Lokalsport

Eisenhardts Kick macht Kickern Beine

Halbzeitansprache des Weilheim-Trainers zeigt Wirkung und beschert dem TSVW zweiten Sieg in Folge

Unter der Limburg hellen sich die Mienen nach zwei Siegen in Folge auf, im Eybacher Tal herrscht dagegen Alarmstufe Rot.

Weilheim. Halbzeitansprachen können manchmal Wunder bewirken – wie gestern Nachmittag in Weilheim. Da hatten sich die Fußballer des gastgebenden Fußball-Landesligisten TSV Weilheim gegen den TSGV Waldstetten bis zur Pause zu einem 1:1 gequält, was Trainer Christopher Eisenhardt zu einer klaren Ansage inspirierte: Er schaue sich das Ganze noch zehn Minuten in der zweiten Halbzeit an; sollte keine Besserung auf dem Platz eintreten, werde rigoros gewechselt.

Es war offenbar jener Kick, den die Mannschaft um Kapitän Daniel Heisig gebraucht hatte. Die Treffer durch Routinier Ferdi Er sorgten für einen komfortablen Vorsprung, der bis zum Abpfiff von Schiedsrichter Erl Burns (Asch-Sonderbuch) Bestand hatte.

Die Weilheimer sind nach der vollen Punkteausbeute aus der Partie in Blaustein und gegen den TSGV Waldstetten, jeweils per 3:1, wieder im Soll. Tabellenplatz fünf mit vier Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter SF Dorfmerkingen sind aktuell durchaus im Sinne der Verantwortlichen. „Wichtig sind die sechs Punkte aus den beiden vergangenen Partien“, resümierte Eisenhardt, allerdings liefe „noch nicht alles so rund“, wie er sich das vorstelle. Besonders die Qualität des Weilheimer Spiels gegen den Ball missfällt dem einstigen Abwehrrecken noch erheblich. „Ein gepflegter Spielaufbau ist das eine“, betont der ehemalige Oberligaspieler, „aber im kompakten Dagegenhalten haben wir noch unsere Probleme.“ Sein Fazit nach dem Sechs-Punkte-Zwischenspurt: „Die Mannschaft hat sich stabilisiert, aber wir haben noch Luft nach oben.“

Auch Günther Friess, Sportlicher Leiter beim TSVW, war die Erleichterung über die jüngste Entwicklung anzusehen. „Wir haben uns gegen die defensiv orientierten Waldstettener wirklich schwer getan“, merkte er an, um gleich den Blick Richtung Tabelle zu wenden. „Wir sind jetzt Tabellenfünfter und damit im Soll.“ Am kommenden Freitag kommt es zum Kurze-Wege-Spiel in Ebersbach.

Ganz andere Sorgen plagen aktuell die Verantwortlichen des SC Geislingen. Nach der 1:2-Niederlage gegen den TSV Bad Boll trat vergangene Woche Trainer Uli Haug zurück. Der einstige Sportclub-Pokalheld, er stand 1984 unter anderem an der Seite von Ex-VfL-Trainer Rolf Baumann beim legendären 2:0-Pokalsieg über den Hamburger SV, zog die Konsequenzen aus einem missglückten Saisonstart. Ein Trainer, begründete Routinier Haug seinen Rückzug, brauche ein gewisses Fortune, und das scheine er „momentan nicht zu haben.“ Co-Trainer Jasko Suvalic (35) wurde in Windeseile zum neuen Chefcoach befördert und erlebte gleich im ersten Spiel in neuer Verantwortlichkeit den sportlichen Horror. Gegen Tabellenführer SF Dorfmer-kingen stand‘s bereits zur Pause 0:4. Dank SC-Steigerung in der zweiten Halbzeit blieb es bei diesem Resultat. Sportclub-Abteilungsleiter Andreas Strehle weiß nur zu gut, was die Stunde geschlagen hat. „Wir müssen uns natürlich alle im Klaren sein, dass wir gegen den Abstieg spielen“, erklärte der Funktionär nach der sechsten Niederlage in Serie. Der beförderte Trainer Suvalic genießt derweil volles Vertrauen. „Jasko ist ein Eigengewächs, ehrgeizig und gewissenhaft“, betont Strehle. Der Gelobte muss den SC nun allerdings vom letzten Tabellenplatz führen.

Auf jenen sind die Geislinger zurückgefallen, weil sich der TSV Weilimdorf gestern mit einem 2:0 über den FV 09 Nürtingen, verbunden mit dem ersten Saisonsieg, jenes Tabellenplatzes entledigte. TSVW-Spiel-leiter Michael Bachmann war überglücklich, „Wir haben immer an unsere Mannschaft geglaubt, auch weil sie im WFV-Pokalspiel gegen den Drittligisten VfR Aalen vor Kurzem gezeigt hatte, was sie kann“, betont Weilimdorfs Bachmann, „deshalb sind wir auch nach den sieben sieglosen Spielen nicht unruhig geworden.“ Das I-Tüpfelchen für den Neuling: Der Sieg bedeutete sogar die Verbesserung um zwei Positionen, die Mannschaft von Trainer Marco Scheel überholte neben dem SC Geislingen auch den Mitaufsteiger und neuen Tabellenvorletzten TSV Neu-Ulm.