Lenningen. Frank Böttiger, Vorsitzender DAV Sektion Schwaben, erinnerte in seiner Laudatio an Theodor Harpprecht. Er wäre diesen August 175 Jahre alt geworden und ist Namensgeber für das Haus in Lenningen, und er gilt als Gründer der Sektion Schwaben des DAV. Zu seinem Bedauern wollte das Pächterpaar Silke und Michael Eisele ihren Abschied aus dem traditionsreichen Haus eigentlich gar nicht feiern. Deswegen hat Böttiger einen fünfstufigen Plan entworfen, um die beiden für die Abschiedsfeier zu begeistern. „Wir wurden aus einer Wohlfühlzone herausgerissen, als die Kündigung des Pachtverhältnisses eintraf“, bedauerte der Sektionschef. Die darauffolgende Suche nach einem Nachfolgepächter erwies sich, gemäß Böttiger, als schwierig.
Aus den eingegangenen Bewerbungen wählte der Vorstand Karola, Joachim und Christopher Liedtke aus. Die neue Pächterfamilie stammt aus dem Pforzheimer Raum und freut sich schon auf die Übernahme. „Das Personal übernehmen wir komplett und bringen sogar noch eigene Mitarbeiter mit“, verrät Karola Liedtke. Große Veränderung im Angebot des Harpprechthauses wird es nicht geben: „Die Eiseles haben eine wunderbare Basis geschaffen“, sagt Karola Liedtke. Die Gäste können sich ab Oktober auf die Einführung einer jungen, neuen baden-württembergischen Küche freuen. „Zudem führen wir mit der Zeit Themen ein, um etwas Pfiff in die Menükarte zu bringen“, sagt sie. Ihr Wunsch ist es, dass sich die Gäste im Haus wie zu Hause fühlen. „Dabei nehmen wir vor allem die regionalen Produkte von den vielen Streuobstwiesen und Landwirten auf die Einkaufsliste.“
Der Landtagsabgeordnete Andreas Schwarz erinnerte sich in seiner Ansprache an seine Kindheit: „Hier im idyllisch gelegenen Harpprechthaus auf der Lenninger Alb, bin ich schon als Kind mit meinen Eltern eingekehrt. Heute komme ich mit meiner Familie her.“ Schwarz bedauert, dass die Ära Eisele zu Ende geht und erwähnte die Bekanntheit des Hauses in Deutschland. „Im Internet gibt’s es viele Hundert Bewertungen deutschlandweit.“ Der Lenninger Bürgermeister Michael Schlecht verwies auf die längst Geschichte gewordenen Winter. Da lernte er die Beharrlichkeit von Michael Eisele kennen, insbesondere, wenn es um den Winterdienst ging. Bezirksschornsteinfeger Richard Schrempp überreichte den beiden zum Abschluss ein Centchen Glück.