Lenninger Tal

Lenninger gewinnen Medaille auf Erfindermesse

Wettbewerb Kreative Köpfe der Lenninger Realschule sahnen auf der internationalen Erfindermesse Preise ab.

Lenninger gewinnen Medaille auf Erfindermesse
Lenninger gewinnen Medaille auf Erfindermesse

Lenningen. „Die Bronzemedaille geht an Max Grieb und David Gabler für ihr Skate-Multi-Tool“, tönt es aus den Lautsprechern in der Nürnberger Messehalle. Hier findet die iENA statt, die internationale Fachmesse für Ideen und Erfindungen. Tüftler aus aller Herren Länder, von China bis Angola, stellen ihre Neuheiten einem Fachpublikum und der Öffentlichkeit vor. So auch die zwei jungen Preisträger aus Lenningen. Als die beiden den roten Teppich verlassen, können sie sich ein Grinsen kaum verkneifen. „Das ist schon cool“, sagt Max Grieb.

„Ohne NFTE wären wir heute nicht hier“, bemerkt der Wirtschaftskundelehrer Alexander Tomisch. „Network for Teaching Entrepreneurship“ ist ein gemeinnütziger Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Unternehmergeist an Schulen zu bringen. So bietet er Fortbildungen an, die die Pädagogen darin ausbilden, Schüler bei einer fiktiven Unternehmensgründung zu begleiten. „Selten bleibt es bei der theoretischen Bearbeitung. Bei einem Großteil wird die Identifikation mit ihrem „Baby“, ihrer Geschäftsidee, so groß, dass sich Arbeitseifer einstellt“, freut sich Tomisch.

Die Innovation der Lenninger wurde aus der Not heraus geboren. „Bisher war das Aufbringen des Griptapes auf Skateboards umständlich und viel zu teuer“, erläutert David Gabler und schuf mit einem günstigen Multifunktionswerkzeug Abhilfe. Dies war der Ausgangspunkt für den Siegeszug. Nach dem ersten Platz auf dem NFTE Landesevent 2015 im Stuttgarter Rathaus folgte nicht nur die Teilnahme am Bundesevent in Berlin, sondern auch eine Einladung nach Wien.

„Die Schüler sind stark gefordert, müssen ihre Ideen vor renommierten Wirtschaftsjurys präsentieren und auch Kritik einstecken“, erklärt Ulla Phillips. Die Unternehmerin begleitet die Organisation und war wichtiges Bindeglied zwischen der Realschule und Hans-Georg Torkel, dem Präsidenten des Deutschen Erfinderverbandes. Wenn es nach Letzterem geht, war das jedoch nur der Auftakt. „Viele Heranwachsende haben Fähigkeiten in naturwissenschaftlichen oder auch sprachlichen Bereichen, können jedoch in der Schule nur bedingt gefördert werden. Mein Traum wäre es, hier Expertennetzwerke zu schaffen, die über Onlineplattformen eine individuelle Förderung vornehmen könnten“, erklärt der ehemalige Schulleiter Torkel.

Angetan von der Vision hat die Realschule Lenningen ihre ersten Schüler mit auf die Messe genommen. „Ich denke unsere Präsenz auf der Messe ist das beste Beispiel dafür, was aus zunächst klein anmutenden Ideen werden kann, wenn man sie beharrlich verfolgt“, bemerkt Alexander Tomisch.

NFTE erfüllte diese Vorstellungen rundum. „Die Jugendlichen kommen raus aus der Rolle des Lernstoffkonsumenten und gestalten selbst“, erklärt Tomisch. Dass dies bei den Jugendlichen auf fruchtbaren Boden fällt, belegen zudem ein zweiter und dritter Platz auf dem Landesevent. Das ist für den Pädagogen jedoch nicht das Maßgebende: „Natürlich sind solche Auszeichnungen eine Bestätigung, doch sind es die kleinen Dinge, die hervorstechen. So haben unsere Sieger ihr Produkt dem Publikum auf Englisch präsentiert und waren erstaunt, wie locker das ging. Souveränität, Kompetenz und dieses Selbstvertrauen sind besser als Gold.“at