Lokalsport

Dem Blackout folgen viele Lichtblicke

Fußballszene Landesligist TSV Weilheim gehört wieder zum engsten Kreis der Titelanwärter.

Kirchheim. Die Nacht von vergangenem Freitag auf Samstag war für die Landesliga-Fußballer des TSV Weilheim zweifellos die schönste in dieser Saison.

Als Tabellenführer am Tag nach einem aufreibenden Derby aufzuwachen, gehört zu den angenehmsten Übungen für Mannschaftssportler. Zwar entpuppte sich der Aufenthalt in der Höhenluft lediglich als Schnupperseminar – am Samstagnachmittag zog bereits Verbandsliga-Absteiger FC Heiningen in Unterzahl per 3:3 gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach dank des besseren Torverhältnisses vorbei –, doch das 3:1 gegen den FV 09 Nürtingen hat den TSVW in eine vorzügliche Ausgangsposition gehievt. „Mittendrin statt nur dabei“, heißt es ab sofort unter der Limburg. „Wir haben immer gesagt, dass wir zur Stelle sein wollen, wenn andere Teams schwächeln“, unterstreicht Weilheims Sportlicher Leiter Günther Friess.

Wer den Spieler des Spiels nach dem Abpfiff herzen wollte, musste vorsichtig zu Werke gehen. Routinier Ferdi Er hatte nicht nur wegen seines strammen Fernschusses zum 2:1 kurz vor dem Abpfiff für eine wichtige Story des Spiels gesorgt, sondern auch mit dessen Vorgeschichte. In der ersten Halbzeit mittelschwer im Gesicht verletzt und mit blutender Nase minutenlang behandelt, wurde der Weilheimer später zum spielvorentscheidenden Mann. „Ferdi kann schon was wegstecken“, merkte Christopher Eisenhardt, heutiger TSVW-Trainer und einstiger Er-Mitstreiter zu VfL-Oberligazeiten, respektvoll an.

Das zweite große Thema des vergangenen Freitags, der Teilausfall der Flutlichtanlage, wird in den kommenden Tagen die Kommune beschäftigen. „Wir wollen schnell herausfinden, warum es zu diesen Problemen kam“, kündigte Günther Friess an.

Zwar war eine spontane Rettungsaktion des anwesenden TSVW-Gönners Peter Götz kurzzeitig erfolgreich, doch die Problemursachen lagen offenbar noch tiefer, zeigten sich am Abend nicht mehr beherrschbar, der Umzug auf den Kunstrasenplatz (Foto: Markus Brändli) unumgehbar. Heute erfolgt ein Bericht des TSV Weilheim an den Leiter des Stadtbauamts, Jens Hofmann.

Spektakelfußball im Hardtwaldstadion: Die SGEH lieferte Bezirksliga-Spitzenreiter FC Frickenhausen einen erbitterten Kampf, am Ende hieß es freilich 4:6. Bemerkenswert: Bei der SGEH feierte Abwehrakteur Markus Nachtmann (38) ein Comeback, welches der extremen Personalnot geschuldet war. „Markus trainiert immer bei uns mit, ist fit und hat immer betont, dass er in Notsituationen aushilft“, sagte SGEH-Kapitän Marc Weger. Die Gastgeber mussten gegen den FCF unter anderem auf Torjäger Marc-Kevin Theimer, Florian Lenuzza sowie die Langzeitverletzten Dennis Oswald und Kapitänbruder Dennis Weger verzichten. Beim kommenden SGEH-Gegner TSV Obere Fils hatten sich vergangene Woche die Wege von Trainer Stefan Haußmann und dem Klub getrennt. „Es war eine unfassbar intensive Zeit“, bilanzierte der Jesinger Haußmann seine fast vier Jahre in Wiesensteig emotional, dessen Krönung im Frühsommer der erstmalige Bezirksliga-Aufstieg des Klubs war. Mit Interimscaoch Michael Allmendinger glückte dem Kellerkind TSV Obere Fils gestern ein durchaus überraschendes 3:2 in Denkendorf.

In anderen Regionen vergnügt sich Mitaufsteiger VfL Kirchheim. Das 3:1 beim TSV RSK Esslingen hat bei Spielertrainer Markus Schweizer Freude ausgelöst. „Weil wir nach der Heimniederlage gegen Oberensingen diese knifflige Aufgabe konzentriert angegangen sind.“. Besonders gefalle ihm, dass die Mannschaft „ihr maximales Potenzial“ nahezu ausschöpfe. Zumal der VfL kurzfristig auf Abwehrspieler Jannik Raichle und Offensivkraft Waldemar Hechler (beide Knieprobleme) verzichten musste. Reimund Elbe