Lokales

So entstehen Wutbürger

Die Kirchheimer Stadtverwaltung hat ein Problem: In Sachen Biergarten am Wachthaus brach ein regelrechter Shitstorm auf sie herein. Und die Stolperfallen in der Turmstraße sind nun ein weiterer Zankapfel.

Die Verwaltung behauptet, dass es keine Stürze an den Stufen und Lüftungsschächten mehr gebe. Diese Aussage steht jedoch in krassem Widerspruch zu den Beoachtungen der Geschäftsinhaber und Mitarbeiter vor Ort: Immer wieder fallen Menschen – übrigens nicht nur Senioren, sondern auch jüngere –, weil sie die Stufen nicht gesehen haben oder weil die Schächte bei Nässe rutschig sind. Die meisten rappeln sich wieder auf und gehen schnell weiter – sie schämen sich und suchen die Schuld bei sich selbst. Leider gehen nur die wenigsten ins Rathaus und melden das Problem.

Die Verwaltung macht es sich zu einfach. Anstatt die Sorgen, Anliegen und Wünsche ihrer Bürger ernst zu nehmen, verschanzt sie sich hinter ihrer Versicherung, die logischerweise nur eines will: nicht bezahlen. Beim rigorosen Nein des Rathauses zu baulichen Veränderungen in der Turmstraße gibt es Parallelen zum Wachthaus-Biergarten: Auch hier hieß es, dass es keine andere Möglichkeit gab, als die schönen alten Bäume abzuholzen. Dabei gilt im Leben immer: Viele Wege führen nach Rom. Vielleicht hätte man die Bewohner Kirchheims einfach mal in die Planungen mit einbeziehen sollen?

Übrigens: Genauso entstehen Wutbürger. HEIKE ALLMENDINGER