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„Alle sind Vorbilder“Bildergalerie

Beim Ehrenamtspreis 2014 gibt es nur Gewinner

Einen bunten Abend mit Musik, Tanz und Gesang erlebten die Besucher der Abschlussveranstaltung des Ehrenamtspreises im Henninger-Saal der Kirchheimer Kreissparkasse. Zehn Finalisten wurden für ihr Engagement zum Thema Heimat ausgezeichnet. Am Ende gab es nur Sieger – niemand ging leer aus.

Abschlussveranstaltung Ehrenamtspreis, Kreissparkasse Kirchheim -
Abschlussveranstaltung Ehrenamtspreis, Kreissparkasse Kirchheim -

Kirchheim. Das Motto des Ehrenamtspreises, den die Stiftung der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen und der Teckbote zum zehnten Mal ausgeschrieben hatten, lautete „Heimat – Tradition (er)leben“. Landkreisweit gingen in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 1 200 Bewerbungen ein, sagte Franz Scholz, Vorstandsvorsitzender der KSK Esslingen-Nürtingen. In diesem Jahr wurden 115 Projekte vorgeschlagen, von denen 23 ins Verbreitungsgebiet des Teckboten fielen. Damit liegt der Landkreis Esslingen laut Scholz bundesweit „ganz vorne, was ehrenamtliches Engagement betrifft“.

Jedes Projekt zeigte eine andere Facette des Themas: Ob es Kirchen und Denkmäler sind, die „Heimat“ erlebbar machen, oder doch eher lokale Geschichte, Traditionen, Handwerk und Bräuche oder landschaftliche Besonderheiten – das Spektrum war breit gefächert. Es war keine leichte Aufgabe, vor der die Jury unter der Schirmherrschaft von Landrat Heinz Eininger stand, sagte Teckboten-Redakteurin Heike Allmendinger, die die Veranstaltung moderierte. Die sechsköpfige Jury habe intensiv über die Reihenfolge der Preisträger diskutiert. Letztlich wurde entschieden, dass alle Projekte preiswürdig sind und Wertschätzung verdienen, ergänzte Heike Allmendinger. So gab es zwei erste Plätze, vier zweite Plätze und vier dritte Plätze. Die Preise und Urkunden wurden von Ulrich Gottlieb, dem Verleger des Teckboten, und von Franz Scholz überreicht.

Alleine die Vielfalt an musikalischen Darbietungen, die im Henninger-Saal erklangen, spiegelte die Bandbreite der Preisträger angemessen wider. Die Beiträge stammten von den Ehrenamtlichen aus der Region rund um die Teck: Der Kinderchor der Islamischen Gemeinschaft Kirchheim-Lenningen, die Neidlinger Volkstanzgruppe und die Glockenspielgruppe des Kirchheimer Trachtenvereins umrahmten die Preisverleihung. Aber auch alle anderen Gewinner bekamen die Gelegenheit, ihre Projekte zu präsentieren. Norbert Kugel und die Islamische Gemeinschaft Kirchheim-Lenningen konnten sich zusätzlich über Projektpatenschaften der Bundestagsmitglieder Michael Hennrich (CDU) und Rainer Arnold (SPD) freuen.

„Um ihr Engagement geht es“, betonte Scholz. „Wir wollen dieses ins rechte Licht rücken und Ihnen stellvertretend für alle anderen, die freiwillig für ihre Mitbürger da sind, für Ihre Arbeit, Ausdauer und Begeisterung danken. Sie alle sind Vorbilder.“

Das letzte Wort hatte Dietmar Ederle, Regionalbereichsleiter der KSK Kirchheim. Er zeigte sich beeindruckt von der Bandbreite bürgerlichen Engagements. „Ehrenamtliche leben glücklicher“, stellte er angesichts der Begeisterung fest, mit der die Projekte präsentiert wurden. Im Anschluss lud er Besucher und Preisträger zu Gesprächen bei Getränken und Häppchen ein.

 

Und das sind die Gewinner . . .

23 Projekte hatten sich für den Ehrenamtspreis 2014 von Kreissparkasse und Teckbote beworben. Zehn Projekte schafften es in die Endrunde. Die Sieger dürfen sich über ein Preisgeld von insgesamt 5 400 Euro freuen.

