Lokalsport

„Bonbole“ für Holzmaden im Abstiegskampf

Bezirksligist VfL Kirchheim wehrt sich vehement gegen den Untergang, dem SV Nabern ist im Kreisliga A-Titelkampf der Sprit ausgegangen und der Kreisliga B-Dominator TV Neidlingen nimmt nach dem 0:7-Debakel in Owen wieder Kurs auf die Meisterschaft.

Fußball Kreisliga Nabern ( grün/weis gestrift) - Nürtingen (blau
Fußball Kreisliga Nabern ( grün/weis gestrift) - Nürtingen (blau

Kirchheim. Gewonnen und doch nicht bester Laune. VfL-Spielertrainer Markus Schweizer war gestern gerade dabei den verdienten 3:1-Sieg im Nachbarschaftsduell gegen den TSV Wendlingen richtig zu genießen, da tröpfelten die Resultate aus der Landesliga herein. Und die brachten aus VfL-Sicht wenig Gutes. So verlor nach dem FC Frickenhausen am Samstag, tags drauf auch der FC Eislingen (0:1 gegen Waldstetten) und der TSV Bad Boll (0:4 gegen den SV Bonlanden). Diese drei genannten Teams aus dem Bezirks-Neckar-Fils bleiben somit höchst abstiegsgefährdet. Kommen alle drei gar runter, wäre der viertletzte Bezirksliga-Platz „für die Katz“, wie es Schweizer kurz und knapp formuliert. Dem verschärften Abstieg fiele der Bezirksliga-Viertletzte definitiv direkt zum Opfer. „Egal wie es ist und kommt, wir haben gegen den TSV Wendlingen jedenfalls gezeigt, dass wir an unsere Chance glauben, auch wenn sie gering scheint“, betont der VfL-Spielertrainer.

Im Bezirksliga-Titelkampf hat unterdessen der FV 09 Nürtingen einen Rückschlag erlitten. Zwar kam der FVN in Berkheim in der 78. Minute durch Timo Mader auf 1:2 heran, doch fünf Minuten vor Schluss sorgte Stefan Baumer für die Entscheidung. Der TSV Berkheim ist übrigens der nächste Gegner des VfL Kirchheim.

Auch in der Kreisliga A musste der erste Titelanwärter einen Dämpfer einstecken. Die Fußballer der Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler-Hochwang quälten sich gegen Abstiegskandidaten TSV Neckartenzlingen zu einer Nullnummer. Dabei musste Schlussmann Gunnar Hekel zweimal in höchster Not retten. Zum einen parierte der Keeper einen Handelfmeter, zum anderen entschärfte er eine Großchance des Neckartenzlingers David Kosa. So musste auch SGEH-Trainer Georgios Karatailidis zähneknirschend mit einem Remis zufrieden sein. „Allerdings hat Neckartenzlingen nicht wie ein Absteiger gespielt, sie sind deutlich stärker als in der Vorrunde“. In der Torwartfrage hat sich die SGEH-Führungsriege für das Rotationsprinzip entschieden. Kommenden Donnerstag beim Nachholspiel gegen den VfB Neuffen (wegen eines defekten Flutlichts verlegt) wird somit wieder Giancarlo Della Malva zwischen den Pfosten stehen. Aus dem Titelrennen endgültig verabschiedet hat sich unterdessen der SV Nabern. Das 1:2 gegen den FV 09 Nürtingen II (Spielszene/Foto: Markus Brändli) war nicht das, was sich ihr Sportlicher Leiter vorgestellt hatte. „Nun müssen wir wenigstens Tabellenplatz vier verteidigen“, gab Axel Maier als neues Ziel aus. Erfolgreich verlief dagegen eine Besprechung mit Trainer Viktor Oster. „Unser Gespräch über eine Vertragsverlängerung bis 2016 hat nur wenige Minuten gedauert, dann waren wir uns einig“, meldete Maier diesbezüglich nun Vollzug.

Beim Liga-Konkurrenten TSV Weilheim II wird Trainer Timo Ascherl die Limburgstadt zum Saisonende verlassen und pikanterweise zurück zum größten Landesliga-Konkurrenten der Weilheimer „Ersten“, dem FC Heiningen, wechseln. „Ich möchte wieder höherklassiger arbeiten“, gab Ascherl als Hauptgrund für das Comeback in Heiningen an. Dort wird er „Co“ von Trainer Tobias Flitsch.

Hochgefühle in Holzmaden: TSVH-Trainer Heiko Blumauer war nach dem 2:1 in Weilheim („der Sieg war ein Bonbole für uns im Abstiegskampf“) regelrecht begeistert. „Meine Mannschaft hat nach dem vielen Pech in den vergangenen Spielen eine tolle Reaktion geboten und auch mir gezeigt, dass sie trotz meines anstehenden Wechsels nach Dettingen hundertprozentig hinter mir steht.“ Etwas pikiert war Blumauer darüber, dass auf Kunstrasen gespielt wurde. „Der Weilheimer Rasenplatz lag bei fast 25 Grad und strahlendem Sonnenschein traumhaft da, war deshalb schon komisch, dass wir nicht darauf spielen durften.“

In der Kreisliga B-Partie zwischen dem TV Neidlingen II und dem überragenden Spitzenreiter TSV Raidwangen war der Treffer zum 2:0 statistisch einer der ganz besonderen Sorte. Heiko Müllerschön erzielte unterm Reußenstein den 100. Treffer des Tabellenführers in dieser Runde. Am Schluss stand‘s 4:0 und dem noch ungeschlagenen TSVR fehlt nur noch ein Punkt aus den letzten fünf Spielen zum Wiederaufstieg in die Kreisliga A. Jener wird auch für den TV Neidlingen I immer wahrscheinlicher. „Wir sind alle Fußballer, deshalb hat die 0:7-Packung beim TSV Owen am vergangenen Sonntag natürlich geschmerzt“, konstatierte Neidlingens Pressewart Robert Kuch, „aber mit den darauffolgenden Siegen in Oberlenningen und jetzt gegen Dettingen haben wir bewiesen, dass die Köpfe wieder frei sind.“

Alle waren da, nur der Schiedsrichter nicht bei der Kreisliga B-Begegnung zwischen der SGM TSV BeurenII/SGEH II und dem AC Catania Kirchheim – zumindest um 13 Uhr, als die Partie im Beurener Lettenwäldle beginnen sollte. Doch dann traf Referee Ademir Dizdaric doch noch ein. Fast 45 Minuten zu spät begann schließlich die Punktehatz. Und der zu spät Gekommene entschädigte die Zuschauer. „Der Schiedsrichter gab trotz des Stresses im Vorfeld anschließend eine überragende Leistung ab“, adelte ACC-Sprecher Pasquale Martinelli den Unparteiischen nach dem Abpfiff.