Lokales

Habemus!

Kommentar. Es gab zwar weder weißen Rauch in der neuen Naberner Gießnauhalle, noch hat der kommissarisch handelnde ehemals stellvertretende Ortsvorsteher Helmut Kapp ein lautstarkes „Habemus praestantem loci“ verkündet – was in etwa bedeuten könnte: „Wir haben einen Ortsvorsteher.“ Aber trotzdem dürften fast alle Naberner, die zur öffentlichen Ortschaftsratssitzung gekommen waren, in etwa so erleichtert gewesen sein wie der katholische Teil der Welt, wenn das Konklave in der Sixtinischen Kapelle nach nervenaufreibenden Tagen oder gar Wochen einen neuen Papst gewählt hat: Nabern bekommt einen neuen Ortsvorsteher.

Eigentlich wäre das nichts Besonderes: Es ist schon längst Routine, dass die hauptamtlichen Ortsvorsteher in Nabern und in Jesingen nach einigen Jahren für einen Bürgermeisterposten kandidieren, gewählt werden und den Kirchheimer Teilort wieder verlassen. Die Stelle wird dann neu ausgeschrieben, und unter etlichen kompetenten Bewerbern wählt der Ortschaftsrat einen neuen Chef für die Ortsverwaltung.

In Nabern aber war es dieses Mal so einfach nicht: Nach der ersten Runde hatte der Kirchheimer Gemeinderat den gewählten Bewerber nicht bestätigt. Der Kandidat zog daraufhin zurück, und die Ortsvorsteherwahl ging in die – nicht vorgesehene – Verlängerung. Das hatte Ende Mai hohe Wellen geschlagen. Inzwischen aber sind die Naberner wohl allesamt froh, dass es so gelaufen ist.

Nun ist also alles wieder beim Alten: Es gibt einen neuen, jungen Ortsvorsteher, und der hat auch schon verkündet, dass er einer langen Naberner Tradition nicht im Wege stehen will. Es ist also fest damit zu rechnen, dass auch Ferdinand Truffner irgendwo im Ländle Bürgermeister sein wird, bevor ihn der Kirchheimer Gemeinderat in fünf Jahren routinemäßig als Ortsvorsteher bestätigen müsste. Dass er nächsten Mittwoch bestätigt wird, daran bestehen – ohne der Entscheidung des Gemeinderats vorgreifen zu wollen – keinerlei Zweifel.