Lokalsport

Vier Tore – Mettang macht Minikrise zur Minna

In Weilheim herrscht wieder eitel Sonnenschein. Der TSV beendete seine Minikrise mit einer eindrucksvollen Vorstellung auf der Hinteren Halde in Deizisau, kehrte mit dem 6:0 und dem besten Torverhältnis aller 17 Landesliga-Mannschaften auf Tabellenplatz zwei zurück. Die zweite Garnitur feierte in der Kreisliga A in Neckartenzlingen (3:1) endlich ihren ersten Sieg. Nur der 0:1-Fehlstart der Weilheimer Landesliga-Frauen in Erdmannhausen passte nicht in den goldenen Rahmen.

Weilheim. Real-mäßig ganz in Weiß zauberte die Hübbe-Truppe ein Superspiel auf den Rasen. Vergessen sind die verunglückten Vorstellungen gegen Frickenhausen (1:2), bedingt durch einen Platzverweis in der 3. Minute. Abgehakt das 1:2 zu Hause gegen Geislingen, als die Mannschaft nach einem schnellen Rückstand aus der Bahn geworfen wurde. Gestern zeigten die Weilheimer endlich wieder, zu was sie fähig sind. Es war die Wiederauferstehung eines Mitfavoriten für die Meisterschaft. In dieser Form ist der TSV reif für die Verbandsliga. „Die Einstellung, das Zweikampfverhalten, der Torabschluss, diesmal hat alles gepasst“, strahlte Spielleiter Günther Friess aus allen Knopflöchern.

Den Vogel schoss Marcel Mettang als vierfacher Torschütze innerhalb von 42 Minuten ab. Auch für ihn eine Art Wiedergeburt. 2013 war er auf Weltreise und verpasste die komplette Vorrunde der vergangenen Saison. Nach der Rückkehr war er nicht fit und kam in der Rückrunde nur selten von Anfang an zum Einsatz. Zu Beginn dieser Runde war Mettang im Urlaub. Vor 14 Tagen ist er ins Training eingestiegen und hat jetzt den Anschluss wieder geschafft.

Ob er nächsten Sonntag gegen Germania Bargau auf dem Platz steht, ist trotzdem nicht sicher. Der TSV-Kader ist so breit aufgestellt, dass jeder jederzeit gleichwertig ersetzt werden kann. „Dadurch ist jeder Spieler gezwungen, im Training unter der Woche immer Vollgas zu geben“, sagt Friess. Für die Konkurrenz ist es beneidenswert, wie viele Alternativen dem Trainer zur Verfügung stehen. Besonders in der Offensive. Hübbe konnte sich den Luxus leisten, André Kriks eine Stunde auf der Bank zu lassen, bevor er ihn für Mettang brachte. Dafür durften Kai Hörsting und Michele Latte von Anfang an ran. Lennart Zaglauer glänzte als Vorbereiter und Torschütze. Mike Tausch wurde eingewechselt und machte mit seinem Treffer in der Schlussminute das halbe Dutzend voll. In der Hinterhand hat der Coach noch Michael Schweizer und Fatih Özkahraman, der allerdings noch einige Zeit braucht, bis er nach seiner Verletzung wieder einsatzfähig ist. Der TSV Weilheim ist nur eine von drei Mannschaften, die sich mit jeweils zwölf Punkten auf die Verfolgung von Spitzenreiter 1. FC Heiningen machen. Das „Black&Yellow“-Team leistete sich auf eigenem Platz einen heftigen 1:3-Ausrutscher gegen den bisherigen Vorletzten SV Ebersbach. Der Schock des ersten Gegentors durch den Ex-Kirchheimer Josip Colic saß tief. Was folgte, war Frust pur für den Topfavoriten auf die Meisterschaft. Ein Platzverweis und ein Eigentor stießen Heiningen endgültig ins Tal der Tränen. Pascal Römpfer machte mit seinem Tor in der 90. Minute die Sensation perfekt. Einen ganz späten Sieg landete der SV Bonlanden in Dorfmerkingen. In der zweiten Minute der Nachspielzeit stand Maximilian Goll maximal gut und erzielte das 3:2. Der Verbandsliga-Absteiger ist nach einem verunglückten Saisonstart nun dort angekommen, wo ihn die Experten vor der Saison eingestuft hatten - im Verfolgerfeld. Der Dritte im Bunde derer, die Heiningen näher auf den Pelz gerückt sind, ist der FC Eislingen. Eine Mannschaft, mit der keiner gerechnet hat, sind die Filstäler doch erst aufgestiegen. Ihr 6:2-Auswärtserfolg bei Calcio Leinfelden-Echterdingen war ein echter Paukenschlag. Für die Ergebniskosmetik in Form von zwei Gegentoren sorgte mit Emrah Basol ein ehemaliger VfL-Kicker. Das Schlusstrio bilden die hoch gehandelten und tief gefallenen Sportfreunde aus Dorfmerkingen, der 1. FC Frickenhausen nach einem lkurzen Zwischenhoch und die SG Bettringen, die bekanntlich ihr letztes Hemd für die Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd gegeben hat (wir berichteten).