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Um 13.13 Uhr gehen die Lichter aus

Defektes Kabel sorgt entlang der Stuttgarter Straße in Kirchheim für Stromausfall

Stromausfall
Stromausfall

Im Netz der EnBW war am gestrigen Donnerstag der Wurm drin. Um Punkt 13.13 Uhr gingen entlang der Stuttgarter Straße in Kirchheim die Lichter aus. Krankenhaus, Nanz-Center, Teck-Center und viele Haushalte waren für eine halbe bis dreiviertel Stunde ohne Strom.

Antje Dörr

Kirchheim. Reinhold Richter druckt in einem Geschäft im Nanz-Center Fotos aus, als das Licht ausgeht. Nichts geht mehr. An den Kassen der Händler bilden sich lange Schlangen. „Ich hatte nur 3,60 Euro zu bezahlen“, sagt der 85-jährige Kirchheimer, der an diesem Tag wie viele andere Kunden noch einiges zu erledigen hat und sich über die Wartezeit ärgert. Richter findet, dass es für solche Notfälle nicht-elektrische Kassen geben müsste, damit der Betrieb weiterlaufen kann. „Für solche Notfälle ist man dort nicht vorbereitet“, sagt er.

Auch in vielen Geschäften im Teck-Center fallen um 13.13 Uhr die Kassen aus. Allerdings stehen ebenso wie im Nanz-Center Notstromaggregate zur Verfügung, sodass Aufzüge nicht stecken bleiben und Kunden nicht vor verschlossenen Türen stehen. Wer mit dem Auto da ist, kann das Parkhaus im Teck-Center beziehungsweise den Parkplatz am Nanz-Center verlassen: Die Schranken sind oben.

Ein Defekt am Mittelspannungskabel hat den Stromausfall entlang der Stuttgarter Straße verursacht. In der Umspannstation im Kirchheimer Krankenhaus schmort ein Kabel durch, Kurzschluss und Rauchentwicklung sind die Folge. Die Freiwillige Feuerwehr Kirchheim rückt aus.

Durch Umschaltungen im Netz sorgt die EnBW dafür, dass die Lichter wieder angehen. „Für einen Großteil war der Strom nach 26 Minuten wieder da. Um 13.57 Uhr war die Komplettversorgung wieder hergestellt“, sagt eine EnBW-Sprecherin. Betreiberin der Kirchheimer Stromnetze ist die Netze BW, eine EnBW-Tochter, die im Auftrag der Energie Kirchheim handelt.

Das Kirchheimer Krankenhaus ist für rund eine halbe Stunde ohne Strom. Der Notfallplan wird in Gang gesetzt: Das Krankenhaus meldet sich von der Notfallstelle ab, damit die Krankenwägen ihnen vorläufig keine Patienten mehr bringen. Ein Notstromaggregat springt ein und versorgt Intensivstation und OPs mit Strom. „Es war kurz aufregend, aber es ist alles gut gelaufen“, sagt Kliniken-Sprecherin Iris Weichsel. Patienten seien nicht zu Schaden gekommen.

In Kirchheim war es der dritte größere Stromausfall in diesem Jahr, jedoch der erste, der durch ein defektes Kabel verursacht wurde. Zwei Mal hatten Bagger bei Erdarbeiten Kabel durchtrennt.