Lokales

Mega Stimmung bei der Oldie Night

Benefizkonzert in der Jesinger Halle zugunsten der Teckboten-Weihnachtsaktion

Mega Oldie Night in der Gemeindehalle Jesingen, zugunsten der TB-Weihnachtsaktion
Mega Oldie Night in der Gemeindehalle Jesingen, zugunsten der TB-Weihnachtsaktion

Kirchheim. Der legendäre Abend in der Jesinger Gemeindehalle hat längst Kultcharakter und ist eine gelungene Alternative beziehungsweise passende Ergänzung des traditionellen Presseballs in der Kirchheimer Stadthalle geworden. Ein Mal mehr wurden die von Besuchern und Beteiligten gleichermaßen höher gesteckten Erwartungen voll erfüllt.

Gut gelaunt von Anfang bis Schluss ging es bei gewohnt guter Musik und bester Stimmung bis in die frühen Morgenstunden.

Gleich zwei Bands sorgten schließlich im wieder perfekt durchgetakteten fliegenden Wechsel im 30-Minuten-Rhythmus dafür, dass Langeweile gar nicht aufkommen konnte und tatsächlich jeder „seine“ Musik und seine Lieblingstitel hören, mitsingen und natürlich auch unbeschwert tanzen konnte.

Mit über 100 Welthits im Repertoire spielten sich die Bandmitglieder eindrucksvoll in klug austarierter Reihenfolge durch immerhin vier Jahrzehnte Musikgeschichte und ließen dabei wirklich keinen Klassiker draußen vor. Die Band „Hummin‘ Tops“ setzt sich aus Musikern der ehemaligen Kultbands „Take Five“, „Rainbows“ und den „Top Lights“ zusammen und hat ihre musikalische Heimat vorwiegend im Bereich Pop und Rock-Klassiker der 60er und 70er Jahre.

„Hall of Fame“ rekrutiert sich aus erfahrenen Musikern bekannter Formationen wie der „Sonne Abriss Band“, der Rockband „Vollgas“ und ebenfalls ehemaligen Mitgliedern der „Top Lights“. Ihre Spezialität sind vor allem Rock und Blues-Klassiker der 70er bis 90er Jahre.

Bei soviel Personal und noch mehr Instrumenten und Bühnentechnik ging es nicht nur auf der sofort gestürmten Tanzfläche, sondern auch auf der voll ausgenutzten Bühne trotz der durch Jahrzehnte wechselnden „Schichtwechsel“ sehr eng zu - vor allem im gemeinsam gefeierten umjubelten Finale. Auch die vierte „Mega Oldie Night“ zeigte absolut keine Abnutzungserscheinungen, sondern sorgte im Gegenteil wieder für ein musikalisches Highlight, das zugleich immer auch eine logistische Meisterleistung ist.

Der Aufwand dieser Nacht der Nächte ist riesengroß, die euphorische Stimmung in der Halle aber auch. Gute Bekannte und alte Weggefährten fielen sich in die Arme. Angegraute Rockmusik-Enthusiasten von einst teilen inzwischen mit ihren Kindern die Begeisterung und den Musikgeschmack aus vier Jahrzehnten.

Punkt 20 Uhr wurden Licht- und Nebelanlage, Verstärker und Mikros aufgemacht, um aus dem Stand sofort begeistert in Erinnerungen an Roy Orbisons „Pretty Women“ zu schwelgen. Mit „Poor Boy“ von den Lords und „Painter Man“ von den „Creations“ schienen plötzlich alle um Jahre jünger geworden zu sein.

Eigentlich geht es bei der Mega Oldie Night in der Jesinger Halle immer so entspannt und locker zu wie bei einer Party aus den 60er oder 70er Jahren, wobei auch das Bärenstuben-Team einen maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte. Die Selbstversorgung klappte wieder gut und unkompliziert, alle waren dauernd unterwegs, unterhielten sich oder stürmten entfesselt auf die Tanzfläche, weil sie die aufeinander folgenden Hits von einst für einen Abend wieder in die Sturm- und Drangzeit ihrer Jugend versetzt hatten.

Von Beginn an brodelte der Saal und alle träumten sich zum „Summer of 69“ und freuten sich mit Kinkade, dass auch in Eurozeiten noch immer gilt: „Dreams are ten a Penny“.

Von Chuck Berrys „Johnny B. Goode“ aus dem Stuhl gerissen, folgte die generationsübergreifende Fangemeinde kurze Zeit später gerne Chubby Checkers Vorschlag „Let‘s twist again“ - wenn auch nur im Rahmen der heutigen Möglichkeiten. . . Auch wenn der elegante Hüftschwung nicht mehr ganz so schwungvoll klappte wie zu vergangenen „Hula-Hoop-Zeiten war das egal, denn der Abend sollte Spaß machen und zugleich wichtige Einrichtungen unterstützen.

Wichtigster Mann und das Verbindungsglied beider Formationen ist Andreas Oroszi, der sich ganz besonders intensiv um das Spendenbarometer der Teckbo­ten-Weihnachts­aktion kümmert und dabei von Fans, Freunden und seiner Familie tatkräftig unterstützt wird. Bei der diesjährigen Spendenaktion stehen bekanntlich wieder drei wichtige Einrichtungen im Mittelpunkt: das „Soziale Netz Raum Weilheim“, „Unser Netz“, das außer Lenningen auch Owen umfasst und der Förderverein der Konrad-Widerholt- Förderschule. Auch hier wird also an alle Altergruppen gedacht.

Da Andreas Oroszi bei dem Benefiz-Konzert bei beiden Bands auf der Besetzungslisten steht, kam er praktisch den ganzen Abend nicht von der Bühne herunter. Bei den „Hummin‘ Tops“ begleiten den Sänger und Bassisten noch Helga Hägele (Keyboard, Harp, Gesang), Michael Hägele (Rhythmusgitarre und Gesang,) Schlagzeuger und Sänger Uli Zimmermann sowie Udo Grässer an der Sologitarre.

Bei „Hall of Fame“ sorgt neben Andreas Oroszi, der auch noch als Moderator agierte, Kerstin Ocker für den Gesang, Eberhard Kerler für die Keybord-Klänge, Gunter Frank singt und spielt Rhythmusgitarre, Rüdiger Frank gibt an den Drums den Takt vor, und Fred Osen spielt Sologitarre.

Den Bandmitgliedern kann auch im Namen der dieses Jahr bedachten Einrichtungen nicht genug gedankt werden für ihren enormen Einsatz, der die Zeit nur so verfliegen lässt. Nach einem spektakulären Auftakt war plötzlich schon Mitternacht vorbei. Mit „Don‘t Haha“, „Honky Tonk Women“ und „Rote Lippen“ musste dann auch schon wieder von allen Mitgliedern der beiden Bands und dem begeisterten Publikum mit „Hymn“ von Barclay James Harvest endgültig das Finale eingeläutet werden und die trotz eingeklagter Zugaben erforderliche Sonntagsruhe akzeptiert werden...