Kirchheim. Vor knapp vier Wochen, als noch drei Spieltage bevor standen, hatten die Jesinger Basketballerinnen noch zittern müssen im Rennen um Platz eins (Direktaufstieg) und Platz zwei (Relegation). Doch drei Siege in Folge, zwei davon gegen die unmittelbaren Konkurrenten, bestätigten das ungeschriebene Gesetz, wonach die TSV-Frauen im strengen Fünf-Jahres-Rhythmus erfolgreich an die Oberliga-Tür klopfen. Nach 2005 und 2010 glückte jetzt der dritte Streich – mit letztlich souveränem Vier-Punkte-Vorsprung vor Vizemeister ESV Südstern Singen, der sich von seiner Niederlage in Jesingen (40:45) sportlich nicht mehr erholt hatte und zuletzt sogar beim Tabellenvorletzten Tübingen patzte. „Der Aufstieg meiner Mannschaft ist verdient“, kommentierte TSV-Trainer Trainer Hugor Buka das Saisonfinale.
Weil Buka (28) den bisher größten Erfolg in seiner Trainerlaufbahn erlebte, will er in Jesingen als Trainer weitermachen. Das Jawort von Basketball-Chef Frank J. Rödel hat der C-Lizenz-Inhaber bereits. „Zu 95 Prozent wird Hugor unser Trainer bleiben“, sagt Rödel. Eine hundertprozentige Zusage gibt er nicht – deshalb, weil Bukas künftiger Wohnort und seine künftige Arbeitsstelle noch nicht sicher feststehen und davon abhängen, wie die Berufspläne seiner Freundin sind. Derzeit wohnt der TSV-Trainer in Harthausen und arbeitet als Zerspanungsmechaniker in Ostfildern. Wird er wider Erwarten zum Wandervogel, leiten sie in Jesingen sofort eine personengenaue Nachfolgesuche ein. „Als Erstes würden wir bei VfL-Spieler Desmond Strickland anfragen, sofern er in Kirchheim bleibt, als Zweites einen derzeit vereinslosen Kandidaten aus Nürtingen.“
Geklärt ist derweil, dass die Frauenmannschaft zwei Abgänge haben wird: Katrin Rall und Lisann Lieb rutschen aus beruflichen beziehungsweise Studien-Gründen in der Saison 2015/16 endgültig aus dem Kader. Beide hatten aus Gründen fehlenden Trainings zuletzt null bis wenig Einsatzminuten in der Landesliga. Als Nachrücker sind primär junge Talente aus dem eigenen U17-Team vorgesehen. Ob grundsätzlich spielstarke Neuzugänge von außerhalb der Teckregion für die Viertklassigkeit verpflichtet werden, ist noch offen. Hugor Buka, der alte und wohl auch neue TSV-Trainer, macht sich indes für Blutauffrischung stark: „Zwei bis drei weitere oberliga-taugliche Spielerinnen brauchen wir zum Klassenerhalt“. Und auch dazu, um den mitunter laschen Trainingsbetrieb unter der Woche („mit durchschnittlich sieben Spielerinnen trainieren zu müssen, ist alles andere als optimal“)wieder mit mehr Leben zu füllen.
Rund ein halbes Jahr haben die Jesinger Basketball-Verantwortlichen jetzt Zeit, die für den Oberliga-Verbleib richtigen Weichen zu stellen. Die neue Saison startet frühestens Ende September. Bereits fest terminiert sind die Hauptversammlung der Jesinger Turnabteilung mit Basketball-Angliederung (16. April) und das Final 3 im Basketball-Bezirkspokal (19. April in Jesingen). Noch nicht datiert ist die offizielle Meisterfeier.