Lokalsport

Stimmungshoch im Ligakeller

VfL-Fußballer wollen morgen Abend beim FC Frickenhausen II nachlegen

Dass Totgesagte länger leben, haben die Bezirksligakicker des VfL Kirchheim bereits angedeutet. Den endgültigen Nachweis können die abstiegsbedrohten Teckstädter am morgigen Donnerstag im „Sechs-Punkte-Spiel“ beim FC Frickenhausen II liefern. Zumal die Stimmung aller Personalsorgen zum Trotz besser kaum sein könnte.

Stolpern verboten: Die VfL-Bezirksligakicker um Stürmer Antonino Singh (hier im Spiel gegen Altbach) sind in Frickenhausen einma
Stolpern verboten: Die VfL-Bezirksligakicker um Stürmer Antonino Singh (hier im Spiel gegen Altbach) sind in Frickenhausen einmal mehr zum Siegen verdammt. Foto: Deniz Calagan

Kirchheim. „Genau deswegen spielt man doch Fußball, das war Wahnsinn.“ Auch zwei Tage nach seinem Geniestreich schwebte Nicolo Incorvaia immer noch auf Wolke sieben. Kein Wunder, war der 28-jährige Sturmflitzer am Sonntag doch das personifizierte blaue Glück, nachdem er sich in Neckartailfingen in der 89. Minute selbst eingewechselt und kurz darauf den umjubelten Treffer zum Kirchheimer 2:1-Sieg erzielt hatte. „Das haben wir noch lange nach dem Abpfiff gefeiert. Wie sich dabei alle gegenseitig gepusht haben, war einfach der Hammer“, beschreibt der VfL-Matchwinner den Kick nach dem Kick.

Der soll nach dem Willen der Verantwortlichen als Blaupause für die nächsten beiden, womöglich vorentscheidenden Spiele in Sachen Klassenerhalt dienen. Morgen geht‘s zum Tabellenletzten FC Frickenhausen II (Spielbeginn 19 Uhr), ehe am Sonntag der Tabellenzweite FC Donzdorf an die Jesinger Allee kommt. „Vor allem gegen Frickenhausen wäre es fatal, Punkte liegen zu lassen“, legt Spielertrainer Markus Schweizer den Fokus zunächst auf den Donnerstagsjob im Neuffener Tal.

Der wird schwieriger, als es die Tabellenkonstellation weismachen will: Der FCF II hat zwar am vergangenen Spieltag die rote Laterne vom VfL übernommen, war beim 0:1 gegen Vorderbänkler Neuhausen aber alles andere als chancenlos. „Wenn wir nur ein paar Prozent nachlassen, wird‘s schwierig“, warnt Schweizer vor einem Gegner, der seiner Meinung nach dem VfL die Spielgestaltung überlassen wird. „Die werden destruktiv spielen und uns kommen lassen, aber damit können wir umgehen“, so Schweizer.

Allerdings plagen den Kirchheimer Spielertrainer vor allem in der Offensive Personalsorgen. Mittelfeldrenner Luca Ruoff kommt seit einem Pferdekuss im Spiel gegen Altbach vor zehn Tagen auf Krücken daher. Stürmer Max Renn hielt in Neckartailfingen nur mit Schmerzmitteln durch, sollte seine vor zwei Wochen gegen Neuhausen erlittene Muskelverletzung eigentlich erst in Ruhe auskurieren, ehe er wieder dem Ball nachjagt. Gleiches gilt für Nicolo Invorvaia, den bereits vor seinem Glückstreffer am Sonntag eine Zerrung am hinteren Oberschenkel plagte. „Gut, dass nach dem Spiel gegen Donzdorf Osterpause ist“, stöhnt Incorvaia, der gegen Frickenhausen trotzdem auf der Bank Platz nehmen wird. Den vakanten Platz neben Sturmroutinier Nino Singh wird in Frickenhausen vermutlich A-Junior Can Temur einnehmen.

Derartige Zwangsrochaden zeigen, auf welch dünnem Eis sich die Kirchheimer personell bewegen. Zumal auch Kapitän Sascha Beck mit Fußproblemen zu kämpfen hat. „Verletzungstechnisch darf jetzt nicht mehr viel passieren“, weiß Beck, der nicht nur deshalb auf die Euphoriebremse tritt. „Frickenhausen hat beim 2:2 im Hinspiel ganz gut mitgespielt, wir müssen wieder hoch konzentriert auftreten.“

Sorge, dass dies nicht der Fall sein wird, hat der Mannschaftsführer angesichts der Motivationskünste seines Trainers jedoch nicht. „Markus kann uns gut pushen und bringt außerdem viel Stabilität ins Spiel“, lobt Beck den Ex-Weilheimer, der übrigens kommende Woche erste Personalgespräche für die kommende Saison führen will. „Ein Großteil der Mannschaft bleibt, egal, in welcher Liga wir spielen“, glaubt Schweizer.