Heike Allmendinger

Kirchheim. Den ersten Platz beim Ehrenamtspreis „Starke Helfer“ 2014 zum Thema Heimat teilen sich der Förderkreis Alt Owen und die Bürgerseefreunde Kirchheim. Sie erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 800 Euro.

Der Förderkreis Alt Owen hat sich die Bewahrung und Pflege des kulturellen Erbes und die Förderung des Geschichtsbewusstseins in Owen zum Ziel gesetzt. Dies geschieht unter anderem durch Veranstaltungen zur Heimatgeschichte und die Kenntlichmachung historischer Stätten.

Acht Männer des Vereins Bürgerseefreunde treffen sich jeden Samstag zum „Schaffen“: Die fleißigen Helfer richten die Grillstellen an den Bürgerseen her, räumen Glasscherben weg, leeren die Mülleimer, mähen die Wiesen und pflegen auch die Bäume.

Der zweite Platz geht an insgesamt vier Projekte, die sich jeweils über 500 Euro freuen dürfen: Dabei handelt es sich um den Vogelschutz- und Naturverein Holzmaden, die Islamische Gemeinschaft Kirchheim-Lenningen, Norbert Kugel aus Kirchheim und Wilhelm Braun aus Weilheim.

Der Vogelschutz- und Naturverein Holzmaden hat sich dem Erhalt der Streuobstwiesen in der Region verschrieben. Er verfügt über mehrere Wiesen mit Streuobstbäumen. Jedes Jahr organisieren die Mitglieder eine Pflanzaktion mit Erstklässlern aus Holzmaden.

Die Islamische Gemeinschaft beteiligt sich maßgeblich an den Traditionen, Festen und Gepflogenheiten der Region. Die Mitglieder sind zum Beispiel beim Dettinger Straßenfest und beim Kirchheimer Haft- ond Hokafescht dabei und bieten ihre typischen Spezialitäten an.

Norbert Kugel fand 1991 Gleichgesinnte für die Gründung des Vereins der Freunde und Förderer der historischen Feuerwehrtechnik der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim. Im Jahr 2005 wurde auf seine Initiative der Bau des Feuerwehrmuseums beschlossen.

Wilhelm Braun engagiert sich auf vielfältige Weise ehrenamtlich für seine Heimat – sei es im Bereich Chorarbeit, als Erfasser von Kleindenkmalen oder als Stadt- und Kirchenführer in Weilheim. Außerdem verfasst er Gedichte über die Zähringerstadt und seinen Geburtsort Hepsisau.

Den dritten Platz belegen folgende Projekte, die von der Jury mit jeweils 300 Euro bedacht wurden:

Die Volkstanzgruppe Neidlingen und der Kirchheimer Trachtenverein wurden von der Jury zu einem Projekt zusammengefasst. Die Mitglieder pflegen das Brauchtum und leisten mit ihrem Tanz und ihrer Musik einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Kulturgut.

Auch bei diesen beiden Projekten handelt es sich um ähnliche Initiativen, die von der Jury zusammengefasst wurden: Sowohl den Mitgliedern des Fundraisingteams der evangelischen Kirchengemeinde Oberlenningen als auch Werner Dresel aus Kirchheim liegt die Martinskirche am Herzen – zum einen die in Oberlenningen und zum anderen die in der Teckstadt. Beide Gotteshäuser müssen saniert werden. Die Ehrenamtlichen stellen unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen auf die Beine, um Spenden für die Sanierung zu sammeln.

Ein weiterer dritter Preis geht an Rudi Dölfel und Karl Oesterle aus Dettingen. Die beiden haben das Buch „Dettinger Gasthausgeschichte“ herausgebracht. Über Monate hinweg zogen sie durch den Ort, um Zeitzeugen zu interviewen und Bilder von früher zu sammeln.

Auch der Rat & Tat Kleinreparaturdienst des Männerstammtischs 50 Plus vom Verein Unser Netz Lenningen erhält für sein Engagement ein Preisgeld von 300 Euro. Die Männer sind sehr aktiv im Gemeinwesen Lenningens. Von ihnen ging zum Beispiel die Initiative für die Restaurierung des Marktplatzbrunnens und des Brunnens am Julius-von-Jan-Platz in Oberlenningen aus.