Lokales

Für saubere Luft am Arbeitsplatz

Pressetag bei Keller Lufttechnik – 111 Jahre Erfahrung als Spezialist für reine Luft in der Industrie

Anlässlich des 111-jährigen Bestehens von Keller Lufttechnik lud das Jesinger Familienunternehmen zum Pressetag: Mit Vorträgen und Live-Vorführungen wurde der Lokal- und Fachpresse das Thema „Luftreinhaltung“ sowie die Unternehmensgeschichte nähergebracht.

Mit den Brüdern Horst (links) und Frank Keller hat die vierte Familiengeneration die Verantwortung für das Unternehmen übernomme
Mit den Brüdern Horst (links) und Frank Keller hat die vierte Familiengeneration die Verantwortung für das Unternehmen übernommen.Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. Saubere Luft am Arbeitsplatz – dafür sorgen die Abscheideanlagen von Keller Lufttechnik, die Fremdstoffe aus der Luft filtern, bereits seit nunmehr 111 Jahren. Im Rahmen des Pressetages erhielten gestern Vertreter der Lokal- und Fachpresse, darunter auch eine Delegation chinesischer Journalisten, interessante Einblicke in die Funktionsweise von Abscheideanlagen und die Geschichte der Technologie. Dabei erfuhren sie auch mehr über die aktuellen Herausforderungen beim Abscheiden von klebrigen Partikeln oder feinen Stäuben, erlebten Keller-Anlagen im Testeinsatz oder sahen, was passiert, wenn explosionsfähige Stäube kontrolliert „in die Luft gehen“.

„Reine Luft in Produktionsbetrieben dient der Gesundheit der Beschäftigten, sichert die Qualität im Herstellungsprozess, kommt der Umwelt zugute und ist außerdem vielfach gesetzlich gefordert“, erläuterte Leopold Rang, Technischer Assistent der Vertriebsleitung, in seinem Vortrag über die Grundlagen und Vorteile von Abscheideanlagen. Einblicke in die Unternehmensgeschichte lieferten die beiden heutigen Geschäftsführer Horst und Frank Keller bei einer Pressekonferenz zum Firmenjubiläum. „Unser Großvater, Otto Keller, ist derjenige, der in mehrfacher Hinsicht die entscheidenden Grundsteine für Keller als Unternehmen legte“, erklärten die Brüder, die das Familienunternehmen seit 1990 mittlerweile in vierter Generation fortführen.

Otto Keller war es, der in der 1903 in Uhlbach bei Stuttgart gegründeten Bauflaschnerei seines Vaters Albert Keller erkannte: „Rohre können nicht nur Wasser, sondern auch Luft führen.“ Was wie eine banale Erkenntnis anmutet, entwickelte sich bald zum Geschäftsschwerpunkt des Unternehmens: Angefangen mit der Konstruktion von Be- und Entlüftungsanlagen erweiterte sich das Angebot um sogenannte „Abscheide­anlagen“, die verschmutzte Luft absaugen und reinigen. Vor allem Schreinereien fragten die Technik nach, da sich so viel Kehrarbeit beim Entfernen von Holzstaub sparen lässt. Ende der 1920er-Jahre ist das ursprüngliche Handwerksunternehmen so zum Industriebetrieb mit rund 160 Beschäftigten geworden. Nachdem der Betrieb während des Zweiten Weltkriegs völlig zerstört worden war, gründete Otto Keller im Jahr 1948 schließlich die „Fabrik für Luft- und Wärmetechnische Industrieanlagen Otto Keller“ im Kirchheimer Stadtteil Jesingen, wo sich bis heute der Hauptsitz des Unternehmens befindet.

„Unsere Spezialisten sind heute überall dort gefragt, wo es darum geht, Lösungen für besonders anspruchsvolle oder ganz neue Herausforderungen zu finden“, so Frank Keller. Bei jedem neuen oder veränderten industriellen Produktionsprozess entstünde ein neuer „Staubcocktail“. Die Abscheideexperten von Keller entwickeln für ihre Kunden nach eingehender Untersuchung ein maßgeschneidertes Produkt, bei dem auch die Energieeffizienz nicht außer Acht gelassen wird. Ihre Expertise ist mittlerweile weltweit gefragt, die Tochterunternehmen in den USA und China expandieren.

Besonders stolz ist Horst Keller wiederum auf die positive Entwicklung der letzten Jahre. „Die Krise in den Jahren 2008/2009 haben wir ohne Personalabbau gemeistert“, betonte er. Zwar seien in diesen Jahren die Aufträge um fast 50 Prozent gesunken und der Umsatz um mehr als 30 Prozent zurückgegangen, „aber wir konnten unser Personal halten und sind seit 2010 wieder im Wachstum“. In diesem Jahr erwartet Keller Lufttechnik mit seinen rund 340 Mitarbeitern in Deutschland einen Umsatz von rund 60 Millionen Euro.

Die Wachstumschancen auf dem Markt in Deutschland seien zwar mittlerweile begrenzt, weshalb die amerikanischen und chinesischen Märkte zukünftig an Wichtigkeit zunehmen werden. Trotz Ausweitung seiner weltweiten Aktivitäten hält das Unternehmen Keller Lufttechnik aber an seinem Hauptsitz fest: Kirchheim für einen anderen Standort zu verlassen, komme nicht infrage. „Wir sind hier verwurzelt, das Unternehmen ist seit Jahrzehnten eng mit der Kommune verbunden. Wir profitieren von einem über die Jahre natürlich gewachsenen Netzwerk“, betont Keller, und meint damit unter anderem die Kooperationen mit örtlichen Schulen wie der Werkrealschule in Jesingen. „Wir werden weiterhin von hier aus unsere Geschäfte steuern. Wir planen momentan die Erweiterung der Gebäude hier auf dem Areal, um unserem Wachstum gerecht zu werden“, so Horst Keller.