Lokales

Thilo Rose fordert Karl Zimmermann heraus

CDU-Nominierungsversammlung für den Wahlkreis Kirchheim wird spannend – Dritter Kandidat ist Andreas Bettelhäuser

Dem CDU-Landtagsabgeordneten Karl Zimmermann bläst aus der eigenen Partei scharfer Wind entgegen: Nach Andreas Bettelhäuser aus Wernau hat der Fraktionsvorsitzende der CDU im Kirchheimer Gemeinderat, Dr. Thilo Rose, seine Kandidatur bei der Nominierungsversammlung angekündigt.

Dr. Thilo Rose
Dr. Thilo Rose

Kirchheim. Die Nominierungsversammlung der CDU für den Wahlkreis Kirchheim im Wernauer Quadrium am Freitag, 27. März, verspricht spannend zu werden: Denn anders als vor fünf Jahren, als Karl Zimmermann ohne Gegenkandidaten nominiert wurde, hat es der 64-Jährige jetzt mit gleich zwei Mitbewerbern zu tun: Das Landtagsmandat visieren auch der Wernauer Andreas Bettelhäuser und Thilo Rose aus Ötlingen an.

„Ich verfüge über umfangreiche kommunalpolitische Erfahrung und sehe viele Berührungspunkte zwischen Kommunal- und Landespolitik“, sagte Thilo Rose gestern gegenüber dem Teckboten. Der 37-Jährige sieht die Zeit gekommen, bei der Landtagswahl im nächsten Jahr einen Generationswechsel herbeizuführen. Gerne würde er sich dafür engagieren, dass die CDU den Wahlkreis souverän für sich gewinnt. „Wir verstehen uns gut. Meine Kandidatur möchte ich nicht als Kritik an der Politik Karl Zimmermanns verstanden wissen“, betont Thilo Rose. Viele Mitglieder des CDU-Stadtverbands und anderer Ortsverbände hätten ihn in seiner Kandidatur bestärkt. Seine Chancen gegen den „Platzhirsch“ Zimmermann und den Wernauer CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Bettelhäuser, der seine Kandidatur vor zwei Wochen angekündigt hatte, schätzt Rose als nicht schlecht ein: „Das Rennen ist offen. Das ist ein politischer Wettbewerb zwischen drei Leuten“, so sein Statement. In jedem Fall würde er dem Gemeinderat in Kirchheim erhalten bleiben. „Als Abgeordneter ist es wichtig, den Kontakt zur Basis zu halten.“

Thilo Rose ist Studienrat an der Jakob-Friedrich-Schöllkopf-Schule in Kirchheim. An der Berufsschule sowie im Wirtschaftsgymnasium unterrichtet er Volks- und Betriebswirtschaftslehre sowie Geschichte mit Gemeinschaftskunde. Im Herbst 2003 trat Rose in die CDU ein. Im Jahr darauf wurde er in den Ötlinger Ortschaftsrat gewählt, seit 2008 ist er Mitglied des Kirchheimer Gemeinderats, vor drei Jahren übernahm er den Vorsitz der CDU-Fraktion. 2014 zog Rose in den Esslinger Kreistag ein. Als Abgeordneter würde er sich unter anderem dafür einsetzen, dass im Bildungswesen die Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit anerkannt, gefördert und gefordert würden. Die Wirtschaft brauche verlässliche Rahmenbedingungen anstatt Reglementierungen.

Von der weiteren Konkurrenz hat Karl Zimmermann schriftlich erfahren. „Andreas Bettelhäuser hatte mich angerufen. Das fand ich nett“, so der Kommentar des CDU-Urgesteins. „Es war nicht meine Absicht, in eine vierte Wahlperiode zu gehen“, so Zimmermann. „Jimmy, du musst weitermachen“, hätten aber viele Leute zu ihm gesagt. Im Wahlkampf könne er mit dem Erfahrungsschatz als Abgeordneter wuchern. Vor der Nominierung ist dem Naberner nicht bang: „Mir ist es lieber, ich kann kämpfen und finde mehrere Kandidaten positiv.“ Am Ende, so seine Überzeugung, lande der auf dem Treppchen, der von der Pole-Position starte.