Lokalsport

Hiobsbotschaft vor dem Hit

Weilheims Torjäger Özkahraman fällt aus – Hübbe trotzdem optimistisch

Die Entscheidung rückt immer näher. Am Freitagabend kommt es im Sportzentrum Heiningen zum direkten Aufeinandertreffen der Landesliga-Titelaspiranten. Spitzenreiter TSV Weilheim geht mit vier Punkten Vorsprung und großem Selbstvertrauen in das bislang wohl wichtigste Fußballspiel der Klubgeschichte.

Wo Fatih Özkharaman auftaucht, wird‘s gefährlich im Strafraum. Pech für Weilheim: Der Torjäger fehlt im morgigen Spitzenspiel ve
Wo Fatih Özkharaman auftaucht, wird‘s gefährlich im Strafraum. Pech für Weilheim: Der Torjäger fehlt im morgigen Spitzenspiel verletzt.Foto: Markus Brändli

Weilheim. Die Statistiken führen vor dem Duell der Giganten (Anpfiff 19.30 Uhr) vor allen Dingen einen Fakt deutlich vor Augen: Mit dem TSV Weilheim und dessen Verfolger aus dem Kreis Göppingen stehen sich morgen die torhungrigsten Teams der Landesliga, Staffel 2, gegenüber. Nicht nur das. Mehr Tore – 70 an der Zahl – als das Team von Alexander Hübbe, hat in dieser Saison noch überhaupt keiner der insgesamt 65 württembergischen Landesligisten geschossen.

Doch auch in dieser Tabelle sitzen die Heininger (63 Treffer) dem TSVW tabellarisch im Nacken. Das Flitsch-Team teilt sich in dieser Hitliste die Position zwei mit der TSG Balingen II, Spitzenreiter in der Staffel 4. Gibt es demzufolge ein gnadenloses Offensivspektakel auf dem FCH-Kunstrasen? Weilheims Trainer Alexander Hübbe geht mit der gebotenen Zurückhaltung davon aus, dass die Kulisse „ein interessantes Spiel“ zu sehen bekommen wird. Hübbes Ansage ist klar und unmissverständlich. „Ich rede vor solch einem Spiel nicht von einem Unentschieden, denn wir fahren als Tabellenführer nach Heiningen und deshalb wollen wir dort auch gewinnen“.

Der Erfolgscoach musste allerdings im Vorfeld eine weitere Hiobsbotschaft verkraften. Nach Michele Latte und Lennart Zaglauer (seit mehr als zwei Wochen außer Gefecht) muss mit Fatih Özkahraman eine weitere Offensivkraft passen. „Fatih wird uns wegen seiner im Spiel gegen Calcio erlittenen Oberschenkelverletzung wohl zwei bis drei Wochen fehlen“. Doch Hübbe lässt sich die Laune nicht verderben. „Wir haben viele gute Spieler“, spricht er den anderen Kickern im Kader Mut zu.

Wer statt Özkahraman zum Anfangsaufläufer wird, lässt der Trainer offen. In der Frage, ob es morgen Abend eher regnerisch oder trocken auf Heininger Gemarkung sein wird, sind sich die Meteorologen noch uneins. Die Höchsttemperaturen der vergangenen Tage dürften zumindest nicht ganz erreicht werden.

Heiß sind jedenfalls die Heininger. 4 – 4 – 4 lautet die jeweilige Torausbeute aus den vergangenen drei Partien. Flitsch, am vergangenen Sonntag aufmerksamer Zuschauer beim souveränen 3:0 des TSV Weilheim gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen, ist folglich guter Dinge – auch wenn ihm der Auftritt seines Teams beim FC Frickenhausen trotz eines 4:2-Erfolges phasenweise gar nicht gefiel. „Solche Fehler im Spielaufbau dürfen wir uns gegen eine Mannschaft wie Weilheim nicht leisten“, warnt de FCH-Coach vor dem Hit.

Flitschs Hoffnungen ruhen vor allem auf Top-Torjäger Franco Petruso. 22 Tore, 18 Torvorlagen: Eine für Gegner furchterregende Zwischenbilanz des gebürtigen Esslingers. „Wir wissen, was er kann“, meint TSVW-Trainer Alexander Hübbe trocken. Armin Ohran, aktueller Kapitän und ehemaliger VfL-Kicker, wurde von den Heininger Fans nach dem Match in Frickenhausen gleich enthusiastisch zum Matchwinner gekürt, weil er als Einwechselspieler ein entscheidender Impulsgeber war. Allerdings plagen Ohran heftige Oberschenkelschmerzen. „Es wäre bitter, wenn ich gegen Weilheim nicht dabei sein könnte“, sagt der 25-jährige Mittelfeldakteur.

Auch die Liga-Konkurrenz zieht das morgige Duell in den Bann. Stephan Rothweiler (FC Frickenhausen) hat die Duelle mit Weilheim und Heiningen gerade erst hinter sich. Sein neutrales Urteil: „Heiningen ist die spielerisch beste Mannschaft der Liga, die Weilheimer bestechen durch ihre große Routine und Abgezocktheit. Das wird ein enges Spiel.“ Der FCF-Fußballer hat derzeit allerdings ganz andere Sorgen. „Wir müssen am Sonntag in Buch dringend punkten“, lautet der Appell des Mittelfeldakteurs an sein Team, „denn die Lage wird langsam problematisch“. Der FCF-Gegner ist nach dem etwas überraschenden 1:0 in Eislingen auf dem besten Weg, die Abstiegszone zu verlassen. In diese ist ganz aktuell der FC Eislingen gefallen. Das Match beim höchst gefährdeten TSV Köngen soll am Sonntag die Wende bringen.