Lokalsport

Friede, Freude, Zupfkuchen

Jesinger Basketballerinnen feiern die Oberliga-Rückkehr – Buka bleibt zu 95 Prozent

Friede, Freude, Eierkuchen – Zupfkuchen, genau genommen. Denn direkt nach der errungenen Landesliga-Meisterschaft inklusive des sofortigen Oberliga-Wiederaufstiegs ließen sich die Jesinger Basketballerinnen in der Umkleidekabine Back-Köstlichkeiten aus Russland mit eingearbeiteter „Meister“-Aufschrift schmecken. Zur Feier des Tages gab‘s auch ein Gläschen Sekt. „Die Stimmung innerhalb der Mannschaft war euphorisch“, sagte TSV-Akteurin Luise Büchele.

Sein größter Erfolg: Jesingens Basketball-Trainer Hugor Buka steigt mit einer Damenmannschaft erstmals in die Oberliga auf. Sein

Sein größter Erfolg: Jesingens Basketball-Trainer Hugor Buka steigt mit einer Damenmannschaft erstmals in die Oberliga auf. Seine Spielerinnen siegten zuletzt drei Mal in Folge.Foto: Jörg Bächle

Kirchheim. Vor knapp vier Wochen, als noch drei Spieltage bevor standen, hatten die Jesinger Basketballerinnen noch zittern müssen im Rennen um Platz eins (Direktaufstieg) und Platz zwei (Relegation). Doch drei Siege in Folge, zwei davon gegen die unmittelbaren Konkurrenten, bestätigten das ungeschriebene Gesetz, wonach die TSV-Frauen im strengen Fünf-Jahres-Rhythmus erfolgreich an die Oberliga-Tür klopfen. Nach 2005 und 2010 glückte jetzt der dritte Streich – mit letztlich souveränem Vier-Punkte-Vorsprung vor Vizemeister ESV Südstern Singen, der sich von seiner Niederlage in Jesingen (40:45) sportlich nicht mehr erholt hatte und zuletzt sogar beim Tabellenvorletzten Tübingen patzte. „Der Aufstieg meiner Mannschaft ist verdient“, kommentierte TSV-Trainer Trainer Hugor Buka das Saisonfinale.

Weil Buka (28) den bisher größten Erfolg in seiner Trainerlaufbahn erlebte, will er in Jesingen als Trainer weitermachen. Das Jawort von Basketball-Chef Frank J. Rödel hat der C-Lizenz-Inhaber bereits. „Zu 95 Prozent wird Hugor unser Trainer bleiben“, sagt Rödel. Eine hundertprozentige Zusage gibt er nicht – deshalb, weil Bukas künftiger Wohnort und seine künftige Arbeitsstelle noch nicht sicher feststehen und davon abhängen, wie die Berufspläne seiner Freundin sind. Derzeit wohnt der TSV-Trainer in Harthausen und arbeitet als Zerspanungsmechaniker in Ostfildern. Wird er wider Erwarten zum Wandervogel, leiten sie in Jesingen sofort eine personengenaue Nachfolgesuche ein. „Als Erstes würden wir bei VfL-Spieler Desmond Strickland anfragen, sofern er in Kirchheim bleibt, als Zweites einen derzeit vereinslosen Kandidaten aus Nürtingen.“

Geklärt ist derweil, dass die Frauenmannschaft zwei Abgänge haben wird: Katrin Rall und Lisann Lieb rutschen aus beruflichen beziehungsweise Studien-Gründen in der Saison 2015/16 endgültig aus dem Kader. Beide hatten aus Gründen fehlenden Trainings zuletzt null bis wenig Einsatzminuten in der Landesliga. Als Nachrücker sind primär junge Talente aus dem eigenen U17-Team vorgesehen. Ob grundsätzlich spielstarke Neuzugänge von außerhalb der Teckregion für die Viertklassigkeit verpflichtet werden, ist noch offen. Hugor Buka, der alte und wohl auch neue TSV-Trainer, macht sich indes für Blutauffrischung stark: „Zwei bis drei weitere oberliga-taugliche Spielerinnen brauchen wir zum Klassenerhalt“. Und auch dazu, um den mitunter laschen Trainingsbetrieb unter der Woche („mit durchschnittlich sieben Spielerinnen trainieren zu müssen, ist alles andere als optimal“)wieder mit mehr Leben zu füllen.

Rund ein halbes Jahr haben die Jesinger Basketball-Verantwortlichen jetzt Zeit, die für den Oberliga-Verbleib richtigen Weichen zu stellen. Die neue Saison startet frühestens Ende September. Bereits fest terminiert sind die Hauptversammlung der Jesinger Turnabteilung mit Basketball-Angliederung (16. April) und das Final 3 im Basketball-Bezirkspokal (19. April in Jesingen). Noch nicht datiert ist die offizielle Meisterfeier.

Nur 25 Daumendrücker

Zuschauer Trotz des sportlichen Erfolgs locken die Jesinger Basketballerinnen noch immer (zu) wenig Fans zu ihren Heimspielen: Im Durchschnitt pilgern etwa 25 Eingefleischte in die Sporthalle Lehenäcker. Doch TSV-Basketballchef Frank J. Rödel nimmt die Minus-Statistik gelassen und zieht lieber einen Vergleich: „Zu den VfL-Fußballern kommen 80 Zuschauer, zu uns 25. Das Eine ist ein Hauptsport, wir sind eine Randsportart. Damit schneiden unsere Basketballerinnen ganz so schlecht ja nicht ab.“ Vorschau Ein letztes Mal in dieser Saison treten die TSV-Basketballerinnen am 19. April auf den Plan. Dann sind sie Titelverteidiger beim Final 3 im Bezirkspokal (ab 11 Uhr, Sporthalle Lehenäcker) und treffen auf Landesligist TV Derendingen II und Bezirksligist Ulm II.top