Lokalsport

„Ein Highlight-Spiel“

Weilheimer Handballer freuen sich nach dem 35:30-Derbysieg riesig – Kirchheims Trainer Eisenbeil ballt die Fäuste

Siegerlaune bei den einen, Frustgefühle bei den anderen: Das waren naturgemäß die Reaktionen nach dem vom TSV Weilheim gegen den VfL Kirchheim gewonnenen Bezirksligaduell gegen den VfL Kirchheim.

Torhungrig gegen den alten Rivalen: Weilheims Fabian Zettl.Foto: Markus Brändli
Torhungrig gegen den alten Rivalen: Weilheims Fabian Zettl.Foto: Markus Brändli

Weilheim/Kirchheim. Im Handball-Derby nichts Neues: Wann immer TSV Weilheim und VfL Kirchheim in einem Bezirksligaspiel aufeinander-trafen, entpuppt sich das Gastgeber-Team meistens als klar dominierende Heimmacht. Zweimal in den letzten zwei Spielzeiten feierten die Limburgstädter einen Triumph mit mehr als 30 Toren (33:25, 35:30), zwei Mal glänzte die Truppe aus der Teckstadt mit überlegener Torausbeute daheim (34:29, 29:19). „Richtig zu erklären ist die Torflut im Derby nicht“, hatte TSVW-Kapitän Dominik Klett schon im vergangenen Herbst erkannt. Soeben erlebte er das nächste Schützenfest beim Nachbarschaftsvergleich – und war genauso überrascht wie 650 Zuschauer in der Lindachsporthalle.

Auch für Engelbert Eisenbeil verlief der Samstagabend bei der 30:35-Pleite alles andere als plangerecht. Vor dem Spiel noch ziemlich optimistisch, musste der VfL-Trainer hinterher ernüchtert erkennen, „dass meine Mannschaft nicht das umgesetzt hat, was wir im Training geübt haben“. Nur einmal überhaupt, beim 4:3 durch Julian Mikolaj in der achten Minute, war sie in Führung gelegen, und lediglich beim 20:22-Anschlusstreffer (40.) winkte nochmals die Aussicht auf eine Wende. Doch die Dimitrijevic-Sieben mit dem starken Torhüter Bernhard Illi als Defensivwaffe konterte auch diesen VfL-Zwischenspurt. „Die Weilheimer haben über 100 Prozent ihres Leistungspotenzials abgerufen, wir weniger“, machte Eisenbeil schließlich als die wesentliche Pleite-Ursache aus. Es war ein TSV-Sieg des Willens. Gut für Eisenbeil, dass sich in der umkämpften Partie mit Hinausstellung für Kirchheims Roman Keller ((55.) keiner seiner Spieler verletzte – so bleibt Marc Pradler, der seine schwere Grippe jetzt in einem dreiwöchigen Urlaub auskuriert, im Samstag-Heimspiel gegen TuS Stuttgart wahrscheinlich der einzige Ausfaller.

Überhaupt blicken sie in Kirchheim trotz der verlorenen zwei Punkte schon wieder leicht optimistisch voraus. „Klar, wir haben uns geärgert über die Niederlage. Aber jetzt werden wir uns voll auf die Aufgabe gegen Stuttgart konzentrieren“, sagte Eisenbeil, der die Fäuste ballt: „Im Kampf um Platz zwei haben wir weiterhin bessere Karten als der TSV Weilheim“. Letzterer gastiert am Samstag bei Spitzenreiter SG Hegensberg/Liebersbronn – das nächste Spitzenspiel. Die Spielgemeinschaft kann vorzeitig ihr Meisterstück machen, der TSV Weilheim die letzten zwei Spieltage vollends zum Hitchcock-Krimi werden lassen.

Doch schon vorher hat sich die Mannschaft mit Leistung empfehlen können – beim eigenen Trainer. „Das war ein Highlight-Spiel“, freute sich TSV-Trainer Alen Dimitrijevic nach der Kirchheim-Partie, „und 35 Tore sind für uns nicht gerade der Normalfall.“ Der Übungsleiter war hoch zufrieden, weil seine Abwehr stets hoch konzentriert operierte: „Meine Spieler waren immer am gegnerischen Schützen dran. Dahinter hat Torhüter Illi 18 Bälle gehalten“. Der starke Defensivverbund sei vielleicht das Erfolgsrezept im Derby gewesen.