Weilheim und Umgebung

Fackeln weisen Langläufern den Weg

Tourismus Bad Ditzenbach hat zum ersten Mondschein-Langlauf geladen.

Fackeln sorgen beim Mondschein-Langlauf für eine besondere Stimmung. Foto:  Heike Siegemund
Fackeln sorgen beim Mondschein-Langlauf für eine besondere Stimmung. Foto: Heike Siegemund

Bad Ditzenbach. Die Wälder auf der Albhochfläche beim Flugplatz Bad Ditzenbach im Landkreis Göppingen versinken in der Dunkelheit. Doch an diesem Abend erhellt ein besonderes Licht die frisch gespurte Alb-Loipe: An brennenden Fackeln vorbei, lassen etwa 80 Wintersportfreunde ihre Langlauf-Skier durch die Spur gleiten.

Zum ersten Mal hat die Gemeinde Bad Ditzenbach zum Mondschein-Langlauf geladen. Zwar versteckt sich der Mond hinter einer dichten Wolkendecke, doch davon lassen sich die Langläufer nicht abhalten – auch nicht von dem eisigen Wind, der über die Albhochfläche pfeift. Langlaufen bei Nacht, das ist etwas Besonderes und gibt es in der Region in dieser Form zum ersten Mal. Um die romantische Atmosphäre mitzuerleben, sind zum Beispiel auch Sigrid Michaelis und Sabine Walddörfer aus Oberdrackenstein gekommen. „Wir machen schon seit der Kindheit Langlauf, aber bei Nacht sind wir bisher noch nie gefahren“, erzählen die beiden Freundinnen.

Ins Schwärmen gerät auch Elisabeth Burkhardt aus Gosbach, die sich eigens eine Stirnlampe aufgesetzt hat, um noch besser sehen zu können: „Das ist etwas ganz Besonderes. Eine tolle Idee!“. Heiko Neubrand aus Gosbach indes benötigt keine zusätzliche Lichtquelle: „Durch die Fackeln sieht man alles, und man kann ja auch langsamer fahren“. Zusammen mit seinen Freunden aus Wiesensteig und Bad Ditzenbach ist er an diesem Abend auf die Albhochfläche gekommen. Hier genießen sie das „schöne Ambiente“ und die Natur, die man in der Dunkelheit ganz anders wahrnehme.

Und nach der sportlichen Betätigung ist dann Après-Ski beim Fliegerheim des Aeroclubs angesagt, freut sich Heiko Neubrand. Dort haben Mitglieder des Vereins FTSV Bad Ditzenbach eine Partybar aufgebaut.

Mit von der Partie ist auch Bürgermeister Herbert Juhn. Er wagt sich an diesem Abend nach 20 Jahren Pause wieder auf die Bretter und hat sich für den Mondschein-Langlauf sogar eine neue Ausrüstung zugelegt. Zunächst kämpft er noch etwas mit den Skiern an seinen Füßen; wohl deshalb lässt er es auf dem 2,2 Kilometer langen Rundkurs eher gemütlich angehen.

„Ich hoffe, dass der Mondschein-Langlauf zur Tradition wird und jährlich stattfindet“, betont Juhn. Im Tourismusbeirat habe man sich überlegt, mit welchen Aktivitäten man Bad Ditzenbach touristisch weiterbringen könne, und so sei die Idee zu dieser Veranstaltung entstanden. Zehn Helfer sind insgesamt eingebunden; dazu gehört Rainer Lüsebrink, der mit dem Pistenbulli die Loipe spurt.

„Was die Leute im Gebirge hinkriegen, können die Schwaben schon lange“, ergänzt Gemeinderat Hendrik Kuhn augenzwinkernd. Ginge es nach ihm, könnte man den Mondschein-Langlauf ruhig noch ein zweites Mal in diesem Winter veranstalten. Genügend Interessenten gäbe es allemal – nicht nur aus dem Goißatäle.Heike Siegemund