der 23-jährige Nicolai Hepperle, „völlig egal, ob das 70-Jährige im Biergarten oder 18-Jährige im Nachtklub sind.“ Einen Fan jedenfalls hätten sie schon gewonnen: „Unser Onkel trinkt jeden Tag ein oder zwei Fläschchen“, sagt er schmunzelnd.

Damit nicht nur die Verwandtschaft fleißig den Verkauf ankurbelt, brauchen die Jungunternehmer Kontakte. „Am Anfang hat uns besonders der Getränkemarkt im Paradiesle unterstützt“, erzählt Christopher Hepperle. „Wir hatten ja keine Ahnung, wie das alles funktioniert.“ Doch Händler Jörg Banzhaf hat sie unter seine Fittiche genommen und in die Welt des Getränkehandels eingeführt – Ihren Cider nahm er nach einem Testschluck gleich auf die Musiknacht mit und in sein Sortiment auf. Auch ein paar Kirchheimer Gastronomen haben „Hepfel“ mittlerweile schon auf ihrer Getränkekarte stehen – darunter das Alte Forstamt, der Hirschgarten und das Magellan. Mit den ersten Kontakten und Verkäufern im Gepäck steht ihnen die Welt jetzt offen. „Wir wollen erstmal so im Umkreis von 20 Kilometern Fuß fassen“, erklärt Nicolai Hepperle. „Und wenn wir dann Red Bull überholt haben, haben wir‘s geschafft“, fügt sein großer Bruder optimistisch hinzu.

Wer die beiden kennenlernen will, kann sich beim anstehenden Teckbotenpokal in Ötlingen selbst ein Bild machen. Dort sind Christopher und Nicolai Hepperle mit ihrem „Hepfel“-Stand höchstpersönlich vertreten.

Christopher und Nicolai Hepperle haben nach einer S?dafrikareise ?tlinger "Hepfel"-Cider erfunden.
Christopher und Nicolai Hepperle haben nach einer S?dafrikareise ?tlinger "Hepfel"-Cider erfunden.