Die Gasleitung zur Firma Festool hat die EnBW fertig verlegt. Sie hatte vor dem Bau zugesagt, auch weiteren Neidlinger Gebäuden einen Gasanschluss zu ermöglichen. Die Planung für die weitere Leitung ist nun ebenfalls fertig, derzeit wird das Interesse der Anwohner abgefragt.
PETER DIETRICH
Neidlingen. Wenn die EnBW irgendwo Gasleitungen verlegt, soll das für sie wirtschaftlich sein, dazu braucht es genügend Kunden. Diese sind in einem Neubaugebiet, in dem alle installierten Heizungen noch ziemlich neu sind, in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Daher hat es die EnBW in Neidlingen eher auf den Ortskern abgesehen. Deshalb soll die Gasleitung durch die Immenstraße führen und zumindest vorerst ein Stück unterhalb des Neidlinger Rathauses enden. Der Graben, in dem die Leitung verlegt wird, wird etwa 40 bis 50 Zentimeter breit und einen Meter tief sein. Die Bauarbeiten sollen zwei bis drei Monate dauern. Ein Leerrohr für eine Breitbandversorgung verlegt die EnBW gleich mit. Das hat sie auch beim Bau der Gasleitung von Weilheim nach Neidlingen getan.
Bei einer Interessensabfrage im Neidlinger Amtsblatt hatten sich zwölf Eigentümer gemeldet. Angesichts der vielen Anrufe im Rathaus, bei denen Bürger nach einem Erdgasanschluss fragten, habe er mehr erwartet, sagte Bürgermeister Klaus Däschler. Bei der Bürgerversammlung am 12. September solle das Projekt vorgestellt werden. Zudem wird die EnBW in der nächsten Zeit – mit dem Einverständnis der Gemeinde – bei den betroffenen Haushalten klingeln und das Interesse an einem Gasanschluss erfragen. Durch den Leitungsverlauf wäre später auch ein Anschluss der Reußensteinhalle und der Neidlinger Schule möglich.
„Das muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein“, stellte EnBW-Mitarbeiter Rolf Klass im Gemeinderat eine mögliche spätere Verlängerung in Aussicht. Einen Hinderungsgrund für weitere Interessenten kennt Klass aber sehr gut: „Es hat halt viel Holz bei Ihnen.“ Und wenn ein Neidlinger Haushalt sein Gas bei einem anderen Anbieter bestellen möchte? Das kann er selbstverständlich tun. Die EnBW erhält in diesem Fall von diesem Anbieter Durchleitungsentgelte. Auch sie machen die neue Leitung wirtschaftlicher.