Holzmaden. Eine Woche lang kämpfen 24 Mannschaften um Pokale, Preisgeld und das gute Gefühl, in der Fußballszene für eine Weile als beste lokale Turniermannschaft zu gelten. „Es wird Zeit, dass es endlich losgeht“, sagt der Holzmadener Abteilungsleiter Marius Remmler, für den in den vergangenen anderthalb Jahren eine Sitzung die nächste jagte. Manchmal tagte das zwölf Mitglieder starke TSVH-Turnierkomitee im 14-Tage-Rhythmus. Was der schwierigste Diskussionsstoff in den 18 Monaten bei der Turniervorbereitung war? – Remmler: „Am umstrittensten war das vorgeschlagene Kuhfladen-Bingo als zusätzliche Attraktion im Rahmenprogramm.“ Intern geriet die Exkrementelotterie schließlich sogar zum kleinen Sportpolitikum, das erst in einer Kampfabstimmung (mit hauchdünner Mehrheit der Gegner) abschließend beschieden wurde. „Aber wir holen das ein anderes Mal nach“, sagt Remmler.
Auch ohne Kuhfladen-Bingo haben die Holzmadener ein Turnier auf die Beine gestellt, das sich sehen lassen kann. Wie gehabt sind neben den zwei Fußballplätzen auch das Festzelt mit allabendlichen Musikveranstaltungen, Weinlaube und Kinderpark Treffpunkte für die Besucher. Es soll ein Turnier des Fairplays und der Geselligkeit werden, wie der Ausrichterverein unterstreicht. Mit bis zu 20 000 Besuchern kann der TSV in der gesamten Turnierwoche erfahrungsgemäß rechnen. Wegen der Menschenansammlung wird der Brühl temporär zur Sicherheitszone. Professionelle Security-Leute wachen täglich darüber, dass das Fußballfest ohne Störenfriede und reibungsfrei verläuft, TSV-Ordnungskräfte führen zudem regelmäßige Rucksackkontrollen durch. „Das Turnier soll friedlich verlaufen“, wünscht sich Bürgermeisterin Susanne Jakob, die Schirmherrin des 54. Teckboten-Cups ist.
Sportlich ist das Feld zweigeteilt: Es gibt rund ein halbes Dutzend potenzieller Titelgewinner und dazu eine Vielzahl von Außenseitern. Zu erstgenannter Kategorie zählen vor allem Landesligist TSV Weilheim (Turnierrückkehr mit runderneuerter Mannschaft), die Bezirksliga-Emporkömmlinge VfL Kirchheim und TSV Obere Fils sowie die A-Kreisligisten TSV Jesingen (Titelverteidiger), SF Dettingen und TV Neidlingen. Alle drei Teams eint, dass sie bei vergangenen Teckbotenpokal-Turnieren mehr als einmal den Finaleinzug mitsamt Titelgewinn schafften. Der TSV Jesingen mit Trainer Klaus Müller erst im Vorjahr: In Ötlingen gab es einen 5:4-Triumph gegen Neidlingen im Elfmeterschießen.
Viel vorgenommen hat sich auch der Newcomer unter den Teilnehmenden Klubs: Die frisch gegründete SG Ohmden/Holzmaden will beim Turnier-Debüt auf heimischem Terrain wenigstens ins Achtelfinale kommen. „Hoffentlich treffen wir dann nicht gleich auf einen Favoriten wie den TSV Weilheim“, sagt SGOH-Trainer Jürgen Fritsch. 36 Spieler mussten er und sein Trainerstab zuletzt auf erste und zweite Mannschaft aufteilen. Im Eröffnungsspiel gegen Jesingens „Zweite“ am Sonntag um 11 Uhr kann die SGOH-Erste einen Beweis dafür liefern, dass sie in der Kreisliga-B-Szene zu Recht als Titelmitfavorit gehandelt wird.
Morgen startet der Teckbotenpokal mit proppenvollem Programm: Ab 11 Uhr gibt‘s achteinhalb Stunden Fußball nonstop. Alle 24 Teilnehmer-Klubs kommen zum Einsatz.