Lokalsport

Zwei Schritte, ohne zu stolpern​

Handball-Bezirksliga: Die SG Lenningen und der VfL Kirchheim machen den Kampf um Platz zwei unter sich aus

Vorletzter Spieltag in der Handball-Bezirksliga, und es bleibt spannend bis zum Schluss: An der Spitze sind alle Augen auf das Fernduell um Platz zwei zwischen der SG Lenningen und dem VfL Kirchheim gerichtet.

Bloß nicht abheben: Robin Renz und die SG Lenningen stehen zwei Siege vor der Aufsteigsrelegation zur Landesliga.Foto: Markus Br
Bloß nicht abheben: Robin Renz und die SG Lenningen stehen zwei Siege vor der Aufsteigsrelegation zur Landesliga.Foto: Markus Brändli

Kirchheim. Wer angelt sich Platz zwei und hält damit die Chance zum Aufstieg in die Landesliga am Leben? Eine Frage, die möglicherweise bereits heute Abend zu beantworten sein wird. Gesetzt den Fall, der VfL Kirchheim verliert heute sein letztes Heimspiel gegen die achtplatzierte HSG aus Ebersbach-Bünzwangen wäre der Zug in Richtung Aufstiegsrelegation für die Kirchheimer abgefahren. Vorausgesetzt die SG Lenningen punktet fast zeitgleich zuhause gegen den Tabellensechsten, die SG Hegensberg-Liebersbronn, doppelt.

Die Lenninger haben im Fernduell mit dem Rivalen aus der Kreisstadt die klar besseren Karten oder anders ausgedrückt: den am Ende vielleicht entscheidenden Punkt mehr auf dem Konto. Doch auch für die Mannschaft von Michael Rehkugler ist die Lage alles andere als beruhigend. Der VfL, der den direkten Vergleich in der Tasche hat, lauert auf einen Punktverlust der Lenninger auf der Zielgeraden. Gut möglich also, dass das Rennen bis zur letzten Spielminute dieser Saison spannend bleibt.

Michael Rehkugler hat zwei gute Gründe, an einen Erfolg heute Abend zu glauben. Er kann auf seine stärkste Formation vertrauen und er ist fest überzeugt, dass seine Mannschaft die Bedeutung des Spiels richtig einschätzt. Schließlich will sich die SG nicht leichtfertig um den Lohn ihres ebenso harten wie spektakulären Kampfs am vergangenen Samstag im Derby gegen den TSV Weilheim bringen lassen. Als die Lenninger ein Spiel noch drehten, das zur Halbzeit eigentlich bereits verloren schien. „Dieser Abend wäre Makulatur, und wer will das schon“, sagt Rehkugler, der aus seiner Zukunft als Trainer in Lenningen lange ein Geheimnis machte, um keine unnötige Unruhe in die Mannschaft zu tragen, wie er sagt. Inzwischen ist klar: Rehkugler hört auf, sein Nachfolger Markus Hornung steht bereits in den Starlöchern. Eine Aufstiegsparty zum Abschied wäre folglich ganz nach dem Geschmack des ehemaligen Oberliga-Torhüters. „Wenn wir das Spiel heute Abend gewinnen“, sagt er, „dann wage ich die Prognose, dass es reicht.“

Das wird auch davon abhängen, wie gut der VfL Kirchheim die doch deutliche Niederlage am vergangenen Wochenende beim Tabellenführer in Uhingen verkraftet hat. Für die Kirchheimer war es die große Chance, sich im Rennen um Platz zwei in die erste Reihe zu stellen. Stattdessen muss man nun auf einen Ausrutscher des Konkurrenten hoffen, den man in dieser Saison gleich zweimal bezwang. Trainer Engelbert Eisenbeil war die Enttäuschung zuletzt deutlich anzumerken. Der Motivationskünstler und Einpeitscher ist zum kühlen Realisten geworden. „Solange rechnerisch noch alles möglich ist, glauben wir an unsere Chance.“ Das klang schon einmal deutlich selbstbewusster. Beim VfL versucht man sich mit der Tatsache zu trösten, dass vor Saisonstart kaum ein Experte die Kirchheimer als Aufstiegskandidaten auf der Rechnung hatte. Egal, wie es läuft, Eisenbeil wird dem VfL als Trainer erhalten bleiben. Für andere wird der letzte Heimspieltag in der Walter-Jacob-Halle zur Abschiedsgala: Timo Schafhitzel und Philipp Eisele haben beide angekündigt, dass sie aufhören werden. Schafhitzel wohl für immer, bei Eisele sprechen berufliche Gründe dafür.

Der TSV Weilheim dürfte an diesem Wochenende eine ganz neue Fangemeinde auf seiner Seite haben. Wenn die Weilheimer heute Abend den abstiegsgefährdeten TSV Denkendorf empfangen, sind ihnen Owener Sympathien sicher. Die spielfreie Oprea-Sieben, auf die am letzten Spieltag der designierte Meister wartet, muss darauf hoffen, dass die Konkurrenz noch Federn lässt.

SG Lenningen: Carrle, Lamparter – Müller, Renz, Austen, Rieke, Max Bächle, Marc Bächle, Kevin Ringelspacher, Haid, Fiegenbaum, Schmid, Born, Baumann

VfL Kirchheim: Pisch, O. Latzel – Weber, Adelhelm, M. Mikolaj, S. Latzel, Rudolph, Schafhitzel, J. Mikolaj, Pradler, Schwarzbauer, Späth, Keller, Sadowski