Lokalsport

Rudelbildung an der Platte

Tischtennis Aufregung beim 5:5 des TTC Frickenhausen im Zweitligaduell mit Jülich

Frickenhausen. In einem waren sich Frickenhausens Manager Jürgen Veith („Der Punktgewinn war mehr als verdient“) und Gäste-Trainer Miroslav Broda („Unentschieden geht in Ordnung“) am Ende einig. Ansonsten sorgte jedoch eine umstrittene Szene im vorletzten Match für Aufregung. Die rund 100 Zuschauer jedenfalls sahen beim 5:5-Remis Spannung, Dramatik und mit 21:21 Sätzen sowie 396:396 Bällen eine identische Bilanz beider Teams.

Die Gastgeber waren als Schlusslicht in die Partie gegen den Vierten aus Jülich gegangen – „und vor der Partie hätte ich ein 5:5 sofort unterschrieben“, erklärte Veith, „auch wenn es jetzt doch sogar zwei Punkte hätten sein können“. Immerhin hatte die Mannschaft von Chef-Coach Derd Soos mit 2:4 zurückgelegen, weil nach der Pause im hinteren Paarkreuz beide Begegnungen verloren gingen. Sowohl Alfredas Udra als auch der Schwede Jesper Hedlund konnten nichts ausrichten.

Dann starteten die Gastgeber eine furiose Aufholjagd: Im Spitzenspiel fertigte der 18-jährige Japaner Ryotaro Ogata den belgischen Nationalspieler Lauric Jean nach verlorenem erstem Satz (11:13) sicher mit 11:3, 11:8 und 11:9 ab. Am Nebentisch bot der Tobias Rasmussen gegen Hermann Mühlbach eine konzentrierte Leistung und zog ihm mit dreimal 11:9 den Zahn – der TTC hatte zum 4:4 ausgeglichen.

Im Spiel der beiden „Dreier“ musste Alfredas Udra gegen Sereda den ersten Durchgang mit 7:11 abgeben, glich mit dem 11:8 im zweiten Satz jedoch aus und ging nach dem 12:10 im dritten sogar in Führung. 0:4, 1:10 und 3:11 lautete dann das Ergebnis im vierten Abschnitt – beim 2:2 war wieder alles offen. Am Ende des entscheidenden fünften Satzes, in dem beide Akteure wechselseitig geführt hatten, kam es dann zu der Szene, die die Gemüter erhitzte. Udra führte 10:9, und sein Angriffsball wurde vom nicht immer souveränen Schiedsrichter auf dem Tisch gesehen – was die Jülicher zu heftigen Protesten veranlasste. Minutenlang schlugen die Emotionen hoch, verbale Duelle fast aller Beteiligten und eine Art Rudelbildung sorgten auch für eine Unterbrechung der letzten Partie am Nebentisch.

Doch die Entscheidung stand, Frickenhausen führte 5:4 und hatte damit das Remis bereits sicher. „Uns wurde heute ein Punkt geklaut, das war hoch unsportlich“, zog Miroslav Broda sein Fazit.

Am Ende reichte es für die Gäste dann doch noch zum 5:5, weil Jesper Hedlund sich gegen Allegro im Entscheidungssatz mit 9:11 unterlag. „Trotzdem haben wir gesehen, dass wir in diesem Jahr eine richtig tolle Mannschaft haben, die kämpft und sich gegenseitig anfeuert“, freute sich Jürgen Veith.

Bereits am kommenden Samstag bestreitet der TTC sein nächstes Heimspiel. Gegner um 18 Uhr in der Sporthalle auf dem Berg in Frickenhausen ist der Tabellen-Vierte FC Saarbrücken II.hab

Spielstenogramm

TTC Frickenhausen – TTC Jülich 5:5

Ryotaro Ogata/Jesper Hedlund – Mühlbach/ Sereda 2:3); Tobias Rasmussen/Alfredas Udra – Jean/Allegro 3:2; Ryotaro Ogata – Mühlbach 3:1; Tobias Rasmussen – Jean 1:3; Alfredas Udra – Allegro 0:3; Jesper Hedlund – Sereda 1:3; Ryotaro Ogata – Jean 3:1; Tobias Rasmussen – Mühlbach 3:0; Alfredas Udra – 3:2; Jesper Hedlund – Allegro 2:3