Weilheim · Lenningen · Umland

Notzingen will seinen Ortskern aufpeppen

Mitte Rat stellt Weichen für das Sanierungsgebiet „Ortsmitte II“. Von Katja Eisenhardt

Notzingen. Im April hat der Notzinger Gemeinderat erste Weichen für das neue Sanierungsgebiet „Ortsmitte II“ gestellt: Die STEG (Stadtentwicklung Stuttgart) wurde mit ersten Untersuchungen beauftragt. Die Ergebnisse stellten die STEG-Mitarbeiter Hans-Joachim Reglin, Elena Müller und Christine Neuberger jetzt vor.

Elena Müller nannte Zahlen. Das rund 11,26 Hektar große Sanierungsgebiet „Ortsmitte II“ umfasst 311 Gebäude, darunter 121 Wohngebäude und 54 Prozent an Nebengebäuden. Während der Beratungen wurde das Gebiet erweitert und beläuft sich damit auf 11,5 Hektar.

„Wir haben an die Eigentümer 296 Fragebögen verschickt, 92 kamen zurück. Das ist ein gutes Ergebnis“, meinte Elena Müller. 35 Prozent der untersuchten Hauptgebäude sind demzufolge in einem sehr guten bis guten Zustand, rund 31,5 Prozent weisen erhebliche beziehungsweise 6,5 Prozent der Gebäude sogar substanzielle Mängel auf. 41 Prozent der Eigentümer hatten sich bereit erklärt, an Erneuerungsmaßnahmen mitzuwirken, zwei Prozent wollen ihr Grundstück oder Gebäude verkaufen, fünf Prozent denken an einen Abbruch, 18 Prozent sind noch unentschlossen und 35 Prozent zeigen bislang kein Interesse.

Doch was ist konkret im Gebiet „Ortsmitte II“ angedacht? „Es gibt hier einiges zu tun“, brachte es Planerin Christine Neuberger auf den Punkt. So fehlen im Ortskern Parkplätze, viele der Gebäude, darunter auch die Arche und die angrenzende Scheune, weisen bauliche Mängel auf, die Wiesenfläche an der Hochdorfer Straße könnte aufgewertet werden. „Es fehlt an attraktiven Außenbereichen. Dazu kommt die hohe Verkehrsbelastung auf der Durchgangsstraße und der Ötlinger Straße. Man müsste zudem die Zone 30 gestalterisch mehr hervorheben. Ein Problem ist auch der Einmündungsbereich Ötlinger Straße.“ Darüber hinaus fehle es an barrierefreien Fußgängerüberwegen, nannte Neuberger einige zentrale Punkte. Grundsätzlich sei das Ziel, die Attraktivität von Notzingen als Wohn- und Gewerbestandort zu erhöhen. Zudem müsste das Rathaus ein moderner Dienstleistungsstandort werden.

Hans-Joachim Reglin ging auf die Kosten ein: Insgesamt ergaben die Untersuchungen einen Finanzmittelbedarf von 2,89 Millionen Euro. Eine Million Euro wurden aus dem Landessanierungsprogramm bewilligt. Davon tragen das Land 600 000 Euro und die Gemeinde 400 000 Euro. Um das Sanierungsgebiet förmlich festlegen zu können, hat der Gemeinderat einstimmig einer Eigenfinanzierungserklärung über 1,89 Millionen Euro zugestimmt. „Es sind Aufstockungsanträge möglich“, erläuterte Reglin. Ebenso Pausen, sollte dies finanziell notwendig sein. Grundsätzlich sollen die Ziele bis 2031 umgesetzt sein.