Lokalsport

Kap der guten Hoffnung

Manuel Fumic wird Zweiter beim Weltcup-Auftakt in Südafrika

Das kann sich sehen lassen: Mit einem zweiten Platz in Pietermaritzburg ist der Kirchheimer MTB-Profi Manuel Fumic in die Weltcup-Saison 2014 gestartet. Fumic musste nur Doppel-Olympiasieger Julien Absalon den Vortritt lassen. U23-Fahrer Christian Pfäffle belegte angeschlagen nur Rang 26.

14, Fumic, Manuel, Cannondale Factory Team, , GER
14, Fumic, Manuel, Cannondale Factory Team, , GER

Pietermaritzburg. Der Cascade MTB-Park in Südafrika, das scheint ein Terrain wie geschaffen für Manuel Fumic zu sein. Vor zwei Jahren wurde er dort Dritter, vor sieben Monaten Vize-Weltmeister und gestern nun Weltcup-Zweiter. Das ist ihm in seiner Karriere erst einmal gelungen: 2010 fuhr er im belgischen Houffalize ebenfalls auf den zweiten Platz.

Was fast noch wichtiger ist: In den Tagen vor dem Rennen wurde für ihn mehr und mehr zur Gewissheit, dass die Trainingssteuerung aufgeht. Der erste Weltcupsieg seiner Laufbahn scheint nicht mehr unmöglich zu sein.

Team-Manager Daniel Hespeler erlebte seinen Fahrer als „sehr fokussiert“ und hatte vor dem Rennen schon eine leise Ahnung, „dass es gut werden könnte“. Fumic strotzte vor Selbstbewusstsein und setzte sich gleich in der ersten Runde gemeinsam mit Weltmeister Nino Schurter an die Spitze. Und: Der Kirchheimer fuhr dem dominierenden Mountainbiker der letzten Jahre nicht nur hinterher. „Ich wollte hier aggressiv fahren und stören so viel ich konnte“, erklärte Fumic seine Strategie. Das bedeutete, so lange wie möglich an erster Position die Linie zu bestimmen und damit zu versuchen Schurter in Bedrängnis zu bringen. Ob das den Schweizer nun beeindruckt hat oder nicht, diese Frage bleibt unbeantwortet.

Das Duo blieb allerdings nicht lange alleine an der Spitze, denn Julien Absalon und der Schweizer Mathias Flückiger rückten auf. Flückiger hatte jedoch permanent Probleme, den Anschluss zu halten und fiel später wieder zurück. „Als Absalon da war, wusste ich, dass Nino dadurch nervöser wird“, meint Fumic. Schurter gestand nach dem Rennen Anfangsprobleme ein, nachdem er zwei Wochen zuvor das kräftezehrende Etappenrennen Cape Epic bestritten hatte.

Nervosität hin oder her, erst war es Manuel Fumic, der in die Defensive geriet. In der vierten Runde zog Absalon das Tempo in einem Schotterweg an. Der Kirchheimer brachte plötzlich keinen Druck mehr auf den Boden, verlor einige Sekunden und leistete sich obendrein noch einen kleinen Fehler, der ihn den Anschluss kostete. Er kam zwar noch einmal bis auf drei Sekunden heran, doch dann verschärfte das Duo vorne noch einmal das Tempo. In der fünften Runde, die technische Zone lag noch nicht weit hinter Absalon und Schurter, da hatte der Eidgenosse einen Hinterrad-Defekt, der ihn um alle Chancen brachte.

Fumic fuhr vorbei auf Rang zwei und verteidigte diesen Platz erfolgreich gegen den Angriff von Maxime Marotte aus Frankreich. Mit 34 Sekunden Rückstand auf Julien Absalon, der in 1:38:05 Stunden seinen 27. Weltcupsieg feierte, erreichte Fumic das Ziel, 20 Sekunden vor Marotte. „Ich wusste, dass nach dem Sieg in Nals vor einer Woche noch eine Steigerung möglich sein würde. Für mich ist das ein super Start in die Saison, ich bin froh, dass alles so gut hingehauen hat“, war Fumic am Ende überglücklich.

Der Neuffener Christian Pfäffle (MTB Teck) wurde zuvor im U23-Rennen nur 26. Das war ein enttäuschendes Resultat, doch so wie sich der Teckbiker in der Nacht, respektive am Morgen, gefühlt hat, war die Erklärung schnell gefunden. „Ich habe heute Nacht Schweißattacken bekommen. Das hat sich angefühlt wie Fieber.“

Doch bei all dem zuvor betriebenen Aufwand wollte er nicht so einfach aufgeben. „Nach so einem weiten Flug wollte ich wenigstens in die Punkte fahren, aber das hat leider heute nicht geklappt“, meinte er enttäuscht. Pech für ihn: Eine Position weiter vorne hätte es wenigstens noch einen Punkt gegeben.