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Wenn alle wegen einer Geiß musizieren

Winterunterhaltung Der Musikverein Notzingen-Wellingen füllt an zwei Tagen die Gemeindehalle.

Keiner zu klein, Saxofonist zu sein. Foto: Thomas Krytzner
Keiner zu klein, Saxofonist zu sein. Foto: Thomas Krytzner

Notzingen. „Wir haben so viele Gruppierungen im Verein, das würde für einen Abend zu lang“, erklärte Timo Frank, Erster Vorsitzender des Musikvereins. So bot die Veranstaltung am Samstag Unterhaltungsmusik und Theater, am Sonntag standen die Konzerte der Jugend und des Stammorchesters auf dem Programm.

Bei der Winterunterhaltung trat das Vorstufenblasorchester auf. Thomas Ringhoffer leitet die jungen Musiker, die zum Teil die Bläserklasse in Notzingen besuchen. Motiviert zeigten sie auf der Bühne, was sie in den vergangenen Monaten gelernt hatten. Da gefiel dem Publikum - darunter viele stolze Eltern der Jungmusiker - „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar genauso wie die Saga von James Curnow „Sugar Creek“. Gerne hörten die Blasmusikfreunde auch das berühmte Stück von George David Weiss, Hugo Peretti und Luigi Creatore, „The Lion sleeps tonight“. Der Ohrwurm verlockte zum Mitsingen und entlockte dem Publikum großen Beifall. Stolz verließen die Kinder nach „Kumbaya“ die Bühne und machten diese für das Blasorchester frei. Rainer Pfister hat mit seinen Bläsern für die Samstagsunterhaltung einerseits acht Musikstücke, von Polka bis Pop, einstudiert und andererseits eine Überraschung parat: Im Musikverein scheint es bisher verschmähte Gesangstalente zu geben und drei Musiker kamen daher zu ihrem Spezialauftritt mit dem von Wolfgang Lindner arrangierten Stück „Fürstenfeld“ von den Komponisten Schiffkowitz und Jandrisitis.

Im Verlauf ihres Konzertes gedachten die Blasmusikanten mit „Purple Rain“ auch dem letztjährig verstorbenen Popstar Prince. Einen Hauch James Bond gab es bei „Live and let die“ von Paul and Linda McCartney. Der Song aus dem Jahr 1973 war die Titelmelodie in „Leben und Sterben lassen“. Roger Moore spielte damals den Bond.

Die Fantasie auf Vordermann brachten die Musiker des Blasorchesters mit „Fantasy“ von der 1969 gegründeten Band „Earth, Wind and Fire“. Der Jazzschlagzeuger Maurice White rief die Motown angehauchte Band in Chicago ins Leben. Das Publikum war von den musikalischen Darbietungen der Blasmusiker begeistert und sollte noch einen weiteren Höhepunkt erleben. Diesmal ertönten aber keine Melodien aus Blasinstrumenten, sondern das Gemecker einer Ziege. Denn: Georg Frank, Vizepräsident Teck im Esslinger Blasmusikverband, hat mit seiner Theatertruppe den Schwäbischen Schwank „Älles wegera Goiß“ von Carl Siber einstudiert. So überzeugten Willi Ruf, Petra Schanbacher-Fahrion, Karin Schanbacher, Markus Hoyler sowie Timo und Matthias Frank mit ihrem Schauspiel und bescherten den Blasmusikfreunden heitere Momente. Thomas Krytzner