Lokalsport

Klotzen statt Kleckern

Fußballszene Während Bezirksligist TSV Obere Fils mit Klaus Fischer einen prominenten Trainer verpflichtet, festigt Landesligist TSV Weilheim den zweiten Platz. Von Helge Waider

Kirchheim. Auf der Suche nach einem neuen Trainer ist Fußball-Bezirksligist TSV Obere Fils fündig geworden. Nach der Demission von Stefan Haußmann waren mehrere Kandidaten beim Aufsteiger und aktuellen Tabellen-Hinterbänkler im Gespräch. Am Ende machte ein regional prominenter Coach das Rennen. Nach dem Motto „Nicht kleckern, sondern klotzen“ gelang es den Wiesensteigern, Klaus Fischer (Foto) zu engagieren. Der einstmals für den FC Pforzheim in der Oberliga aktive Frickenhausener bringt Trainererfahrung aus der Verbands- und Landesliga mit und soll den TSV nun aus der Abstiegszone führen.

Zuletzt hatte Fischer den SV Bonlanden gecoacht. „Das wird keine einfache Aufgabe, aber es ist ein komplett neues Betätigungsfeld, und das Konzept des TSV gefällt mir“, freut sich Fischer auf den neuen Job. Eingefädelt hatte den Deal Interimscoach Michael Allmendinger, der Fischer aus gemeinsamen Zeiten beim TSV Köngen kennt und nun wieder als spielender Co-Trainer tätig sein wird.

Doch nicht nur in Wiesensteig gab es gute Nachrichten. Auch unter der Limburg gab es am Samstag strahlende Gesichter, nachdem der TSV Weilheim durch den 3:1-Sieg bei der SG Bettringen den zweiten Tabellenplatz in der Landesliga gefestigt hatte. Günther Friess, Sportlicher Leiter der Weilheimer, gab aber zu: „Wir benötigten eine gute Stunde, bis wir uns auf die Abmessungen des kleinen Kunstrasenplatzes eingestellt hatten.“ Die spät erzielten Treffer bestätigen Friess‘ Aussage.

TSVW-Trainer Chris Eisenhardt hatte dabei erneut ein glückliches Händchen auf der Bank: Felix Hummel gelang zehn Minuten nach seiner Einwechslung der vorentscheidende Führungstreffer zum 2:1. Er untermauerte damit seinen Anspruch auf einen Platz in der Anfangsformation. Leidtragender wäre dann vermutlich André Kriks, der am Samstag viel Laufarbeit verrichtete, jedoch ohne Torerfolg blieb. Friess: „André ist ein toller Spieler, aber er sollte seine Eigensinnigkeiten noch ablegen.“

Während die Weilheimer mit dem kleinen Kunstrasen in Bettringen kämpften, gab es für den 1. FC Heiningen einen (fast) freien Tag. Der Grund: 20 Minuten vor Abfahrt der eigens gecharterten Kleinbusse für den Auswärtstrip zum TSV Neu-Ulm sagten die Bayern ab, weil der Kunstrasen „unter Wasser“ stehe. Dies habe die lokale Platzkommission bestätigt. Nachdem der erste Ärger verflogen war, setzte FCH-Coach Tobias Flitsch kurzerhand eine Trainingseinheit auf heimischen Geläuf an.

Im Duell des Tabellenletzten 1. FC Eislingen gegen Leader SF Dorfmerkingen wäre dem Schlusslicht beim 1:2 fast eine kleine Überraschung gelungen. „Letztlich fehlte uns aber die Durchschlagskraft nach vorne“, musste FCE-Spielleiter Thomas Rupp einsehen. Einer der Gründe für die Abschlussschwäche war sicher die verletzungsbedingte Auswechslung von Ex-VfL-Stürmer Roberto Forzano in der 21. Minute. Für ihn kam mit Marius Nigl ein weiterer Ex-Kirchheimer, der sich bereits in der 63. Minute nach einer Tätlichkeit per Roter Karte schon wieder verabschiedete. Für Unverständnis sorgte indes Schiedsrichter David Schmid, der kurz vor der Pause einen Freistoß für die Gäste pfiff, die Mauer stellte und korrigierte, dann jedoch vor der Ausführung durch Niklas Weißenberger zur Halbzeit pfiff.

Gemeinsam im Sinkflug befinden sich indes der TSV Köngen und der TV Echterdingen – wobei das Lamento auf hohem Niveau stattfindet. Der TVE rangiert nach zwei Niederlagen in Folge auf Rang vier (Trainer Mario Estasi: „Wir standen ja sehr überraschend ganz oben und befinden uns nun wieder in der Normalität.“), während der TSV Köngen auf Platz sechs verweilt. Dessen Trainer Mario Sinko weinte dem von Manuel Horeth verschossenen Foulelfmeter nach, der zum Ausgleich geführt hätte: „Danach hätten wir angesichts unserer Überlegenheit vermutlich auch noch den Siegtreffer erzielt.“ Nach dem Spiel wollte der Coach den Spieler trösten und bestätigte, dass der Elfer gut geschossen war. Doch Horeth entgegnete spontan und selbstkritisch: „Hätte ich gut geschossen, wäre er reingegangen.“