Lokalsport

Jetzt reicht‘sSpielabbruch mit politischer Note

Herr Schäfer, jetzt reicht‘s! Frau Koch aus Reichenbach ist keine „glühende“ Verehrerin der TG Kirchheim und auch kein Mitglied der TG Kirchheim. Sie wollte sich einfach nur das Spiel unserer Flüchtlingsmannschaft anschauen. Eine Frechheit, ihr zu unterstellen, Ausschreitungen angeheizt zu haben. Dasselbe gilt für unsere Frau Wohlleben, die bei uns hervorragende Arbeit leistet und mit Sicherheit nicht daran interessiert ist, dass etwas eskaliert.

Infame Lügen kommen von Ihnen. Es gab keine zerschlagenen Bierbänke (übrigens stand auf unserer Seite nur eine). Bei der Behauptung, die Spieler beider Mannschaften hätten sich nach dem Spiel nicht mehr miteinander unterhalten, irrt sich ihr Informant leider auch. Nach dem Spiel standen einige Notzinger Spieler mit unseren zusammen unter dem Dach des Vereinsheims und haben sich dort sehr wohl unterhalten.

Sie, Herr Schäfer, wurden von niemandem auf dem Sportgelände gesehen. Wie können Sie solche Behauptungen aufstellen? Vielleicht sollten Sie sich einen neuen Informanten suchen? Beleidigungen und rassistische Äußerungen während des Spiels kamen von Notzinger Seite. Ebenso nach dem Spiel, da kamen auch noch gegenüber unserer weiblichen Zuschauerinnen sexistische Äußerungen dazu.

Ich glaube kaum, dass sich andere Mannschaften melden, weil unsere Flüchtlingsmannschaft bisher mit keinem Gegner Probleme hatte. Mit einem haben sie recht: lassen wir das Sportgericht entscheiden. Allerdings empfinde ich es als äußerst frech, dem Sportgericht Bilder von kaputten Bierbänken zu schicken, die in diesem Spiel gar nicht kaputt gegangen sind.

SILVIA KRETZSCHMAR

Als Zuschauer war ich vom Spielabbruch bei der Partie des TSV Notzingen gegen die TG Kirchheim sehr überrascht. Ich schaue mir die Spiele der TG Kirchheim sehr gerne an. Die offensive Spielweise und die Kreativität der jungen Gambier machen für mich den besonderen Reiz der Begegnungen aus. Der Beifall und Jubel von Spielern und Zuschauern gehört bei einem Fußballspiel dazu. Er mag bei den Afrikanern lauter und überschwänglicher sein, als sonst üblich. Ich habe ihn aber nie als bedrohlich oder aggressiv empfunden.

Ich finde es bedauerlich, dass nach dem Abbruch das Sportgericht die Partie beurteilen muss. Beim Stand von 1:3 in der 75. Minute war das Spiel so gut wie gelaufen. Durch den Spielabbruch wurde die Mannschaft bestraft, die sich ihren sportlichen Erfolg fair erarbeitet hat. Tatsache ist, dass sich auf dem Spielfeld „Schwarze“ und „Weiße“ gegenüberstanden. Das Urteil des Sportgerichts wird dadurch eine politische Note bekommen. Das Image des Fußballsports in unserer Region wird davon nicht profitieren.

MARKUS SCHLEEH, KIRCHHEIM