Lokalsport

Dettinger hoffen auf Schützenhilfe

Fußball Im Fernduell um Platz eins in der Kreisliga A hat Spitzenreiter Neidlingen die vermeintlich schwerere Aufgabe.

Dettingen. Besser hätte der Start ins neue Fußballjahr für die SF Dettingen nicht laufen können. Nach dem 7:2-Erfolg in Jesingen folgte zuletzt der 5:0-Heimsieg über den FV 09 Nürtingen II. „Aber genau darin besteht jetzt die Gefahr, dass die Spieler die kommenden Spiele etwas auf die leichte Schulter nehmen“, warnt SFD-Spielleiter Thomas Beller. Um dem Spitzenreiter aus Neidlingen weiterhin auf den Fersen zu bleiben, müssen die Dettinger daher auch beim TSV Weilheim II ihrer Favoritenrolle gerecht werden. „Das ist ein ernst zu nehmender Gegner, der uns alles abverlangen wird. Wir müssen willensstark dagegenhalten, dann nehmen wir die drei Zähler mit“, glaubt Beller.

Wenn am Sonntagnachmittag zeitgleich sieben Kilometer entfernt die Partie zwischen dem AC Catania Kirchheim und Tabellenführer TV Neidlingen stattfindet, wird der SFD-Spielleiter übers Internet mit Sicherheit auch den dortigen Spielstand verfolgen. Schließlich könnte der ACC den zweitplatzierten Dettingern mit einem Sieg Schützenhilfe leisten. „Es wurde zwar kein Abkommen über eine Belohnung gemacht, aber ich bin mir sicher, dass der AC die besseren Karten hat, das Spiel zu gewinnen“, scherzt Beller.

Genauso sieht das der Kirchheimer Spielertrainer Michel Forzano, der sich von seiner Mannschaft auf dem heimischen Kunstrasen vor allem technische Vorteile erhofft: „Ich erwarte eine gewisse Siegermentalität, weil wir zu Hause bereits gezeigt haben, dass wir jeden schlagen können.“ Damit den Catanesi nach dem schwachen Rückrundenstart nicht doch noch der Abstiegskampf droht, „müssen wir die Spannung und die Motivation hoch halten, um möglichst früh genügend Punkte zusammenzuhaben“, so Forzano.

Gute Stimmung in Jesingen

Alles andere als positiv sieht hingegen die Situation beim TSV Jesingen aus. Mit großen Ambitionen in die Saison gestartet, stehen die „Gerstenklopfer“ momentan so schlecht da, wie seit Jahren nicht mehr. Auch der Trainerwechsel von Klaus Müller auf Harry Wolter brachte bisher noch nicht den erhofften Erfolg. Nichtsdestotrotz scheint der Gemütszustand an den Lehenäckern davon weitestgehend unbeeindruckt zu sein, wie Wolter bestätigt: „Die Stimmung im Team ist erstaunlicherweise sehr gut, weil die Spieler davon überzeugt sind, dass sie mit ihrer eigentlichen Qualität nicht in die untere Tabellenhälfte gehören.“

Doch zumindest in der Vereinsstruktur des TSV soll die Misere der diesjährigen Saison bald weitläufige Auswirkungen haben: Denn wie aus dem Klubumfeld zu hören ist, wird die Abteilungsleitungsdoppelspitze um Peter Clewes und Holger Dworak auf der Hauptversammlung Ende April nach sechs Jahren abgelöst. Als Nachfolger sollen Peter Martsch und Matthias Balla das Amt übernehmen, die in Jesingen bereits seit vielen Jahren in diversen Funktionen aktiv sind beziehungsweise waren.

Bis dahin steht jedoch weiter das Sportliche im Vordergrund. Und da wartet am Sonntag mit dem Derby gegen den SV Nabern erneut eine schwere Aufgabe auf die Jesinger. Harry Wolter aber ist sich sicher, dass mit einem Heimsieg die Möglichkeit zur Wende besteht: „Ich rechne uns große Chancen aus. Wenn wir in den Heimspielen überzeugen, bin ich mir sicher, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden.“ Mit an Bord ist dann auch wieder der zuletzt verletzte Torjäger Christian Dangel.Max Pradler