Lokales

Kinderferienprogramm auf der Kippe

In Ohmden hören die langjährigen ehrenamtlichen Organisatorinnen auf – Suche nach Neuen schwierig

Seit über einem Jahrzehnt erfreut es sich bei den jungen Einwohnern großer Beliebtheit: das Kinderferienprogramm in Ohmden. Jetzt steht es auf der Kippe. Denn wenn sich kein neues Organisations-Team findet, wird es im kommenden Jahr kein Sommerferienprogramm geben.

Beliebt vor allem bei Mädchen: Reiten beim Ohmdener Sommerferienprogramm. Foto: privat
Beliebt vor allem bei Mädchen: Reiten beim Ohmdener Sommerferienprogramm. Foto: privat

Ohmden. Auf der Homepage der Gemeinde Ohmden steht unter „Aktuelles“ ein Aufruf: „Nachfolger für das Kinderferienprogramm gesucht!“ Der Grund: Das bisherige Organisations-Team tritt zurück. „Ich war jetzt fünf Jahre dabei, Heike Knor sogar neun Jahre“, erzählt Sabine Rückauer aus Ohmden. Dritte im Bunde der privaten Initiative war Birgit Lebeda. Jetzt wollen die drei Frauen, die auch noch anderweitig ehrenamtlich engagiert sind, die Aufgabe niederlegen. „Es wäre toll, wenn sich jemand Neues finden würde“, so Sabine Rückauer. Ein bisschen „frischer Wind“, so formulieren es die Organisatorinnen auf der Homepage der Stadt, könne dem Kinderferienprogramm nicht schaden.

Das Interesse an der Aufgabe hält sich unterdessen in Grenzen. Trotz des Aufrufs habe sich nur eine Mutter gemeldet – eine, die auch schon andere ehrenamtliche Aufgaben übernommen hat. „Zur Not könnte man es vielleicht alleine schaffen“, glaubt Rückauer. Für wirklich zumutbar und sinnvoll hält sie das aber nicht. „Viel besser wäre ein Team aus zwei, drei oder mehr Personen.“

Aus Sicht der fünffachen Mutter ist der Aufwand für die Organisatoren nicht allzu hoch – zumal die Kontakte alle geknüpft und die Beziehungen zu den Veranstaltern gut seien. Vor allem gehe es um die Planung und Koordination der Programmpunkte, die Vereine und Organisationen anbieten: Reiten, einen Hundeführerkurs, Schminken, Fechten, eine Fahrt zu Ritter Sport, Kino oder ein Blick hinter die Kulissen der Feuerwehr – zwischen 20 und 30 Veranstaltungen pro Jahr. „Man muss viel hinterhertelefonieren, fragen, ob die Teilnehmer kommen und mit den Veranstaltern sprechen“, beschreibt Sabine Rückauer. Auch sei es sinnvoll, wenn immer eine der Organisatorinnen die Veranstaltungen begleite. Die Anmeldungen nimmt das Rathaus entgegen.

Der ideelle „Lohn“ für die Ehrenamtlichen ist in der Regel hoch: Jede Menge Interesse, glückliche Kinder und viel Abwechslung. „Das Kinderferienprogramm ist immer sehr gut angenommen worden“, blickt Sabine Rückauer auf die vergangenen Jahre zurück. Manche Veranstaltungen, wie Kino oder Feuerwehr, seien sogar so beliebt, dass stets das Los entscheiden müsse, wer mitmachen darf.

Schön fände es Sabine Rückauer, wenn sich für den Posten Mütter von jüngeren Kindern bewerben würden, die in den kommenden Jahren selbst von dem Programm profitieren können. Sollte sich allerdings kein neues Team finden, sieht es schlecht aus für das Kinderferienprogramm im kommenden Sommer. „Das wäre sehr schade“, sagt Sabine Rückauer und spricht damit auch für die anderen Organisatorinnen, die Veranstalter und vor allem für die Kinder.

INFO

Wer sich vorstellen kann, das Kinderferienprogramm mit zu organisieren, kann sich telefonisch an Sabine Rückauer, 0 70 23/74 30 99, Heike Knor, 0 70 23/74 96 78 oder Birgit Lebeda, 0 70 23/74 08 53 wenden.