Lokalsport

Weilheim winken Titel und WM

Frauenfußball: Am Wochenende beginnt für die drei Teckteams die Rückrunde in der Bezirksliga

Mit einem Nachholspieltag greifen am Wochenende auch die Fußballfrauen in der Region endlich wieder ins Geschehen ein. In der Bezirksliga, Staffel 10 sieht alles nach einem Durchmarsch des TSV Weilheim aus, der ungeschlagen auf Rang eins überwinterte. In Schlagdistanz zum Weilheimer Verfolgerfeld liegen der VfL Kirchheim und die SGM Schlierbach/Baltmannsweiler im Mittelfeld.

Weilheim winken Titel und WM
Weilheim winken Titel und WM

Weilheim. Was lange währt, wird endlich gut - nach etlichen Jahren in der Bezirksliga winkt Weilheims Fußballfrauen heuer die Versetzung nach oben: Nach neun Siegen aus neun Spielen ist der TSVW als Spitzenreiter heißester Anwärter auf den Aufstieg in die Regionenliga. „Wir sind in der Rolle der Gejagten“, weiß Teambetreuer Andreas Krisch, der offiziell jedoch nicht vom Titel zu sprechen wagt. „Der Trainer verbietet‘s“, schmunzelt er - dabei dürfte es Coach Roland Lang nicht bange beim Blick auf die Rückrunde sein. Zwar fehlen in der Gesamtbetrachtung noch die beiden Nachholspiele gegen Dottingen und Reichenbach/Hochdorf, doch präsentierten sich die Weilheimerinnen bislang einfach zu stark, als dass in den restlichen Partien noch ein Einbruch zu erwarten wäre. Allerdings drohen im ersten Spiel am Sonntag gegen Dottingen gleich zwei Toptorjägerinnen auszufallen. Stürmerin Christina Demertzi (17 Treffer) und Mittelfeldmotor Sara Reichel (10) laborieren beide an Fußverletzungen.

Wie gut aus Weilheimer Sicht, dass auch andere wissen, wo das gegnerische Tor steht. So wie Nadine Enoch und Lisa Straub, die mit ihren 17, beziehungsweise 13 Treffern einen nicht minder großen Anteil an den bislang 79 Weilheimer Saisontoren haben. Noch beeindruckender: Der TSVW hat erst zwei (!) Gegentore kassiert, was ganz nebenbei noch Anreiz für ein Ziel abseits des Rasens bietet: Der DFB verlost unter weiblichen Teams mit besonders guter Abwehr Freikarten für die Frauen-WM.

Als wäre das nicht bereits Motivation genug, winkt den Weilheimerinnen auch noch das Bezirkspokalfinale im heimischem Lindachstadion. Um das Endspiel, das Anfang Juni wie die Finals der Herren und Jugend auch in Weilheim stattfindet, zu erreichen, muss am 30. März im Viertelfinale zunächst jedoch Regionenligist TSV Wäschenbeuren ausgeschaltet werden. Dieser hat zuvor übrigens den VfL Kirchheim mit 11:0 aus dem Pokal geworfen.

Just diese Niederlage war allerdings die einzig wirkliche „Klatsche“, die der VfL in den ersten Pflichtspielen seit seiner Neugründung vergangenen Sommer hinnehmen muss­te. Nach acht Ligapartien stehen die Kirchheimerinnen mit 15 Punkten und 21:9 Toren auf Platz sechs - ein echter Achtungserfolg. „Wir sind sehr zufrieden mit der ersten Saisonhälfte“, freut sich die beim VfL für Frauen- und Mädchenfußball verantwortliche Kraft, Christine Schrempp. Dass die zweite Hälfte nicht minder erfolgreich beginnt, ist nicht ausgeschlossen, schließlich geht‘s am Sonntag gegen die Schießbude der Liga, den SSV Hausen, der bislang 47 Gegentore kassiert hat. VfL-Trainer Helmut Thorwarth konnte zur Rückrundenvorbereitung auch vier Neuzugänge begrüßen. Neben Fußball­novizin Alessia Marques verstärken die routinierten Sabine Drescher und Sabrina Wohlleben (ehemals Faurndau, zuletzt TSV Wendlingen) sowie Katrin Burbach (Nürtingen) den Kader, der mit 20 Spielerinnen auch in der Breite gut bestückt ist. „Im Sommer kommen auch zwei aus der Jugend dazu“, so Christine Schrempp.

Personellen Zuwachs wird‘s zur Saison 2011/12 auch beim TSV Schlierbach geben, der bekanntlich seit Beginn der aktuellen Runde mit dem TSV Baltmannsweiler eine Spielgemeinschaft bildet - mit Erfolg. „Ziel war es, dass beide Teams zusammenwachsen und das ist gelungen“, freut sich Trainer Günter Hiedels, dessen 17-köpfiger Kader zu einem Drittel aus Baltmannsweiler und zwei Dritteln aus Schlierbacher Spielerinnen besteht. Aller organisatorischen Hürden wie Fahrdienst zum gemeinsamen Training nach Schlierbach zum Trotz, hat sich die SG bislang wacker geschlagen, drei Siege aus acht Spielen können sich durchaus sehen lassen. „Für viele Spielerinnen war es noch ungewohnt, auf Rasen zu spielen“, so Hiedels, „in der Rückrunde wünsche ich mir, dass wir auch mal gegen Teams aus dem vorderen Tabellendrittel punkten.“ Erste Chance dazu bietet sich am Sonntag, wenn es zum viertplatzierten FV 09 Nürtingen II geht.