Lokalsport

Alles Kopfsache

Den TSV Weilheim erwartet das erste von zwei Endspielen um die Relegation

Weilheim oder Bonlanden? Während die Fußballer des FC Heiningen im bayerischen Buch den Landesliga-Titel feiern können, streiten der TSVW und der Club aus Filderstadt zeitgleich um den Relegationsplatz.

Cool bleiben, kühlen Kopf bewahren, auch wenn es derzeit nicht läuft: Das ist das Motto bei Trainer Alexander Hübbe und dem TSV
Cool bleiben, kühlen Kopf bewahren, auch wenn es derzeit nicht läuft: Das ist das Motto bei Trainer Alexander Hübbe und dem TSV Weilheim vor dem vorentscheidenden Duell morgen.Foto: Jörg Bächle

Kirchheim. Der Gegner ist so gut wie abgestiegen. Ob dies für den TSV Weilheim morgen ab 17 Uhr tatsächlich ein Vorteil ist? Kaum zu erwarten. Denn: Auf dem Kunstrasenplatz an der Wolf-Hirth-Straße kämpft die SG Bettringen um ihre letzte Chance auf den Ligaverbleib. Die Ausgangslage beider Gegner ist also ähnlich, sieht man vom Tabellenplatz einmal ab. Nur zwei Siege aus den restlichen zwei Spielen helfen beiden Mannschaften weiter.

„Nun hat sich zu allem Überfluss Fatih Özkahraman verletzt“, klagt Weilheims Sportlicher Leiter Günther Friess. Dabei bräuchte der entthronte Langzeit-Tabellenführer derzeit nichts dringender als einen mit Torriecher. Friess macht in Zweckoptimismus: „Wir haben dank unseres deutlich besseren Torverhältnisses immer noch einen Vorteil gegenüber Bonlanden.“ Trainer Alexander Hübbe dürfte seinem Team in Bettringen zumindest eine kontrollierte, wenn nicht gar völlige Offensive verordnen.

Bettringens Teammanager Oliver Glass hat den Abstieg dagegen bereits einkalkuliert. „Sollte es nicht reichen, wollen wir in der Bezirksliga gleich wieder oben mitspielen“, betont er. Mit Ex-Profi Bernd Maier, in der Saison 1999/2000 Stammkraft in der Ulmer Bundesliga-Mannschaft, wird einer mit klingendem Namen auf der Trainerbank Platz nehmen.

Beim SV Bonlanden herrschte Tage nach dem 2:1-Erfolg in Weilheim noch immer Hochstimmung. Klaus Fischer, Trainer und Routinier in einer Person, ahnt jedoch bereits, was auf seine euphorisierten Kicker zukommt. „Die Entscheidung um Platz zwei wird zur reinen Kopfsache“, prophezeit er. In Bonlanden wird schon eifrig spekuliert, ob man den Weilheimern mit der jüngsten Niederlage möglicherweise den entscheidenden mentalen Knacks verpasst hat. Fischer gibt sich diesbezüglich zurückhaltend: „Wir müssen unsere beiden restlichen Partien einfach gewinnen, dann sehen wir weiter.“

Morgen bekommt es der SV mit dem Tabellenfünften SC Geislingen zu tun. Keine lockere Übung. Die Heininger dagegen werden morgen gegen 18.45 Uhr vermutlich das tun, was die Weilheimer an ihrer Stelle gerne getan hätten – den Gewinn der Landesliga-Meisterschaft feiern. Angesichts von fünf Punkten Vorsprung bei noch zwei ausstehenden Partien scheint alles klar zugunsten des Teams von Trainer Tobias Flitsch. Doch allzu selbstsichere Töne kommen noch nicht aus Heiningen. „Wir haben vor Kurzem beim 3:3 gegen Calcio erlebt, wie schnell Punkte weg sein können“, erinnert sich FCH-Spielleiter Timo Rees. „Jeder weiß zudem, dass die Bucher noch Punkte für den Klassenverbleib benötigen und auf dem heimischen Platz immer alles geben.“

Köngens Trainer Ralf Rueff kann das Saisonfinale dagegen entspannt angehen. Der TSV ist als Tabellenachter mit komfortablen 40 Zählern ausgestattet und damit bereits vor dem Heimspiel gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen gerettet. Fußballer und Funktionsträger des Tabellenneunten SV Ebersbach müssen unterdessen – da spielfrei – tatenlos zuschauen, was sich auf den anderen Plätzen tut. Aus dem Gröbsten heraus ist auch der SVE mit 38 Punkten noch nicht. Beim Verbandsliga-Absteiger FC Frickenhausen scheint sich die Rückkehr von Trainer Murat Isik auszuzahlen. Neun von zwölf möglichen Punkten holte der FCF unter Isiks Regie. „Das Schönste ist, dass wir in drei von vier Begegnungen zu null gespielt haben“, unterstreicht der Coach vor dem schwierigen Match beim Tabellenvierten TV Echterdingen.

Neue Hoffnung keimt beim TSV Bad Boll nach dem 2:1-Erfolg in Ebersbach auf. Aktuell belegt das Team von Trainer Mirko Doll („uns erwarten noch heiße Spiele“) den Relegationsplatz 13. Wie knapp es zugeht, zeigt dieses Beispiel: Morgen könnten die Boller per Heimsieg den Tabellendrittletzten FC Eislingen in die Bezirksliga schicken – oder selbst bei einer Heimniederlage auf einem direkten Abstiegsplatz landen.