An der Radstation am Kirchheimer Bahnhof ist gestern der Startschuss für den Pedelec-Verleih gefallen. Im Rahmen eines Aktionstages gab es geführte Pedelec-Touren und jede Menge Informationen.
Heike Allmendinger
Kirchheim. Seit einigen Monaten gibt es die Radstation am Kirchheimer Bahnhof. Für 70 Euro im Jahr (60 Euro, wenn man zuvor am Bahnhof schon eine Box angemietet hatte) können hier Pendler und andere Interessierte auf einer überdachten und eingezäunten Parkfläche ihre Fahrräder abstellen. Praktisch ist dies vor allem für Zug- und S-Bahn-Nutzer – schließlich sind die Gleise nur einen Katzensprung von der Radstation entfernt. Beim gestrigen Fahrrad-Aktionstag informierten die Verantwortlichen rund um die Radstation – ein gemeinsames Projekt der Stadt Kirchheim und der Esslinger Beschäftigungsinitiative –, über Pedelecs und über die zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten in der Region rund um die Teck.
Mit von der Partie war auch der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS), der über die Angebote zur Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln in Beruf und Freizeit informierte. VVS-Sprecherin Ulrike Weißinger begrüßte die Einrichtung der Radstation und verwies auf die Vernetzung von umweltfreundlicher Mobilität. „Das Potenzial in Kirchheim ist da, es ist eine Fahrradstadt.“ Nicht nur Pendler auf dem Weg zum Bahnhof würden angesprochen, sondern auch Ausflügler. „Kirchheim ist ein attraktives Ziel mit schöner Altstadt und toller Umgebung, die zum Erkunden einlädt.“
Zusammen mit den Fahrradfachgeschäften Fischer und Wagner sowie SWE-Mobility Bike2go bietet die Stadt Kirchheim einen Pedelec-Verleih an. Zehn der Elektrofahrräder stehen derzeit zur Verfügung. „Wir können zu bestimmten Anlässen aber auch mehr ordern“, sagte Hans-Ulrich Rabeneick, Geschäftsführer der Esslinger Beschäftigungsinitiative. Möglich ist der Verleih für Kurzstrecken, aber auch für mehrere Tage. Gestern konnten die Räder gleich getestet werden: Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub bot geführte Pedelec-Touren auf einer Länge von rund zehn Kilometern an.
Von den 80 Dauerparkplätzen der Radstation seien bislang 22 belegt. Hier ist noch Luft nach oben, doch der Frühling und damit die Radsaison haben ja erst begonnen, sagte Andreas Walter von der Esslinger Beschäftigungsinitiative. „Ich gehe davon aus, dass der ,Käfig‘ noch voll wird.“ Hans-Ulrich Rabeneick wies darauf hin, dass im vergangenen Jahr am Kirchheimer Bahnhof mindestens 20 Fahrräder gestohlen worden seien. Mit der Radstation könne das nicht mehr passieren. Die Menschen könnten auch teure Räder sicher unterstellen. Dauerparker verfügten über einen Schlüssel, sodass ihre Räder rund um die Uhr verfügbar seien.
Die Station ist montags bis samstags von 7 bis 19.30 Uhr besetzt. Neben den Dauerparkplätzen und dem Pedelec-Verleih gibt es eine Fahrradwerkstatt. Dort kann man gebrauchte Räder abgeben. Diese werden dann restauriert und zum Teil wieder verkauft. Und freilich können an der Radstation auch „normale“ Fahrräder ausgeliehen werden.