Lokalsport

Wer ist Sportler(in) des Jahres?

Umfrage Aus ganz persönlichem Blickwinkel benennen Funktionäre aus der Region ihre(n) Lieblingssportler(in) 2016. Von Thomas Pfeiffer

Steffen Knapp, 50, VfL-Leichtathletik-Abteilungsleiter: Meine Sportlerin des Jahres ist Sarah Kornau aus Weilheim, die bei der Europameisterschaft der Organtransplantierten und Dialysepatienten drei Goldmedaillen gewonnen hat. Ich bewundere ihre Lebensfreude und Motivation, von der ich mir selbst ein Bild machen konnte. Kurz vor der EM hat sie noch im Kirchheimer Stadion trainiert, und ich habe sie auf den Hochsprung-Wettbewerb vorbereitet. Bei den Männern würde ich Philipp Corucle aus meiner Abteilung wählen. Er ist deutscher 60-Meter-Hallenmeister geworden, obwohl er sich in der Vergangenheit immer wieder mit einer Fußverletzung herum schlagen musste.

Reiner Kuch, 58, Vorsitzender des Jugendfußball-Förderkreises im TV Neidlingen: Der Weilheimer Abwehrspieler Ferdi Er macht bei mir das Rennen – er ist ein Aushängeschild der Landesliga, weil er seit Jahren überragend spielt. Und das im fortgeschrittenen Fußball-Alter. Mein Sohn Steffen spielte selbst beim TSV, deshalb habe ich zuletzt etwa 80 Prozent aller Weilheimer Partien gesehen. Herausragend ist für mich auch, wie die Brüder Patrick und Heiko Kölle beim TV Neidlingen in der Kreisliga A harmonieren – der eine als Spielertrainer und Stratege, der andere als Defensivakteur und Motivator.

Lisa Dajeng, 26, Trainerin und Abteilungsleiterin Rhythmische Sportgymnastik im TSV Ötlingen: Meine Sportlerin des Jahres ist ganz klar unsere zehnjährige Alina Dutt, die württembergische Einzelmeisterin geworden ist und einige Gaumeistertitel abgeräumt hat. Sie ist extrem trainingsfleißig und macht ihre Übungen mit Geräten auch daheim im elterlichen Wohnzimmer, das dann einfach ausgeräumt wird. Als STB-Kadermitglied hatte sie sogar Perspektiven in Richtung Nationalmannschaft. Doch dann hätte sie nahezu sieben Tage pro Woche trainieren müssen und wäre noch öfters weg von ihrer Familie gewesen. Das wollte sie nicht.

Engelbert Eisenbeil, 36, Trainer des Handball-Bezirksligisten VfL Kirchheim: Mein Spieler des Jahres ist unser Rückraumschütze Martin Rudolph, der in der gesamten Hinrunde sowie in der kompletten Vorsaison auf Topniveau gespielt hat. Ich kann mich an kein einziges schlechtes Spiel von ihm erinnern. Martin ist der kompakteste Spieler der Bezirksliga. Beim TSV Owen – der unser größter Rivale im Kampf um Platz zwei ist – hat mich Bastian Klett beeindruckt. Eigentlich ist er zu gut für diese Spielklasse – er müsste Württembergliga spielen.

Gunther Sill, 46, Chef der Wolf-Hirth-Segelflieger: Für mich ist es neben Weltmeister Holger Karow unser Vereinsmitglied Sebastian Nägel, der durchaus auf Augenhöhe zu ihm fliegt. „Krümel“, wie ihn alle nennen, ist Vizeweltmeister der Junioren in der Standardklasse geworden. In seinen jungen Jahren ist er schon viel in der Welt rumgekommen: Australien, Finnland, Dubai. Dabei sind die Bedingungen überall anders und eine echte fliegerische Herausforderung: mal Flughöhen bis zu 4000 Meter, mal nur tausend Meter, mal Steigwerte bis 5 Meter pro Sekunde, mal eins bis zwei Meter pro Sekunde. Krümel hat alles gemeistert. Ihm wurden fliegerische Gene in die die Wiege gelegt!

Fotos: Genio Silviani (2), Markus Brändli, Jean-Luc Jacques, privat (2)