Lokalsport

Gipfeltreffen unterm Reußenstein

Fußball In der Kreisliga A wird das Schlagerspiel Neidlingen – Dettingen zum Richtungsweiser

Neidlingen/v gi. Viel spannender könnten die Vorzeichen für eine Begegnung am 24. Spieltag nicht stehen: Der Tabellenerste TV Neidlingen empfängt den direkten Verfolger SF Dettingen. Lediglich zwei Zähler trennen beide Mannschaften vor dem Schlagerspiel der Kreisliga A.

Die SF Dettingen stehen am Sonntag allerdings mehr unter Zugzwang als der Gastgeber, denn sie dürfen sich keine Niederlage erlauben, wollen sie weiter ernsthaft um den direkten Bezirksliga-Aufstieg mitspielen. SFD-Trainer Heiko Blumauer hält allerdings dagegen: „Dieses Spiel entscheidet nicht über den Aufstieg. Sowohl wir als auch Neidlingen sind schon mehrmals gestrauchelt. Das kann erneut gegen jeden weiteren Gegner passieren.“

Etwas komfortabler geht der Tabellenführer ins Spiel. Der TV Neidlingen musste in den vergangenen Wochen erstmals in dieser Runde zwei Niederlagen am Stück einstecken. Zurückhaltend äußert sich TV-Coach Patrick Kölle: „Das Momentum ist vielleicht nicht auf unserer Seite, weil wir unseren gesamten Vorsprung verspielt haben, aber wir haben immer noch die bessere Ausgangslage. Wenn wir gewinnen, sehe ich uns einen großen Schritt voraus. Bei einer Niederlage ist weiterhin alles offen.“ Einig sind sich beide Trainer bei der Vermutung, dass das Aufeinandertreffen ähnlich wie beim 1:1-Remis im Hinspiel eine enge Angelegenheit wird, bei der aller Voraussicht nach die Tagesform entscheidend sein wird. Personell gesehen haben die Neidlinger einen Vorteil.

Denn während der TVN nach zuletzt immensen Verletzungsproblemen wieder aus dem Vollen schöpfen kann, fallen bei den SF Dettingen zu den sechs Langzeitverletzten und Urlaubern eventuell noch Max Beller, Christoph Gulyas und Serkan Balci aus.

In personeller Hinsicht tut sich derweil auch in Jesingen einiges: Nachdem vor zwei Wochen die neue Abteilungsleitung um Peter Martsch und Matthias Balla gewählt wurde, gibt es beim TSV nun bereits die ersten Veränderungen zur kommenden Saison zu verkünden: Ab Juli werden Stefan Haußmann und Gaetano Caruana als gleichberechtigtes Trainergespann das Team von den Lehenäckern übernehmen und den aktuellen Coach Harry Wolter ablösen.

Haußmann und Caruana kennen sich bestens, denn ihre fußballerischen Wege kreuzten sich bisher schon zweimal: Vor über einem Jahrzehnt als Mannschaftskollegen beim TSV Notzingen zu Bezirksligazeiten und zuletzt vor fünf Jahren, als beide erstmals ein gemeinsames Trainerduo bildeten - damals beim VfL Kirchheim in der Verbandsliga. Nun sollen sie als neue Hoffnungsträger den TSV Jesingen nach mehreren Jahren der Erfolgslosigkeit in höhere Gefilde zurückführen. Doch während diese Neuigkeit für lokale Fußballkenner vermutlich sehr überraschend kommt, war es für Martsch die bestmögliche aller Optionen: „Stefan wohnt ja in Jesingen, deshalb war er als möglicher Kandidat sehr naheliegend. Und der gute Kontakt über ihn zu Gaetano ermöglichte dann die weiteren Verhandlungen. Es war uns wichtig, wieder bekannte Namen nach Jesingen zu locken. Wir hoffen auf einen Aufschwung im Verein.“

Simultan zur damaligen Konstellation beim VfL, wird Caruana, der aktuell noch beim Bezirkligisten SGM TT Göppingen unter Vertrag steht, auch in Jesingen vermutlich wieder selbst aktiv auf dem Platz stehen, während der 42-jährige Haußmann (zuletzt beim TSV Obere Fils) das taktische Geschehen von der Seitenlinie aus leitet.

Dass die Verpflichtung zweier solch gestandener Fußball-Persönlichkeiten einen klaren Wink in Richtung Bezirksligaaufstieg darstellen soll, dementiert TSV-Abteilungsoberhaupt Martsch allerdings: „Die Bezirksliga ist Fluch und Segen zugleich, da sie aufgrund der Kosten und der wenigen Derbys nicht so attraktiv ist wie früher. Andererseits wollen wir unseren Fans ja auch ansehnlichen Fußball bieten.“ Den gilt es zunächst gegen den VfB Neuffen zu zeigen.Max Pradler