Lokalsport

Dem Drama folgt der Schock – und das Happy End

Hahnweide: Bei einem missglückten Landemanöver hat der Brite John Spencer Glück im Unglück

Kaum hatte sich die stille Trauer über den Unfalltod des 55-jährigen Fliegerkameraden aus dem Odenwald an Himmelfahrt etwas gelegt, da ereilte Veranstalter und Piloten auf der Hahnweide am letzten Wertungstag der nächste Schock: Nach einem missglückten Landemanöver nahe des Segelflugplatzes Aufhausen-Berneck musste der britische Wettbewerbspilot John Spencer verletzt ins Krankenhaus gefahren werden.

Dem Drama folgt der Schock – und das Happy End
Dem Drama folgt der Schock – und das Happy End

Schwäbisch Gmünd/Wiesensteig. Es war eine „Verkettung unglücklicher Umstände“, wie es Claus Zeumer, Presseprecher beim 45. internationalen Kirchheimer Hahnweidwettbewerb, gestern ausdrückte. Denn nach dem Segelflugzeug-Absturz mit Todesfolge am vergangenen Donnerstag folgte etwa 48 Stunden später die nächste Hiobsbotschaft: Bei Schwäbisch Gmünd zwangen 18-m-Klasse-Pilot John Spencer akute Thermikprobleme zur Außenlandung auf dem nahegelegenen Segelflugplatz Aufhausen-Berneck. Starke Seitenwinde zwangen ihn dazu, auf einer leicht abschüssigen Wiese zu landen. Bereits in Bodennähe, schmierte seine Maschine nach der Berührung der linken Tragfläche mit einer Böschung ab. Dabei zog sich Spencer einen Bruch des rechten Fersenbeines zu, diverse Prellungen und Schnittwunden. Der Brite hatte schließlich aber Glück im Unglück – weil beim anschließenden Krankenhausaufenthalt keine schwerwiegenderen Verletzungen diagnostiziert wurden, durfte er Stunden später wieder zu seinen Angehörigen und Fliegerfreunden auf die Hahnweide zurückkehren.

Während Spencer und seine neun britischen Hahnweidkollegen mit dem Schrecken davonkamen, verlief der Lande-Crash für das betroffene ASG-Segelflugzeug, ein Motorsegler, weniger glimpflich ab: Schäden an der Tragfläche, die fast völlig demolierte Pilotenkanzel sowie das abgerissene Heckruder verursachten einen Gesamtschaden von mindestens 100 000 Euro.

Mögliche Unfallursache war ein technisches Versagen: Laut Auskunft des Wettbewerbsveranstalters fiel der Hilfsmotor bei Spencers Segelflugzeug kurz vor dem Notlandemanöver komplett aus.

Der dritte Absturz binnen zweier Tage, allerdings nicht im Zusammenhang mit dem Hahnweidwettbewerb, ereignete sich am Samstagabend bei Wiesensteig. Ein 62-jähriger Segelflieger aus Weilheim, von Dettingen zu einem Rundflug ins Bay­erische gestartet, hatte im Bereich des Bläsibergs ebenfalls eine missglückte Außenlandung. Zum Glück blieb der Pilot unversehrt – am Segelflugzeug entstand Sachschaden in Höhe von rund 40 000 Euro.