Lokalsport

Das Lokalfinale

Handball-Bezirksliga: Der VfL und Lenningen im direkten Duell um die Führungsrolle

Es ist das zehnte von insgesamt zwölf Teck-Derbys in der Handball-Bezirksliga und vermutlich das wichtigste im Kampf um den Aufstieg. Gastgeber VfL Kirchheim oder die SG Lenningen? Wer heute Abend verliert, verliert vorerst auch den Anschluss an die Spitze.

Handball-Bezirksliga: SG Lenningen (blau) -VfL Kirchheim (gelb),   entt?uschte Lenninger, Trauer,
Handball-Bezirksliga: SG Lenningen (blau) -VfL Kirchheim (gelb), entt?uschte Lenninger, Trauer,

Kirchheim. Ungewöhnliche Spiele erfordern ungewöhnliche Maßnahmen: Das gefürchtete Harzverbot in den Kirchheimer Sporthallen hat Lenningens Trainer Michael Rehkugler auf den Plan gerufen. Kein Harz im Training, so sein Befehl, und das schon in der zweiten Woche. Stattdessen hat der Coach sogenannte Grip-Tücher besorgt, mit Haftmittel auf Bienenwachs-Basis. Die sind auch in der Teckstadt erlaubt und sollen helfen, das Spielobjekt auch ohne den bei Handballern so beliebten Klebstoff beherrschbar zu machen.

Der Kirchheimer Heimvorteil also dahin? „Wir werden in diesem Spiel auf jeden Fall nichts dem Zufall überlassen“, sagt Rehkugler und erklärt auch warum: Auf Kirchheim wartet das leichtere Restprogramm, meint er. Ergo: „Wer verliert, wird es im Kampf um den möglichen Aufstieg ganz schwer haben“, sagt er. Dass seine Mannschaft als Tabellendritter gut im Rennen liegt, hat sie einer Serie von fünf Spielen ohne Niederlage zu verdanken. 9:1 Punkte aus fünf Begegnungen – Den letzten Misserfolg erlebte die SG Anfang Dezember gegen die SG Hegensberg-Liebersbronn.

Für die Aufgabe heute Abend (19.30 Uhr, Walter-Jacob-Halle) braucht Rehkugler keinen seiner Jungs zu motivieren. Nach dem verschenkten Punkt im Hinspiel, als Simon Latzel zwei Sekunden vor Schluss den Ball zum Siegtreffer für den VfL versenkte, weiß jeder, worum es heute geht. Rehkugler schwört: „Wir stehen unter Strom. Alle.“ Damit meint er wirklich alle, denn außer dem zuletzt grippekranken Robin Renz ist seine Mannschaft rundum fit.

Das kann sein Gegenüber Engelbert Eisenbeil zur Stunde nicht behaupten. Wenn es gut läuft, hat der heute Abend vier Angeschlagene als Not-Reserve auf der Bank. Neben dem länger verletzten Alexander Späth (Bänderriss) fehlte unter der Woche die halbe Mannschaft im Training wegen Grippe. Am schwersten wiegt wohl die erneute Verletzung von Spielmacher Matthias Mikolaj, der sich nach gerade überstandenen Knieproblemen im Training vor wenigen Wochen eine Knochenabsplitterung im Sprunggelenk zuzog. Beim beeindruckenden Sieg in Weilheim stand er wenige Minuten auf dem Spielfeld, prompt waren die Schmerzen wieder da. Auch der zehnfache Torschütze vom vergangenen Wochenende wird fehlen. Fabian Weber ist wegen eines Privattermins nicht mit dabei.

„Unsere Situation ist nicht ideal“, sagt Eisenbeil, ohne nach Ausflüchten zu suchen. „Wir werden nicht mit der besten Mannschaft auflaufen können“, meint er gewohnt selbstbewusst. „Aber mit einer, die Lenningen schlagen kann.“ In einem Punkt widerspricht Kirchheims Coach seinem SG-Kollegen klar. Das heutige Spiel ist für ihn wichtig aber nicht entscheidend im Titelrennen. „Wir haben alles noch selbst in der Hand.“ Am vorletzten Spieltag ist der VfL beim momentanen Tabellenführer aus Uhingen zu Gast, der bisher erst drei Partien verloren hat – davon zwei gegen die SG aus Lenningen.

Noch alles selbst in der Hand hat auch der TSV Owen, dessen Leistungskurve mit fünf Punkten aus vier Spielen seit Beginn der Rückrunde deutlich nach oben zeigt. Der Lohn: Platz sieben. Frei von Abstiegssorgen ist die Mannschaft von Vasile Oprea vor dem Heimspiel am Sonntag (17 Uhr, Teckhalle) gegen den Vorletzten aus Altbach aber noch lange nicht. Dahinter liegende Teams haben bis zu zwei Spiele weniger auf dem Konto. Die Situation bleibt also angespannt, zumal Defizite des TSV im Spielaufbau auch bei der erfolgreichen Aufholjagd am Wochenende gegen die SG Hegensberg-Liebersbronn nicht zu übersehen waren. Oprea setzt auf seine Defensive: „Wenn wir hier über 60 Minuten konzentriert arbeiten, haben wir gute Chancen auf zwei Punkte.“

VfL Kirchheim: Pisch, O. Latzel – Sadowski, J. Mikolaj, Keller, Rudolph, S. Latzel, Schwarzbauer, Pradler, Kapp, Schafhitzel, Adelhelm

SG Lenningen: Carrle, Lamparter – Müller, Haid, Renz, Austen, K. Ringelspacher, Rieke, Max Bächle, Marc Bächle, Fiegenbaum, Schmid, Born

TSV Owen: U. Raichle, Waldenmayer – Fischer, M. Raichle, Kupferschmid, Real, H. Raichle, Jauss, Bäuchle, Bauer, Schmid, Bittner, Roth, Busch, Feichtinger