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Schwäbischer „Weschdern“

Veranstaltung Beim DSDS-Abend in Dettingen amüsieren sich die Gäste mit dem Comedy-Duo Helge und das Udo. Die Ehrenamtlichen dürfen sich an diesem Abend verwöhnen lassen. Von Iris Häfner

„Das Udo“ (links) und Helge sorgten für viele Lacher in der Schlossberghalle. Foto: Tanja Spindler
„Das Udo“ (links) und Helge sorgten für viele Lacher in der Schlossberghalle. Foto: Tanja Spindler

Einen vergnüglichen Abend erlebten knapp 400 Ehrenamtliche in der Schlossberghalle mit dem Comedy-Duo Helge und das Udo. Alle zwei Jahre heißt es in der Schlossberggemeinde „Dettingen sagt Danke Schön – DSDS“. Eingeladen sind Bürger, die sich engagieren: beispielsweise im Sport, Naturschutz, Kultur, Feuerwehr, Kirche oder AK Asyl. „Heute Abend müssen Sie nix schaffa, heute dürfen Sie sich einfach hinsetzen und sich unterhalten lassen“, lud Bürgermeister Rainer Haußmann seine Gäste ein. Er ist stolz auf seine Dettinger, die sich auf vielfältige Weise für die Gesellschaft einbringen.

Rainer Haußmann zitierte in seiner kurzen Begrüßung eine aktuelle Studie. Demnach sind 39  Prozent der Deutschen in erster Linie deshalb auf der Welt, um das Leben zu genießen. „40  Prozent engagieren sich in Beruf oder Ehrenamt, einst waren das 100  Prozent – so spricht eine Wohlstandsgesellschaft“, sagte Rainer Haußmann. Über mangelndes Engagement der Dettinger Bürger kann er sich jedoch nicht beklagen, wie die volle Halle beweist.

Doch das war schon genug der ernsten Worte, Rainer Haußmann machte Appetit auf den Hauptprogrammpunkt des Abends: „Im Jahr 2005 war Helge Thun beim ersten Dankeschön-Abend dabei, heute hat er – politisch völlig unkorrekt – das Udo dabei.“

Die beiden Comedy-Künstler ließen sich nicht lange bitten und stürmten die Bühne. Zunächst nahmen sie sich die Tierwelt vor, denn „das Udo“ – Udo Zepezauer – kann alle Tierarten dieser Welt imitieren. Die Robbe machte den Anfang. Auch ohne Ansage von Helge ist eine Verwechslung ausgeschlossen: Mimik, Gestik und Phonetik stimmen hundert Prozent. Es folgen nordfriesische Krabbe, deutscher Maulwurf, behäbige Schildkröte und leicht tuntige afrikanische Gazelle. Nicht zu vergessen ist auch das Meerschweinchen, das dank der naturgetreu wiedergegebenen Nahrungsaufnahme ebenso für Lacher sorgt wie der Schimpanse, der – schwups – auf Helges Armen landet und ihn genüsslich laust.

Sprachlich haben es die beiden auch voll drauf. „Udo kann alle Sprachen dieser Welt“, stapelt Helge tief. Die Zuschauer dürfen sich mit ihren Favoriten einbringen, am Ende wird Suaheli der Sieger. „Das ist das Exotischste“, begründet Udo seine Entscheidung. Davor hatte er schon ein paar Kostproben abgeliefert: serbo-kroatisch – nicht zu verwechseln mit russisch – finnisch, türkisch und noch einige mehr. Doch nicht nur Udo beherrscht alle Sprachen, Helge selbstverständlich auch, denn er muss ja übersetzen.

Kurzweilig geht es weiter. Das Publikum wird eingebunden, Shakes­peare steht auf dem Programm – statt für Hamlet entscheidet sich die überwiegende Mehrheit für Romeo und Julia in Kurzversion. Etliche Lachtränen wurden vergossen bei dem nie verwirklichten Werbespot für eine „Bauschbarkass“ auf deren Steine man bauen kann. Ein gewisser Che Guevara spielt dabei eine Hauptrolle – und wo er alles war oder nicht war. Das Thema mit Variationen wie Sahara, nie da wa, mit Sarah oder Klara zelebrierten die beiden Künstler fast bis zum Exzess.

Schließlich gab es noch den „Schwäbischen Weschdern“, bei dem sechs Sätze aus den Smartphones der Zuhörer eine zentrale Rolle spielten und für Amüsement sorgten. Dabei wurde man den Eindruck nicht los, dass Helge und Udo sich gut in der Gegend – und den Nicklichkeiten – auskennen. Beim Showdown um zwölf Uhr mittags fragt Erwin alias Udo seinen Kontrahenten Karle alias Helge: „Bisch bled oder was? Oder bisch aus Aua?“ Die Antwort kommt prompt: „Nein aus Beuren.“ – „No erklärt sich älles“, sagt Erwin.

Der Verwöhn-Abend war mit dem Abschied der beiden Comedians für die Ehrenamtlichen noch lange nicht zu Ende. Es blieb genug Zeit für viele Schwätzla, und die Mitarbeiter der Verwaltung sorgten für die Bewirtung.