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Rater mit Latein noch nicht am Ende

Sommernachtskino-Preisrätsel: Die zehn Gewinner von jeweils zwei Freikarten stehen fest

Zehn Fragen und zehn Mal einen Doppelpack Eintrittskarten – das sind die Zahlen, die seit Jahren konstant zum Sommernachtskino-Preisrätsel des Teckboten gehören. Eine weitere Zahl dagegen ändert sich von Jahr zu Jahr, und dieses Jahr kann sie sich wieder einmal sehen lassen: 123 Teilnehmer haben bis gestern darauf gehofft, zwei der begehrten Freikarten zu erhalten.

Raimund Gregorius gelangt per Nachtzug nach Lissabon. Die Filmfigur unterrichtet seit 30 Jahren Latein an derselben Schule in Be
Raimund Gregorius gelangt per Nachtzug nach Lissabon. Die Filmfigur unterrichtet seit 30 Jahren Latein an derselben Schule in Bern. Griechisch und Hebräisch kommen wohl noch dazu. Für das Preisrätsel aber hätte Latein schon genügt.

Kirchheim. Das Kinorätsel hat eine treue Fangemeinde. Immer wieder lesen wir Namen, die uns sehr vertraut sind, weil sie sich jedes Jahr an unserem Rätsel beteiligen und offenbar großen Spaß dabei haben, sich bereits im Vorfeld intensiv mit dem kommenden Kinoprogramm zu beschäftigen. Insofern haben auch alle gewonnen, selbst diejenigen, die jetzt nicht zu den glücklichen Kartengewinnern gehören. Die Fragen waren nicht ganz einfach. Die Rätselfreunde mussten schon intensiv das Programmheft durchlesen, um auf die richtigen Antworten zu kommen. Aber fast alle haben es geschafft, die passenden Lösungen zu finden. Nur in Einzelfällen sah sich die Jury gezwungen, Teilnehmerkärtchen oder die Zettel von E-Mails, Briefen oder Faxen wegen falscher Antworten erst gar nicht in die Lostrommel gelangen zu lassen.

Doch der Reihe nach: Raimund Gregorius unterrichtet seit 30 Jahren an derselben Schule in Bern Latein. Das war die Antwort auf die erste Frage, und so steht es auch im Programmheft. Nun haben aber wohl viele unsere Teilnehmer auch das Internet benutzt und dabei herausgefunden, dass der Altphilologe wohl außer Latein auch Griechisch und Hebräisch unterrichtet. In diesem Fall wollten und konnten wir natürlich nicht päpstlicher sein als die beiden Päpste – die ebenfalls alle drei Sprachen beherrschen müssen – und haben alle Antwortvarianten gelten lassen, sofern zumindest das Fach Latein vorkam. Manche Rätselrater haben freundlicherweise auch gleich den Filmtitel dazugeschrieben: „Nachtzug nach Lissabon“. Dafür gab es zwar keine Bonuspunkte, aber auch keinen Abzug.

Die Tochter von Didier und Elise aus „The Broken Circle“, die an Krebs erkrankt, heißt Maybelle. Diese Frage war für niemanden ein Problem. Auch die Frage, in welchem Jahr Nick Carraway Glanz und Elend des amerikanischen Traums erlebt, haben alle richtig beantwortet: 1922 war das. Und auch hier haben manche dazugeschrieben, wie der dazugehörige Film heißt: „Der Große Gatsby“. Letzteres wurde bei der vierten Frage gar noch auf die Spitze getrieben: Valjean wird für den Diebstahl eines Laibs Brot eingesperrt, und zwar in dem Film „Les Misérables“. Hier haben einige Rätselteilnehmer nicht nur zusätzlich den Titel hingeschrieben, sondern auch die deutsche Übersetzung: Als „Die Elenden“ ist die Romanvorlage von Victor Hugo deutschen Lesern bekannt. Der Film, der laut Programmheft genau 165 Minuten dauert, heißt „Django Un­chained“. Auch das haben alle richtig beantwortet. Gelegentliche Rechtschreibfehler hat die Jury zwar geflissentlich wahrgenommen, bei der Bewertung aber großzügig darüber hinweggesehen – was auch bei manchen anderen Antworten galt.

Größere Schwierigkeiten gab es nur bei der Frage, an welchem Tag der Film über den Motorradstuntfahrer läuft, der Banken ausraubt. Eigentlich waren es keine Schwierigkeiten, sondern eher Flüchtigkeitsfehler, die allerdings zum Aussortieren führten. Als Antwort hätte „24. August“ gereicht. Ganz ausführlich war natürlich „Samstag, 24. August 2013“. Aber nur „Samstag“ reichte eben nicht aus. Sonst hätten wir ja explizit nach dem „Wochentag“ gefragt. Und während wir den zusätzlichen Hinweis, dass der passende Film „The Place beyond the Pines“ heißt, gut fanden, war es aber doch nicht so, dass wir den Filmtitel ohne Datum hätten gelten lassen.

Nikos Kumpel in „Oh Boy“ heißt Matze, kein Problem. Auch die Zahl der Kurzfilme bei der „European Outdoor Film Tour“ war mit „sieben“ ganz einfach dem Programmheft zu entnehmen. Das Internet hilft da nur bedingt weiter, weil irgendwo auch von acht Filmen geschrieben wird. Die offizielle eoft-Homepage gibt aber an, dass bei den Open Airs sieben von eigentlich neun Filmen laufen. So gesehen war auf das Programmheft Verlass.

Dass ein Amerikaner die Kirche, die im Dorf bleiben soll, kaufen möchte, war ebenfalls einfach herauszufinden. Und dass der alte Bekannte, der gemocht oder gefürchtet wird, „Mr. Chow“ heißt, haben auch fast alle rausgefunden. „Doug“ allerdings war die falsche Antwort, obwohl auch diese Figur in „Hangover 3“ vorkommt.

In die Lostrommel reinzukommen, war aber nur die eine Angelegenheit, Eine andere war es, aus der Trommel auch als Freikartengewinner gezogen zu werden. Bei folgenden zehn Teilnehmern hat es funktioniert: Daniela Börsig, Axel Maier, Tim Rodriguez, Alex Schramm und Claudia Zirn aus Kirchheim, Marina Klein aus Dettingen, Doris Ruff aus Frickenhausen, Armin Gugel und Stefan Röhm aus Owen sowie Steffi Thulmann aus Weilheim.