Kirchheim. „Ich habe mehr erwartet“, sagt Gunnar Brenner vom Kirchheimer Amt für Bildung, Kultur und Sport im Hinblick auf die Freibadsaison. „Dieses Jahr hatten wir den 100 000. Besucher erst im August, in den Vorjahren bereits im Juli“, berichtet er. In den Becken des Kirchheimer Freibads haben bislang 114 000 Besucher ihre Bahnen gezogen. Für eine gute Saison muss das Wetter bereits vor den Ferien mitspielen, sonst sind die fehlenden Gäste in der Urlaubszeit zu spüren.
„In den freien Wochen hat man nicht das volle Freibad, wie man es vor den Ferien hat“, weiß Gudrun Jockusch, die im Kirchheimer Freibad an der Kasse sitzt und dabei die ein- und ausgehenden Gäste im Blick hat. „Wir haben viele auswärtige Familien, die hier ihren Urlaub verbringen, aber bei den Kirchheimern hat man eher das Gefühl, dass sie unterwegs sind“, verrät die Kassiererin.
„Der viel zitierte Schaukelsommer hat die Gäste in diesem Jahr nicht ins Bad getrieben“, weiß Gunnar Brenner. Denn nur konstant warmes Wetter lockt die Besucher. „Wir haben schönes warmes Wasser hier“, sagt er, und findet, dass es „nicht knallig heiß sein muss“, um sich im Freibad zu vergnügen. Es gibt aber auch einen „richtig harten Kern“, weiß er. „Das sind so 50 Leute, die jeden Tag kommen“, sagt der Mitarbeiter der Stadt und freut sich über die Dauerbadegäste, die auch Wind und Regen trotzen. „Die kennen die Freibadmitarbeiter alle persönlich“, klärt er lachend auf. Ansonsten ist das Kirchheimer Freibad bei einem gemischten Publikum beliebt: Von Babys und Kleinkindern über Jugendliche bis hin zu Menschen in einem hohen Alter genießen alle die Sonne auf den großflächigen Liegewiesen.
„Der stärkste Tag in der Saison war der 19. August mit 3 700 Besuchern“, bringt die Kassiererin des Kirchheimer Bads, Gudrun Jockusch, die Höchstzahl auf den Punkt. Der August war mit 36 200 Besuchern im Schnitt der bestbesuchte Monat. „Wir hatten die heißesten Tage in diesem Jahr im August, und da hatten wir auch die meisten Besucher“, merkt auch Gunnar Brenner an.
Martin Langner, Schwimmmeister im Lenninger Freibad, ist mit rund 21 000 Badegästen zufrieden: „Wir sind mit den Besucherzahlen ähnlich dabei wie im letzten Jahr.“ Neu sind die zahlreichen Familien mit Kleinkindern, die in diesem Jahr den Weg in das beschauliche Bad gefunden haben. „Das sind viel mehr als in den Jahren zuvor“, weiß Martin Langner. „Es hat sich in der Region herumgesprochen, dass wir ein ziemlich schönes und ruhiges Bad sind“, erklärt der Schwimmmeister die Beliebtheit des Freibads bei Ausflüglern oder Urlaubern aus der Region. Das Wetter sieht er gelassen, denn „es ist wie jedes Jahr, wir wohnen in Mitteleuropa und liegen mit dem Wetter in dieser Saison ganz gut.“
Karl-Heinz Lohay von der Freibadverwaltung in Wendlingen schätzt diesen Sommer nicht so positiv ein. „Es sieht in dieser Saison im Bezug auf die Besucherzahlen etwas ungünstiger aus, als im Vorjahr“, sagt er. Einen Grund dafür sieht er im Wetter, das „vor allem in der Anfangsphase des Sommers launisch war“. Wieder sorgt der August für ein Besucherhoch: „Als das Wetter angezogen hat, sind auch die Besucherzahlen gestiegen“, berichtet er. Das Wendlinger Freibad wird diese Saison mit rund 85 000 bis 86 000 Badefreudigen abschließen, im Vorjahr sind 92 000 Gäste verzeichnet. „Die letzten zwei Sommer waren nicht so berauschend“, sagt Karl-Heinz Lohay, „aber das trifft uns alle gleichermaßen hart.“
„Die Saison hat schlecht angefangen“, weiß auch der Betriebsleiter des Weilheimer Freibads Thomas Buck. „Am Anfang der Saison war das Wetter wechselhaft.“ Die heißen Tage im August haben die Besucherzahlen dann aber doch noch gerettet: „Das gute Wetter im August hat es zahlenmäßig herausgerissen.“ Die 46 000 Freibadgäste vom letzten Jahr hat das Weilheimer Freibad zwar nicht erreicht, aber mit 43 500 Schwimmern liegt die Besucherzahl im grünen Bereich. „Wenn wir unter 40 000 Besuchern liegen, ist es eine schlechte Saison und wenn wir über 50 000 kommen, wäre das schon richtig gut“, ist sich Thomas Buck bewusst und schätzt das Mittelmaß. „In der Ferienzeit sind die Schüler weniger geworden“, erzählt er. Das Weilheimer Bad begrüßt in der freien Zeit dafür aber viele Dauerbadegäste und Familien mit Kindern. „Die Urlaubszeit merkt man natürlich immer“, merkt der Betriebsleiter an.
Deshalb setzt Gunnar Brenner vom Kirchheimer Amt für Bildung, Kultur und Sport seine Hoffnung in die verlängerte Saison: „Vielleicht haben wir ja noch Glück, die Saison ist bei uns noch nicht beendet.“ Das Kirchheimer Freibad hat die Pforten in diesem Jahr bereits Anfang Mai geöffnet und steht den Badegästen noch bis Ende September zum Bahnen ziehen, Planschen und Erholen zur Verfügung: „Wir haben diese Saison somit einen ganzen Monat länger geöffnet“, erklärt Gunnar Brenner. „Das ist ein Versuch“, verrät er, „im letzten Jahr haben wir Mitte September zugemacht und dann war es schön.“ Wenn sich der September also von seiner schönen Seite zeigt, dann steht dem verlängerten Badegenuss in der Teckstadt nichts im Weg.