Lokalsport

Silke Roßkopf löst Ticket für WM 2017

VfL-Triathletin ergattert beim Ironman 70.3 in Zell am See einen Slot für die Mitteldistanz

Großer Erfolg für Silke Roßkopf. Eine Woche nach ihrem DM-Bronzeplatz qualifizierte sich die VfL-Triathletin für die WM 2017 in Chattanooga/Tennessee.

Silke Roßkopf löst Ticket für WM 2017
Silke Roßkopf löst Ticket für WM 2017

Zell am See/Vichy. Beim Ironman 70.3 Austria in Zell am See zeigte die 39-jährige Ärztin auf dem Rad und beim Laufen überragende Leistungen und sicherte sich mit ihrem sechsten Platz in der AK40 überraschend die Qualifikation für die Mitteldistanz-WM im nächsten Jahr. Dabei musste Roßkopf erneut nach dem Schwimmen (44,50 Minuten) einen enormen Rückstand aufholen. Auf der anspruchsvollen Radstrecke mussten im Hochköniggebiet über 1 300 Höhenmeter nebst einem 13 Kilometer langen Anstieg mit teilweise 18 prozentigen Rampen überwunden werden. Hier konnte Roßkopf enormen Druck machen und überholte nicht weniger als 225 Konkurrentinnen. Ebenfalls nicht einfach war die Topografie des abschließenden Halbmarathons. Gezeichnet von der Hitze und der Tortour beim Radfahren schaffte sie dennoch die drittschnellste Laufzeit in ihrer Altersklasse (1.45,35 Stunden) und konnte sich bis auf den sechsten Platz nach vorne arbeiten. Mit einer Gesamtzeit von 5.47,05 wurde sie 646. von 2 000 Teilnehmern und ließ mehr als zwei Drittel des Männerfeldes hinter sich. Da für die AK40, der zahlenmäßig stärksten Altersklasse bei den Frauen, drei WM-Startplätze ausgelobt waren, und zwei vor ihr platzierte Teilnehmerinnen auf den Slot verzichteten, kann nun die Kirchheimerin zusammen mit ihrem Lebensgefährten Gunter Stecher, der sich seinen WM-Startplatz beim Ironman 70.3 Budapest gesichert hatte, die Reise im September 2017 nach Tennessee antreten.

Stecher war einen Tag später beim Ironman Vichy über die Langdistanz an den Start gegangen. Beim 3,8 Kilometer langen Auftaktschwimmen war er zwar im Amateurspitzenfeld dabei, konnte aber aufgrund von Rückenproblemen nicht das volle Tempo gehen. Dennoch ging er nach 1.04,08 Stunden als Zweiter der AK50 auf den welligen 180-Kilometer-Radkurs. Mit 5.13,25 Stunden und einem Schnitt von 34,5 km/h fuhr er im grünen Bereich und startete nach einer Renndauer von 6.22,01 mit dem Laufen. Bis Kilometer 23 hielt er auch das angestrebte Tempo von fünf Minuten pro Kilometer. Doch dann machten sich die Hitze und der Rücken immer mehr bemerkbar. Sichtlich angeschlagen und mit deutlich verringertem Tempo bewältigte er noch den Rest der Strecke um nach 10.43,11 Stunden den Zielstrich zu überqueren. „Es war nicht ganz der Wettkampf, den ich mir erhofft hatte“, sagte er völlig erschöpft im Ziel. „Aber bei den Bedingungen war für mich nicht mehr drin. Außerdem war ich froh, nach zuletzt zwei missglückter Versuche, wieder eine Langstrecke ins Ziel gebracht zu haben“. Von 2 200 Starten belegte er am Ende den 26. Platz in der AK50 und den 393. Gesamtplatz.

Den Anfang hatte jedoch die 29-jährige Verena Bellmann gemacht, die erst seit zwei Jahren den Triathlonsport betreibt. Beim Ironman 70.3 Vichy bestritt sie ihre erste Mitteldistanz über 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen. Da die Gegend um Süd- und Mittelfrankreich seit Tagen unter einer enormen Hitzewelle zu leiden hatte, waren auch die Gewässer stark aufgeheizt. Dies führte dazu, dass beim Schwimmen im 25 Grad warmen Regattabecken der Allier Neoprenverbot herrschte – nicht die besten Voraussetzungen für die Lehrerin, die beim Schwimmen noch die größten Defizite aufzuweisen hat. Nach 46 Minuten stieg sie zwar mit Rückstand auf das Rennrad, begann aber sofort verlorenen Boden gutzumachen. Mit Erfolg: Nach einer Radzeit von 3.02,11 Stunden setzte sie die Aufholjagd beim Laufen weiter fort. In ihrer besten Disziplin lief sie in der sengenden Mittagshitze mit 1.44,40 eine der schnellsten Zeiten in ihrer Altersklasse und wurde am Ende in 5.44,48 Stunden 25. in der AK25, 92.  Frau und 908. gesamt bei 1 900 Startern.gs