Lokales

Echte Gauner im Kino

Diebstahl im Alten Pfarrhaus am Sonntagabend

Bei den Filmen im Kirchheimer Sommernachtskino geht es immer wieder um kleinere oder auch um größere Gauner. Jetzt haben allerdings echte Gauner zugeschlagen – nicht auf der Leinwand, sondern direkt im Sommernachtskino. Seit dem Ende der Vorstellung am Sonntagabend vermisst Kinobetreiber Reimund Fischer eine Aktentasche. Inhalt: Ein neuer Laptop sowie die Tageseinnahmen.

Andreas Volz

Kirchheim. Gestern hat Reimund Fischer den Diebstahl bei der Polizei angezeigt, wobei ihm keine große Hoffnung gemacht werden konnte, dass sich der oder die Täter nachträglich noch finden lassen. Er ärgert sich denn auch vor allem über die „eigene Dummheit“. Normalerweise sei der Raum im Alten Pfarrhaus, in dem Reimund Fischer während der Freiluft-Kino-Wochen ein kleines Büro eingerichtet hat, immer verschlossen: „Jetzt habe ich nur einmal nicht abgeschlossen, und schon wird was geklaut.“

Dieb oder Diebe hatten es auf das schnelle Geld abgesehen, meint Reimund Fischer: „Die Tür stand vielleicht sogar offen, und da waren wohl auf dem Tisch die leeren Kassen zu sehen.“ Möglicherweise habe das den oder die Unbekannten gereizt, die Aktentasche, die danebenstand, einfach mitzunehmen. Reimund Fischer geht davon aus, dass die Flucht mitsamt der Beute nicht über den Martinskirchplatz erfolgt ist, sondern durch den Albert-Knapp-Saal und den Innenhof, der dahinter liegt. Das schließt er aus der Tatsache, dass die Türen zum Saal und zum Innenhof geöffnet waren – was ziemlich ungewöhnlich sei. Außerdem spräche dieser Fluchtweg für eine gute Ortskenntnis, denn eigentlich gibt es aus dem Innenhof keinen direkten Ausgang. Nur wer sich gut auskennt, findet einen schmalen Weg und die Tür, die direkt zur Max-Eyth-Straße führt.

Bei den Tageseinnahmen vom Sonntagabend handelt es sich um das Geld von 55 Kinobesuchern, die an der Abendkasse ein Ticket für den Film „Gravity“ gelöst hatten. In diesem Fall lobt sich Reimund Fischer den Vorverkauf, dessen Einnahmen er gar nicht erst in bar vorliegen hat. Was er aber noch schmerzlicher vermisst als die rund 500 Euro aus der Abendkasse, ist sein Laptop: „Was da alles drauf ist, hat für mich einen hohen ideellen Wert. Das ist für mich sehr wichtig.“ Für jemand anderes seien die Dateien völlig wertlos. Er käme nicht einmal ran an die Daten: „Eigentlich kann sowieso niemand was mit dem Laptop anfangen. Da ist eine Sperre drin.“

Eine Hoffnung hat Reimund Fischer indessen noch: Auch wenn er und seine Crew noch in der Nacht auf Montag die ganze Umgebung erfolglos abgesucht haben, könnte der Laptop doch noch irgendwo in oder um Kirchheim auftauchen. Wer das Gerät also finden sollte, den bittet Reimund Fischer, sich im Sommernachtskino zu melden, „gegebenenfalls auch bei der Polizei, bei der Kirchengemeinde oder beim Teckboten“. Für den ehrlichen Finder lobt er einen Finderlohn in Höhe von 500 Euro aus.

Die Tatzeit am 24. August grenzt Reimund Fischer auf die Zeit der Filmvorführung ein: zwischen 21.15 und kurz vor 23 Uhr. Wer also in dieser Zeit etwas beobachtet haben sollte, was sich mit dem Diebstahl in Verbindung bringen lässt, kann sich ebenfalls bei ihm melden – oder auch bei der Polizei in Kirchheim, unter der Telefonnummer 0 70 21/5 01-0.