Lokalsport

„Ursache sind die Sponsoren“

Frickenhausener Tischtennis-Chef über seinen Bundesliga-Verein

Seit der Vereinsgründung 1974 ist Rolf Wohlhaupter-Hermann (76) Präsident des TTC Frickenhausen. Im Interview beantwortet „RWH“, Unternehmer und sportlich noch immer in der vierten TTC-Mannschaft aktiv, Fragen unseres Mitarbeiters Eberhard Einselen zum neuen Spielerpersonal, Finanzen und der Bedeutung von Zuschauern aus dem Kirchheimer Einzugsgebiet.

Präsident Wohlhaupter-Hermann, Rolf © Oskar Eyb, Bodelshofer Weg 28, D-73230 Kirchheim/Teck, Telefon (+49)7021/482657, (+49)176/
Präsident Wohlhaupter-Hermann, Rolf © Oskar Eyb, Bodelshofer Weg 28, D-73230 Kirchheim/Teck, Telefon (+49)7021/482657, (+49)176/23477061, E-Mail: mail@oskar-eyb.de / http://www.Oskar-Eyb.de Honorarzahlung an: KSK Esslingen-Nürtingen, Blz 611 500 20, Konto 850 80 61. Jegliche Verwendung nur gegen Honorar und Beleg. Vermerk auf Urheber wird nach §13 des Urheberrechtsgesetz zwingend gefordert!

Nach dem Abstieg des SV Plüderhausen ist der TTC Frickenhausen einer von nur noch zwei württembergischen Klubs in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL). Was macht der TTC besser als die Konkurrenz?

RWH: Wir haben sicher vieles nicht besser gemacht als die Konkurrenz. Die Ursache dafür, weshalb wir uns in der Bundesliga halten, sind unsere Sponsoren. Wir haben seit vielen Jahren gute und sehr treue Gönner.

Seit in der ersten Liga nur noch mit drei Akteuren und ohne Doppel gespielt wird, ist ein Zuschauerschwund unverkennbar. Oft sind die Spiele bei einem 3:0-Ergebnis schon nach einer Stunde beendet. Sie selbst kritisieren ja schon lange dieses Spielsystem . . .

RWH: Der TTC matec Frickenhausen würde gerne zu Vierer-Mannschaften und Doppelspielen zurückkehren. Allerdings hat sich die Mehrzahl der TTBL-Vereine aufgrund besserer Vermarktungsmöglichkeiten für Dreier-Teams mit nur einem Spieltisch pro Bundesliga-Begegnung ausgesprochen. Schließlich finden Spiele in der Champions League und Euro League auch mit drei Akteuren statt.

Wie wichtig ist für Sie, mit Blick auf die Zuschauer bei Heimspielen, der Bezug zur Kirchheimer Region?

RWH: Die Kirchheimer Region ist für uns sehr wichtig. Wir wissen, dass viele Zuschauer aus dieser Region bei Heimspielen in die Sporthalle auf dem Berg kommen. Aus diesem Grund ist das Einzugsgebiet des Teckboten von großer Bedeutung für uns.

Koki Niwa, Masataka Morizono, ­Mikhail Paikov und Liang Qiu bilden den aktuellen Bundesligakader des TTC. Zufrieden mit der Zusammenstellung?

RWH: Wir haben den Kader nach den Vorstellungen des Trainers und nach Kostenverträglichkeit zusammengestellt. Außerdem wollten wir einen weiteren Altersschnitt machen und vor allen Dingen mit Liang Qui ein Frickenhausener Eigengewächs in unserer TTBL-Mannschaft integrieren. Darauf haben wir fast zehn Jahre hingearbeitet und auch viel Geld in ihn investiert.

380 000 bis 400 000 Euro beträgt der Saisonetat des TTC matec Frickenhausen. Wie lange kann der Verein die finanziellen Erfordernisse besonders für die erste Herrenmannschaft noch stemmen?

RWH: Solange die Sponsoren nach Möglichkeit voll umfänglich unseren Verein unterstützen, können wir die Bundesliga stemmen.

Im Tischtennis-Verband Württemberg-Hohenzollern (TTVWH) sowie darüber hinaus ist der TTC die absolute Nummer eins, auch weil die zweite Mannschaft in der zweiten Bundesliga spielt und die Damen neuerdings in der viertklassigen Regionalliga. Ist für die Frauen um Spitzenspielerin Chen Hong mittelfristig auch der Sprung in die Eliteklasse möglich?

RWH: Momentan ist nicht geplant, auch die TTC-Damenmannschaft in die Bundesliga zu bringen. Der Verein hat genug feste Kosten durch die erste Herrenmannschaft.

Mit welcher Platzierung der TTC-Ersten rechnen Sie in dieser Saison?

RWH: Unser Saisonziel ist klar der Klassenerhalt. Wir sind nicht in der Lage, mit den großen Vereinen wie Düsseldorf und Fulda mitzuhalten, da dort auch ganz andere finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Den Unterschied zu Borussia Düsseldorf haben wir bereits in der Vorsaison gesehen, wo wir die vier Spiele in der Vorrunde und den Play-offs ziemlich klar verloren haben.