Kirchheim. „Unser Ziel ist, den Anteil der Radler im täglichen Verkehr zu erhöhen“, sagt Kirchheims Radverkehrsbeauftragte Beatrice Schwenker. Dabei helfen im Wesentlichen zwei Dinge: Radfahren muss sicherer werden und Radfahren muss Spaß machen. Aufgelistet hat die Radfachfrau nun zahlreiche Verbesserungen der jüngeren Vergangenheit und vor allem reihenweise Ideen und Pläne für die Zukunft. Schutzstreifen gehören ebenso dazu wie abgesenkte Bordsteinkanten. Serviceangebote umfassen Aspekte wie Schließfächer, auch Marketing ist wichtig. Langfristig sind auch zusätzliche Radwege unverzichtbar. Ein Großprojekt der Vergangenheit war die Einrichtung der Radstation am Kirchheimer Bahnhof, die einen wichtigen Baustein bei der Verknüpfung aller Verkehrsmittel darstellt.
„Radfahren ist bei uns eine Frage der Haltung“, freut sich Bürgermeister Günter Riemer über die hohe Akzeptanz des Themas Radeln. Für die neue Planung wurde im Kirchheimer Ratsrund Zustimmung signalisiert. Unlängst hatte sich das Gremium die Erhöhung des Radverkehrsanteils in der Stadt bis 2020 zum Ziel gesetzt.
Allerdings ist Kirchheim auch ganz schön in der Pflicht: Das Sigel der „fahrradfreundlichen Kommune“ muss man sich nämlich immer neu verdienen. Langfristig zahlt sich so mancher Einsatz aus, für vieles gibt es auch Fördergelder. Dennoch ist die Zeit beachtlich, die in eine solche Konzeption investiert werden muss. Die Radverkehrsbeauftragte, die derzeit mit einer geringen Stundenanzahl arbeitet, vergrößert ihre Familie und wird sich deshalb bald vom Rathaus verabschieden. Was dann? Bürgermeister und Stadtplaner betonen unisono, dass in der Verwaltung keinerlei Kapazitäten mehr frei sind. Sie setzen aber mittelfristig auf eine Stelle für einen „Mobilitätsbeauftragten“ in Kirchheim.